Beiträge von Sudhana im Thema „Wiedergeburt im Mahayana“

    Dome:

    Guten Morgen,
    Als Anhänger der alten Lehre, habe ich eine Frage an alle Fahrer des großen Fahrzeugs:


    Wie haltet ihr das mit den Widersprüchen zur ursprünglichen Lehre? Wiederspricht eine Reinkarnation nicht der Lehre des “nicht-ich


    Hallo Dome,
    es gibt hier schon reichlich Threads zum Thema "Wiedergeburt" - der letzte Beitrag des jüngsten davon war gerade vorgestern, ist also problemlos zu finden. Wenn ich mir diesen und frühere Threads zu dem Thema anschaue habe zumindest ich den Eindruck, dass Du Deine Frage sinnvollerweise an die richten solltest, die sich wie Du als "Anhänger der alten Lehre" verstehen.


    Falls Du hingegen speziell an den in (und von) Tibet verbreiteten Reinkarnationstheorien interessiert bist, dann stellst Du Deine Frage am besten im Tibet-Unterforum von Buddhaland. Diese Theorien sind nicht 'das Mahayana', allenfalls eine sehr späte, mit schamanistischen (Bön) und hinduistischen Ideen vermischte Ausprägung davon. Die mediale Präsenz Tibets (und die Missionierungserfolge tibetischer Buddhisten im Westen) haben da zu einer quantitativ sehr verschobenen Perspektive geführt.

    Dome:

    Ich habe mich auch mit dem Mahayana befasst, vermag aber diesen offensichtliche Widerspruch nicht auf zu aufzulösen.


    Willkommen im Club. Ich (und Andere hier) haben sich auch "mit dem Mahayana befasst" (vermutlich intensiver als Du und vor allem auch praktisch) und können diesen offensichlichen Widerspruch auch nicht auflösen. Wenn es einem um Widerspruchsfreiheit geht, muss man sich wohl oder übel entweder von der Idee der Reinkarnation verabschieden oder von der Anatman-Lehre. Etwas zurückhaltender formuliert: sich entscheiden, ob man Anatman im Sinne einer Reinkarnationslehre relativiert oder ob man punarbhava konsistent mit der Anatman-Lehre interpretiert. Wobei Letzteres wiederum bedeutet, dass es nichts gibt, das 'wieder Fleisch wird' (wörtliche Übersetzung von 'reinkarniert').


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