Beiträge von void im Thema „"Reinkarnationstheorien in Tibet"“

    Man sieht es ja so, dass das Tulkusystem dadurch entstand, dass geachtete Lehrer beschlossen hatten, sich aus lauter Mitgefühl gezielt öfter mal zu verkörpern. Allerdings fragt man sich dann, warum das nicht nicht frühere Lehrer gemacht haben. Aber weder von Shakyamuni noch von den indischen Lehrern wäre bekannt, dass sie in Serie gegangen wären.


    Das Tulkusystem tauchte zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer ganz bestimtmen Situation auf: Der mongolische Khan hatte normalerweise eine Dynastie als Vasallen was allerdings bei den Kagyü Klöstern schlecht möglich war. Das Tulkusystem diente da als ein ein Dynastien-Ersatz,der dem Khan die Kontinuiät garantiert. Bei den Kagyüs konnte man sich darauf verlassen, das auch zukünftige spirituelle Lehrer von Khans-Söhnen quasi wie die alten sind - was ein Vasallenverhältnis erleichterte.


    Es beann also als eine Methode um religiöse und feudale Organisationsformen zu vereinigen. Allerdings ist es so, dass Herangehensweisen, die in in einer feudalen Gesellschaft angemessen sind, ausserhalb dieser Umstände auch viel Ärger bereiten, was man ja an den Karmapa-Streitereien sieht. Die Entscheidung des Dalai Lamas, seine Serie abbrechen zu lassen, ist da weise.

    Sherab Yönten:


      Dabei heißt das Sanskritsubstantiv ālaya auf deutsch „Seele“


    "Ālaya-vijñāna" wird ja deswegen als "Speicherbewusstsein" übersetzt, weil Ālaya "Speicher" und auch "Wohnsitz" bedeutet. So is der ‚Himalaya‘ der Ālaya (Ort, Speicher) von dem Hima (Schnee). Von daher frage ich mich, wie man dazu kommt, das mit "Seele" zu übersetzten und die Wikipedia nennt da auch keine Quelle.