Beiträge von Jojo im Thema „Wie kamt ihr zum Buddhismus und eurer Linie?“

    Sherab Yönten:

    was genau hat Dich damals so am Zazen fasziniert? Das ist ja eher selten, dass jemand gleich mit einem Retreat einsteigt


    Bin ich auch nicht. Vorher war ich ein halbes Jahr im lokalen Zen-Dojo (einmal die Woche). Trotzdem war der Retreat zuviel für mich. Am letzten Tag gab ich auf und verdrückte mich vor Sonnenaufgang in den Wald, um nicht doch noch in die Meditationshalle abgeschleppt zu werden. Nach neun Tagen inneren Terrors war dieser friedliche, selbstgenügsame Wald eine Offenbarung. Die Sonne ging auf, die Vögel fingen an zu singen, und mir wurde klar, dass alles genau so in Ordnung ist, wie es ist, einschließlich meiner selbst. Ich ging nach Hause und dachte, jetzt bin ich erleuchtet, sechs Wochen lang. Naja, leider war ich das nicht. Aber egal, ich hing am Haken. Auf jeden Fall habe ich da sehr gründlich verstanden, dass die Welt nicht so ist, wie ich sie wahrnehme.

    Leiden und Zufall. War in einer Therapie, und man empfahl mir Kampfsport als Möglichkeit, Aggressionen abzubauen. Machte Kampfsport und mochte die Kurzmeditation zu Beginn und Ende jeder Trainingseinheit. Las in einer Zeitschrift über einen Zen-Retreat als Vorschlag, einen billigen Urlaub zu machen, und meldete mich an. Ging hin, wurde umgehauen. Hörte mit Kampfsport auf und begann mit Zazen.