Beiträge von Noreply im Thema „Eine metaphyische Frage“

    Das weiss ich nicht.

    Erde:

    Wie unterschiedet denn der Buddha Halluzinationen (also träumen) in der Nacht und Denken im Wachzustand am Tag?


    Und wenn es Zeit immer nur jetzt gerade gibt, dann ist auch die "Erinnerung" eine Illusion?


    Wenn Du mal einige Zeit deine Träume aufschreibst und genau hinsiehst wie Du träumst, welche der 6 Sinne daran beteiligt sind brauchst du die Meinung eines Buddha nicht, sie hilft Dir auch nicht. Wenn Du Tagträumst hast Du offenbar noch nie genau betrachtet wie Unfälle entstehen. Spätesten dann weist Du das da wohl ein Träum zwischen Realität und Anwesenheit der Gedanken geschoben hat.

    Erde:
    Ellviral:

    Wenn ich dich als Ganzes so behandel löst sich dein Ganzes dann auf in Einzelteile? Was geschieht mit Dir wenn ich dich jetzt mit einem Messer in deine Einzelteile zerlege? Was geschieht wenn ich dieses Einzelteile dann wieder zusammensetze, funktionierst Du dann wieder als das was ich zerlegt habe? Da fällt mir doch glatt eine Frage ein: Wo bist Du wenn Du schläfst/zerteilt bist?


    Kann man sagen, dass die Welt so wie ich sie sehe schon vorhanden ist, aber in der Art wie ich sie sehe nicht vorhanden ist?

    Genau das ist es.
    Es gibt den Unterschied zwischen dem was wir wahrnehmen, glauben zu erkennen, und dem was wirklich da ist. Beide Welten die Erdachte und die Da Seiende werden verbunden durch das bedingte Entstehen das sich im Erscheinen von Gedanken und Daseiendem offenbart.

    accinca:
    Moosgarten:


    Nein, nur die Benennung bleibt gleich - aus rein praktischen Gründen.


    Du meinst wohl wenn man sie umbenennen würde z.B. in "Mosel" dann würde es
    auch keine Elbe mehr geben? Aber du hast recht, an der Benennung hat sich
    auch nicht viel geändert. Ein Fluß definiert sich aber nicht nur durch
    seine Benennung.

    Ein Fluß definiert sich mit nichts er ist nur das was er ist und das mit dem Namen ist die Vergabepraxis von Menschen damit der Fluß definiert werden kann was der Fluß aber auch dann nicht tut. :):grinsen::lol:

    Moosgarten:
    Ellviral:

    Was soll das sein?


    Ich möchte keine Koans diskutieren - aber vielen Dank für deinen Beitrag.

    Na das ist aber merkwürdig, du scheißt da was rein und machst es dann heilig.

    Moosgarten:
    Ellviral:

    Der Wind ist hier etwas metaphysisches. Der Meister mit seinem Fächer macht Wind wo nur Luft ist. Die Bewegung des Fächers erzeugt Luftströme genau da hin wo der Meister sie haben will. Da ist das Metaphysische des "Wind" weg, es ist nur noch Luft in Bewegung. Der Schüler verwendet "Wind" in metaphysischer Form ohne es zu merken.


    Soso

    :?: Was soll das sein?

    Moosgarten:
    Carneol:


    Also die Gegebenheiten des Ortes verändern damit der Wind dort anders weht? Mit dem Fächer weht er sanfter an dieser Stelle?


    Es geht einzig darum, daß der Wind keinen Ort und keine Zeit ausläßt. Er weht beim Zazen ebenso wie hier.

    Der Wind ist hier etwas metaphysisches. Der Meister mit seinem Fächer macht Wind wo nur Luft ist. Die Bewegung des Fächers erzeugt Luftströme genau da hin wo der Meister sie haben will. Da ist das Metaphysische des "Wind" weg, es ist nur noch Luft in Bewegung. Der Schüler verwendet "Wind" in metaphysischer Form ohne es zu merken.

    Moosgarten:


    Ich antworte mal mit einem anderen:

    Zitat

    Als Zenmeister Hōtetsu vom Berg Mayoku einmal einen Fächer benutzte, trat ein Mönch vor und fragte: „Wind ist seinem Wesen nach beständig, und es gibt keinen Ort, den er nicht erreicht. Aus welchem Grund benutzt ihr also einen Fächer, Abt?“ Der Meister erwiderte: „Du weißt nur, dass das Wesen des Windes beständig ist, aber das Prinzip, dass er keinen Ort verfehlt, hast du noch nicht verstanden.“ Der Mönch fragte: „Was ist das Grundprinzip, nach dem es keinen Ort gibt, den er nicht erreicht?“ Da fächelte der Meister nur mit dem Fächer.


    Zwar weht der Wind am Ozean anders als in der Ebene oder im Wald - dennoch ist es der Wind. Diejenigen die glauben, ein Ort wäre davon ausgenommen, verfehlen den Weg - oder anders gesagt: schließen das Tor.

    Bei dieser Schlussfolgerung solltest Du noch mal über den Koan Meditieren. Es geht um "Zwar weht der Wind.."

    Man könnte auch andere Grenzen ziehen.
    Das Sinnesobjekt das mit den Sinnen wahrgenommen wird und das Denken mit einem Namen verbunden wird, ist das Materielle
    Alles was mit dem Namensgedanken erdacht, nachgedacht, geordnet, bewertet, prognostiziert, geglaubt wird ist das Metaphysische.
    Das was als Sinnesobjekt wahrgenommen wird hat einen Namen und nur einen Namen, darum ist der Gedanke den Sinnen zugeordnet. Alles was im Denken/Nachdenken mit dem Sinnesobjekt gemacht wird ist Metaphysisch.
    rupa und nama: das Objekt und der von mindestens zwei Menschen vereinbarte/geeinigte Name.

    HumanitysLastBreath:

    Okay, das akzeptiere ich wohl, dass es einen Unterschied gibt zwischen gedanklicher und tatsächlicher Teilung, aber in welcher Weise trägt das jetzt zu der Beantwortung meiner Frage bei, ob alles unendlich teilbar ist oder nicht?

    Es gibt nicht unendlich, wenn das so wäre dann ist das, sei es nur Atomkern, alles Atomkern. Da ist dann kein Platz mehr für die Frage nach unendlich. Die Zahlenstränge der Mathematiker sind unendlich, das muss so sein denn sonst könnte das Endliche nicht gemessen werden. Die Zahlenstränge sind aus Objekten zusammengesetzt die ausschließlich aus Vorstellungen bestehen. Eine unendliche Kette von Vorstellungen sorgt dafür das alle Endlichkeit berechnet werden können. Die hat dazu geführt das es ein Kleinstes berechnet werden kann, Planck-Einheiten.

    Sudhana:
    HumanitysLastBreath:

    Das heißt ich kann micht nicht in Einzelteile zerlegen?


    Natürlich kannst Du - auf mehr oder weniger spektakuläre Art
    Wobei die Herren hier sogar davon ausgehen, dass sie trotz der Möglichkeit der Zerlegung ein Selbst haben, das sogar einen Lohn für die Zerlegung empfangen kann.
    Du kannst aber natürlich auch einfach warten, bis Du an Altersschwäche stirbst. Da zerlegt es Dich ganz zwanglos von selbst.


    ()

    Das ist auch eine Möglichkeit, hatte ich nicht auf dem Schirm. Danke!

    HumanitysLastBreath:
    Ellviral:

    Wenn ich dich als Ganzes so behandel löst sich dein Ganzes dann auf in Einzelteile? Was geschieht mit Dir wenn ich dich jetzt mit einem Messer in deine Einzelteile zerlege? Was geschieht wenn ich dieses Einzelteile dann wieder zusammensetze, funktionierst Du dann wieder als das was ich zerlegt habe? Da fällt mir doch glatt eine Frage ein: Wo bist Du wenn Du schläfst/zerteilt bist?


    Das heißt ich kann micht nicht in Einzelteile zerlegen? Wenn ich etwas nicht Einzelteile zerlegen kann, so ist es doch ein Selbst und kein Nicht-Selbst

    Aber sicher kannst Du dich in Einzelteile zerlegen, wenn du vorsichtig bist und alles immer gut verschließt. Das was Du übersiehst ist das das von mir gezeigte Zerlegen ein wirkliches zerlegen ist, das von dir ein zerlegen mithilfe der Vorstellung ist. Weder Vorstellung noch Selbst sind mit den Sinnen wahrnehmbar, obwohl sie Produkte der Vorstellung und des Selbst sind. Ein vom Selbst mit Vorstellungen getanes Zerlegen ist nie ein mit allen Sinnen gehandeltes zerlegen. Wenn keine Handlung mit den Sinnesobjekten geschieht ist alles Vorstellen, selbst das Selbst, Illusion. Wenn das Selbst in Handlung mit Sinnesobjekten übergeht ist es nicht mehr Selbst-handeln sonder Körper-handeln. Die Vorstellungen des Selbst sind nie Eins zu Ein durch handeln des Körpers umzusetzen.

    void:
    Ellviral:

    Wo bist Du wenn Du schläfst/zerteilt bist?


    Brr! Klingt nach Stoff für einen Horrorfilm!

    Is mir auch eingefallen doch hier sind ja nur sehr wenige unter 18. und hab einfach weiter geschrieben, wie ein Horror ist es auch sich mit einer solchen Frage zu beschäftigen. :grinsen:

    HumanitysLastBreath:

    Ich bin im Buddhismus nicht so bewandert, aber wenn ich es richtig verstanden habe wird die Vorstellung des Nicht-Selbst vertreten, d.h. das Objekte und Lebewesen keinen Kern oder eine Seele besitzen, sondern, vergleichbar mit einem Auto das aus Stoßstange, Reifen, Karrosserie usw. aufgebaut ist, aus nicht-selbst Elementen bestehen. Bitte korrigiert mich wenn dem nicht so seien sollte. Daran schließt sich jetzt meine Frage an:


    Wenn alles aus nicht-selbst Elementen besteht, und diese widerrum aus nicht-selbst Elementen, müsste diese Kette unendlich lang fortsetzbar sein. D.h. egal wie lange ich etwas zerlege, ich finde keinen Kern sondern nur noch mehr Teile. Wenn man nie auf einen Kern stößt sondern unendlich lange etwas zerteilen kann, wie kann es dann überhaupt etwas geben wie Bewusstsein oder Materie?

    Wenn ich dich als Ganzes so behandel löst sich dein Ganzes dann auf in Einzelteile? Was geschieht mit Dir wenn ich dich jetzt mit einem Messer in deine Einzelteile zerlege? Was geschieht wenn ich dieses Einzelteile dann wieder zusammensetze, funktionierst Du dann wieder als das was ich zerlegt habe? Da fällt mir doch glatt eine Frage ein: Wo bist Du wenn Du schläfst/zerteilt bist?