Beiträge von Useless im Thema „Absoluter Neuling, Fragen zum Buddhismus und zur Meditation“

    kesakambalo:

    Es gibt so etwas wie eine buddhistische Bibel, Pali-Kanon genannt. Sie besteht aus drei Bänden:
    Lieder der Mönche und Nonnen, die Mittlere Sammlung und die Längere Sammlung.
    Für die mittlere Sammlung gibt es zwei Übersetzter in Deutsch. Neumann und Zumwinkel.
    Dr. ind. Neumann ist Doktor der Indologie und vielen praktischen und theoretischen, zusätzlichen
    Erfahrungen zum Pali-Kanon.
    Über Zumwinkel kann ich dir kaum was sagen, außer, dass mir beim Lesen von Auszügen seiner Übersetzungen, sich meine Haare sträubten.


    Der 'Pali-Kanon' besteht nicht aus drei Bänden, sondern aus Dutzenden (die derzeit gültige Fassung hat, soweit ich weiß, etwa vierzig Bände). Was Du meinst, ist wohl die Aufteilung in drei 'Körbe', also drei thematische Unterteilungen.


    Übrigens ist Nhelia, der Du antworten willst, ein gutes Beispiel für die Wirksamkeit von 'Butterland': Sie hat sich Mitte Februar angemeldet und eine Frage gestellt. Anschließend wurde sie zugebombt mit 'Informationen', um die sie nicht gebeten hat, die ihr (berechtigterweise) scheißegal waren und die nur dazu dienten, dass einige Leute hier zeigen konnten, wie gut sie sich im 'Buddhismus' auskennen. Nach einer Woche hat sie offensichtlich aufgegeben und sich nicht mehr gemeldet. Du, lieber kesakambalo, konntest dafür nichts, aber berücksichtige das bitte, wenn Du mal wieder Halbwissen verbreitest an Leute, die das vermutlich nicht interessiert.

    Lieber sinn-los,

    sinn-los:

    Was hier von Seiten von Axel VÖLLIG ÜBERFLÜSSIG zur Sprache gebracht wurde, ist eine ca. 40 Jahre alte Geschichte aus England (wo FWBO gegründet wurde), die mit Vorwürfen eines Praktizierenden zu tun hat, der Gründer der Bewegung Sangharakshita habe ihn homosexuell belästigt.


    Und diese uralte Geschichte hängt den Leute immer noch nach.


    ich will hier keinen 'Nebenkriegsschauplatz' aufmachen (das kann gerne in einem gesonderten thread diskutiert werden), aber nur so viel: Wenn Triratna selbst es für notwendig hält, in ihrer erst 2010 erschienenen 'offiziellen' Geschichte 'The Triratna Story' diesen Vorkommnissen knapp 20 Seiten zu widmen und wenn Triratna selber noch heute eine eigene Webseite mit ihren Stellungnahmen im Netz hat, ist es wohl nicht so einfach, wie Du es darstellst. Wenn Du von einer '40 Jahre alten Geschichte' und 'Vorwürfen eines(sic!) Praktizierenden' redest, scheinst Du relativ wenig Ahnung zu haben (sorry!).


    Ich habe mich um eine ausgewogene und faire Darstellung bemüht (auch was die Lehre von Triratna allgemein angeht), habe zustimmend einen Buchtip aus dem Umfeld von Triratna zur Meditation gegeben und finde es nun etwas seltsam, wenn jemand, der Triratna völlig undifferenziert einen 'Kuddelmuddel an Buddhismus' vorwirft, glaubt, mir jetzt 'VÖLLIG ÜBERFLÜSSIGE' Posts vorwerfen zu können.


    Wie gesagt: Wir sollten eine Diskussion über diesen Punkt hier raushalten und anderswo (oder auch gerne über PN) besprechen, das aber im Zusammenhang mit Triratna und objektiv zu erwähnen, ist - denke ich - legitim.


    Ich habe fertig!

    Hallo Nhelia,

    Nhelia:

    Darf ich fragen, inwiefern das Zentrum oder die Gruppe denn umstritten gewesen ist? Letztendlich muss man sich natürlich auch ein eigenes Bild machen und schauen, ob soetwas für einen persönlich passt, aber meine Vorbehalte hatte ich ja auch schon geschildert. Ich hätte auch ein wenig Bammel, in eine sektenartige Gruppe zu gelangen, man weiß ja nie.


    Falls Du Englisch verstehst, schau mal hier unter 'Controversies and Criticism'. Im Grunde geht es darum, dass der Gründer der Organisation, Sangharakshita, in den frühen Jahren der Gruppe (also etwa bis zu den 80er Jahren) seine Autorität missbraucht hat, männliche Mitglieder zu homosexuellen Handlungen mit ihm zu drängen, das Ganze auch noch mit der Begründung, das sei notwendig für ihre 'spirituelle Entwicklung'.


    Meinem Gefühl nach hat die Gruppe versucht, nach Bekanntwerden der Vorwürfe Mitte der 90er Jahre, diese Sache offen und ernsthaft aufzuarbeiten. Es betraf auch 'nur' einen relativ engen Kreis in Großbritannien an der Spitze der Organisation (soweit ich weiß).


    Eine andere Kritik betrifft sozusagen die 'Interpretation' der buddhistischen Lehre durch Triratna. Da muss man allerdings wohl sagen, es ist im 'organisierten Buddhismus' beinahe alltäglich , dass eine Gruppe/Richtung einer anderen vorwirft, die Lehren zu verfälschen oder falsch zu interpretieren. Wenn Du länger hier bist, wirst Du das hier wohl auch noch miterleben... :shock:


    Ich denke nicht, dass Du Gefahr läufst, einer 'Sekte' in die Hände zu fallen, aber es gilt hier das Gleiche wie im 'richtigen Leben': Bewahre Dir einen unabhängigen Geist, hinterfrage Dinge, identifiziere Dich nie vollständig mit irgendeiner Organisation, auch wenn sie den einzig wahren, echten Buddhismus verspricht und tausche Dich mit Menschen anderer Ansicht aus.


    Lass' mich bitte noch was zu dem in den Antworten auf Deine Frage verlinkten Vortrag von Ayya Khema sagen (keine Kritik an Uhltak!): Ich fürchte, dass die dort besprochenen 'Jhanas' (Vertiefungszustände in der Meditation) für eine Anfängerin sehr einschüchternd wirken. Mach' Dir da mal gar keine Gedanken drüber (vielleicht, wenn überhaupt, in ein paar Jahren... :). Ich selbst (aber das ist nur meine persönliche Meinung!) bin mir nicht sicher, ob die 'Jhanas' überhaupt eine sinnvolle Rolle spielen.


    Und zum Schluss: Ich nehme an, dass Du aus der Essener Ecke kommst, weil Du das Zentrum dort erwähnt hast. Schau' doch mal bei der Gruppensuche der Deutschen Buddistischen Union rein und gib dort 'Essen' ein. Da kommen einige Einträge aus der Gegend und durch die DBU kannst Du auch einigermaßen sicher sein, dass die Gruppen einigermaßen seriös sind.


    Lieben Gruß
    Axel

    Hallo Nhelia,


    da Du das Buddhistische Zentrum Essen erwähnst: die gehören zu einer buddhistischen Gemeinschaft Triratna (früher FWBO - Friends of the Western Buddhist Order). Bei manchen etwas umstritten, aber ich finde viele der Bücher, die sie herausgeben, nicht schlecht. Gerade zu Meditation gab es von dieser Gruppe mal ein Buch ('Meditation - der buddhistische Weg zu Glück und Erkenntnis'), das ich ziemlich gut fand. Ich habe gerade mal nachgeschaut und gesehen, dass das Buch in der ursprünglichen Fassung vergriffen ist, aber jetzt in zwei Teilen (Antony Matthews, Buddhistische Meditation und Buddhistische Meditation für Fortgeschrittene) neu erschienen ist. Vielleicht magst Du Dir ja den ersten Teil mal anschauen, da erfährst Du dann gleich etwas darüber, was Dich im Zentrum ungefähr erwartet.


    Gruß
    Axel