Beiträge von Carneol im Thema „merkwürdige Meditationserfahrung“

    Varadinno:

    Ich kenne dieses Gefühl aus der Anfangsphase meiner Praxis. Es ist die Angst vor dem Kontrollverlust (zumindest war es das bei mir) beziehungsweise vor dem Sterben/Tod. Das Ego klammert sich an das Leben - an das, was es kennt (egal, wie leidhaft das auch sein mag...).Wenn der Geist zur Ruhe kommt (Absorption durch starke Konzentration), wird diese Anhaftung/Kontrollfunktion aufgeweicht: das Ego erfährt einen Machtverlust - und das ist in dem Kontext eine neue, unbekannte Erfahrung. Und das Unbekannte kann durchaus beängstigend sein. "Sterben vor dem Sterben" - so hat es der Lehrer meines Lehrers einmal formuliert. Bin ich bereit, loszulassen? Mich hinzugeben? Alles Vertraute - alle Ansichten, Gewissheiten - aufzugeben? Und das ist eine Frage des Vertrauens. So erkenne ich, wo ich anhafte. Mir hat damals geholfen, die Angst anzunehmen, zuzulassen ("Akzeptanz "ist übrigens generell für mich hilfreich, um einen Zustand der friedlichen Ko-Existenz mit der Welt und meinen inneren "Dämonen" zu realisieren) . Danach erreichte ich einen Zustand des tiefen Friedens und der Gelassenheit. Und ich habe mich mit einem Mönch - ich war damals in einem Kloster - darüber unterhalten. Er meinte damals, das ginge Richtung "Jhana". Aber da mein Augenmerk eher auf Vipassana lag und liegt, nutze ich tiefe Versenkung eigentlich nie, sondern eher "angrenzende Sammlung". Wie gesagt: das ist meine persönliche Erfahrung.


    Danke schön. :)