Beiträge von Sudhana im Thema „Samadhi“

    Um von der Wahrnehmung anderer Forumsteilnehmer wieder zur Wahrnehmung des Films zurückzukehren - ich für meinen Teil habe bei weitem nicht die Geduld von @Varadinno aufgebracht, sondern bin nach jeweils ein paar Minuten des Hineinschauens und -hörens ca. 10 Minuten weiter nach vorne gesprungen. Möglicherweise habe ich dadurch die eine oder andere wesentliche Einsicht verpasst - ich bezweifle es allerdings. Was das ganze für mich trotz des Schnelldurchlaufs zu einer mühsamen Veranstaltung gemacht hat, war insbesondere die Art des Vortrags, die ich nicht anders als 'salbungsvolles Geschwurbel' bezeichnen kann. Nicht nur das - die ganze Ästhetik des Filmes ist nicht mein Fall, das wirkt auf mich ausgesprochen talmihaft. Man kann mir natürlich vorwerfen, ich urteile da über einen Film, den ich mir nur bruchstückhaft zu Gemüte geführt habe. Der Vorwurf ist berechtigt - andererseits haben diese Bruchstücke ausgereicht, das Ansinnen, mir so etwas eine ganze Stunde lang anzuschauen, als Zumutung zu empfinden.


    Sorry, wenn sich dadurch jemand, der den Film als bereichernd oder sonstwie positiv empfindet, unangenehm berührt fühlt - ich will Niemanden davon überzeugen, meine Wahrnehmung des Streifens sei die richtige und seine falsch. Das hier soll ausdrücklich nicht mehr sein als das Kundtun meiner persönlichen Meinung. Über Geschmack kann und sollte man nicht streiten. Dass ich mich hier mit meinem ganz subjektiven Urteil trotzdem einbringe (und dass ich mich überhaupt veranlasst gefühlt habe, mir ein Urteil zu bilden) lag an diesen beiden Äußerungen:


    Frieden-und-Freude:

    Ich bin der Meinung, der Link und der Thread sollten erhalten bleiben.


    Denn viele Menschen werden den Film zu schätzen wissen und daran Gefallen finden.


    Und die zarten nicht-vorhandenen Seelen, die daran Anstoß nehmen, können ihn als Training für die Entwicklung von Gleichmut und Mitfreude nutzen.

    Jojo:

    Ich finde auch, der Filmtipp sollte ruhig stehen bleiben. Ich sehe es wie FUF: Solche Filme sind vielleicht nicht buddhistisch im akademischen Sinne, aber sie können Interesse für den Buddhismus wecken


    Zunächst: ich habe überhaupt kein Problem damit, den Link hier stehen zulassen (bzw. hätte als MOD keines). Vorausgesetzt, auch der Thread bleibt zumindest in seinem sachbezogenen Teil bestehen. Daran nimmt meine zarte nicht-vorhandene Seele keinerlei Anstoß und ich sehe auch meine Praxis von Gleichmut und Mitfreude dadurch in keinster Weise berührt (im Gegensatz zu dem Film - deswegen die vorsichtige Dosierung bei seiner Verkostung). Mitfreude heisst ja, dass man Freude an der Freude Anderer empfindet - nicht aber notwendig an deren Objekt der Freude. Also - wer sich an dem Film erfreut, dem sei dies von ganzem Herzen gegönnt.


    Grundsätzlich: auch andere Filme werden von vielen Menschen geschätzt und sie finden Gefallen daran. Von Kassenschlagern wie Harry Potter und Herr der Ringe bis hin zu kleinen special-interest-Produktionen der Pornobranche. Das qualifiziert sie noch nicht für eine Empfehlung in einem buddhistischen Forum - zumindest nicht für Jeden. Insofern wäre die Frage, inwieweit eine solche Empfehlung tatsächlich geeignet ist, "Interesse für den Buddhismus" zu wecken. Es gibt ja Leute, die vor einigen Jahren ernsthaft behauptet haben, die Matrix-Trilogie der Wachowski-Brüder sei dazu geeignet. Nun ja - zumindest konnte ich mir diese Filme anschauen, ohne mich zu langweilen ... was allerdings noch nicht heisst, dass ich sie an Buddhismus Interessierten empfehlen würde.


    Doch zurück zu 'Samadhi'. Jemand, der hier, auf Buddhaland, auf eine solche Filmempfehlung stößt, wird wohl ohnehin schon ein gewisses "Interesse für den Buddhismus" haben. Mir persönlich stellt sich dann allerdings die Frage, ob er dieses Interesse angesichts einer solchen Empfehlung nicht auch sehr schnell wieder verlieren könnte. Wenn ich mir als naiver, von tieferen Kenntnissen noch völlig unbeleckter Suchender diesen Film als in einem buddhistischen Forum empfohlene Einführung in oder Heranführung an den Buddhismus angesehen hätte, wäre ich mit Sicherheit eher abgeschreckt gewesen. Dazu bin ich einfach zu sehr von Adorno und Bloch verdorben. Bin halt ein Kind meiner Zeit ...


    Auch dies natürlich - wie meine Kritik - eine rein subjektive Reaktion und natürlich, wie man am positiven Echo hier sieht, nicht die zwangsläufige Reaktion darauf. Aber das sollte verdeutlichen, dass bei solchen Empfehlungen auch die (wo notwendig, auch harte) Kritik daran ihre Berechtigung hat. Wer als Suchender diesen Film einfach nur als flachsinnigen Esoterik-Werbefilm empfindet, sollte durchaus wissen, dass es eben auch Buddhisten gibt, die das ganz genau so sehen und die Empfehlung hier in diesem buddhistischen Forum keine uneingeschränkte ist.


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