Beiträge von verrückter-narr im Thema „Fragen zur Geschichte des Buddhismus im Westen“

    ja, ich habe den Katechismus von Olcott und auch den Gegenentwurf von Subhadra Bickshu, dem Pseudonym von Friedrich Zimmermann, https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhistischer_Katechismus
    vor etlichen Jahren auch gelesen. Das Buch versucht in einfacher Art und Weise die grundlegenden Lehren des Buddha aus Sicht des Theravada zu erklären. Ursprünglich war es ja auch nur als Schulbuch gedacht, um den ceylonesischen Schülern den Buddhismus, ihre Einheimissche Religion, zu erklären.
    Das Werk von Zimmermann trägt zwar den selben Titel und hat einen ähnlichen Inhalt, aber manchmal gibt es eine unterschiedliche Erklärung.
    Das Werk von Olcott gibt es auch im Web:
    http://d-nb.info/985584114/34


    Hier das Werk von Zimmermann:
    https://archive.org/stream/bud…scherk00bhicgoog_djvu.txt

    Eine der ersten Schriften über den Buddhismus in Deutsch stammt wohl von Isaak Jakob Schmidt, der sich schon ca. 1820 mit Tibet, Mongolen, Kalmücken usw. beschäftigte.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Isaak_Jakob_Schmidt

    Eine Einführung in die Geschichte des Buddhismus in Deutschland
    http://www.zentrum-oekumene.de…/Gesch.Dt.Buddh.Essay.pdf


    Zur Geschichte des Buddhismus im deutschsprachigen Raum.
    http://www.buddha-dhamma.de/geschichte.htm


    Helmut Klar. Zeitzeuge zur Geschichte des Buddhismus in Deutschland
    http://kops.uni-konstanz.de/bi…ge_KOPS588.pdf?sequence=1


    Der Buddhismus im Abendland.
    https://digilib.phil.muni.cz/b…3-1995-1_4.pdf?sequence=1


    In einigen älteren Missionsberichten von christlichen Missionaren finden sich manchmal auch Beschreibungen zu buddhistischen Themen. Diese sind aber natürlich sehr einseitig und meist abwertend beschrieben.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Chinamission
    https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Mission_in_Indien

    Die ersten europäischen "Buddhisten" kamen meist über die Theosophische Gesellschaft mit dem Buddhismus in Kontakt, da dort erstmalig öffentlich über den Buddhismus ab ca. 1880 bis 1894 beerichtet wurde. Die ersten buddhistischen Gruppen in z.B. Leipzig, München, Hamburg, Berlin usw. bildeten sich meist aus den inoffiziellen Logen der Theosophischen Gesellschaft bzw. die späteren Mitglieder lernten sich dort meist kennen, da nur dort Vorträge über den Buddhismus geführt wurden und entsprechende Literatur vorhanden war. Später wandten sich die neuen Buddhisten aber dann meist von der Theosophie ab und beschäftigten sich nur mit dem Buddhismus. Manche Personen wie z.B. Seidenstücker und Christmas Humphreys verleugneten dann auch ihre theosophischen Wurzeln.



    Zitat

    1904 zog Karl Seidenstücker in die Inselstraße 23, einem theosophischen Sammelbecken in Leipzig. Sein direkter Etagennachbar war Hans Fändrich , der spätestens ab 1905 sowohl den Buddhistischen Verlag als auch die Theosophische Centralbuchhandlung betrieb. Ebenfalls nahe wohnten Arthur Weber und Anton Hartmann, die durch theosophische Veröffentlichungen bekannt wurden.
    Karl Seidenstücker übersetzte zunächst buddhistische Bücher aus dem Englischen für den Theosophischen Verlag von Dr. Hugo Vollrath in Leipzig. Zumindest ein Teil der dort erschienenen anonymen Propaganda-Schriften dürfte von Seidenstücker bearbeitet worden sein, es erübrigt sich jedoch diesen nachzuforschen. Zu den nicht-anonymen Werken gehört die Übersetzung von "Mahâyâna", das S. Kuroda aus der Jôdo-Gemeinschaft der japanischen Missions-Gesellschaft Bukkyo-Gakkuwai 1893 anläßlich des Weltparlaments der Religionen verfaßt hatte.


    http://www.payer.de/steinke/steink02.htm


    Buddhistische Mission : das »christliche« Barbarentum in Europa. Anonym (Von Einem Lama) verm. Karl Bernhard Seidenstücker Pseud.: Bruno Freydank
    https://www.abebooks.com/servl…7aH4beWxB_item_1_60-_-bdp


    Zitat

    Als Olcott und Blavatsky im Mai 1880 auf Ceylon ankamen, glich dies einer Sensation. Waren sie doch die ersten westlichen Personen, die gegen die christliche- und für die buddhistische Religion eintraten. Als beide dann noch zum Buddhismus übertraten, war die psychologische Wirkung enorm und entfachte große Begeisterung im Land. Die Ende Mai 1880 ins Leben gerufene Theosophical Society of Ceylon, vertrat dann auch nur am Rande die theosophischen Lehren und wies größtenteils buddhistische Züge auf. Von Olcott organisiert, fungierte sie bald als Speerspitze des wiedererstarkenden Buddhismus und diente als Sammelbecken der zerstreuten buddhistischen Aktivisten. Nach moderner Terminologie stellte Olcott dadurch eine organisatorische und logistische Plattform zur Verfügung, welche innerhalb weniger Jahre den am Boden liegenden Buddhismus zu einer schlagkräftigen und dynamischen Kraft erstarken ließ. Olcott kopierte die seit Jahrhunderten erfolgreichen christlichen Missionierungsmethoden und gründete Schulen, darunter das Dharmaraja College, Nalanda College, Visakha Vidyalaya und Ananda College, letztere hat heute (2006) rund 6000 Studenten und zählt zu den größten buddhistischen Hochschulen Asiens. Bis zum Jahre 1910 entstanden auf diese Art 445 theosophisch/buddhistische Schulen auf Ceylon (gegenüber 436 katholischen und 891 protestantischen Schulen im Land). Ebenso wurden Tempel erneuert, buddhistische Traditionen gefördert und über Spendenaufrufe finanzieller Spielraum geschaffen. Insgesamt besuchte Olcott mehr als 40-mal Ceylon und verbrachte in Summe über 2 Jahre dort mit der Förderung des Buddhismus.


    1876 organisierte Olcott die erste öffentliche Feuerbestattung in den USA. Am 24. Juli 1881 brachte er sein Werk Der buddhistische Katechismus heraus. Dieser löste weltweites Aufsehen aus, wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und erlebte zum Teil über 40 Auflagen. Auch wenn das Buch später wegen einiger theosophischer Einfärbungen und Fehlern kritisiert wurde, war es einer der wichtigsten Impulse der buddhistischen Erneuerung und fand jahrelang als Lehrbuch an Schulen Verwendung. 1884 setzte Olcott bei Edward Henry Stanley, dem Leiter des Kolonialamtes in London, durch, dass die Verpflichtung zur christlichen Eheschließung abgeschafft wurde. Ebenso erreichte er die Anerkennung das Vesakh-Festes als offizieller Feiertag. 1885 entwarf er zusammen mit Bhikkhu Sumangala die Internationale Buddhistische Flagge, als Zeichen der Einheit des Buddhismus. 1890 gelang Olcott die Organisation einer gemeinsamen Konferenz von Buddhisten aus Birma, China, Japan, Indien und Sri Lanka in Adyar. 1891 versuchte er durch die Fundamental Buddhistic Beliefs (= Fundamentale buddhistische Glaubenssätze), einer Sammlung von 14 Thesen, eine gemeinsame Grundlage aller buddhistischen Richtungen zu schaffen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Henry_Steel_Olcott



    Zitat

    Der Buddhistische Katechismus des Amerikaners Henry Steel Olcott erschien 1887 erstmals in deutscher Sprache in der Übersetzung von Dr. Erich Bischoff in Leipzig. Kurz darauf, nämlich 1888, brachte Friedrich Zimmermann seinen Buddhistischen Katechismus in Braunschweig heraus, mit dem Postulat, den Ansprüchen Erwachsener und der Europäer besser gerecht zu werden als der Olcott'sche Katechismus.


    Tatsächlich waren die ersten singhalesischen und englischen Auflagen (Buddhist Catechism, 1881) für Schüler in ceylonesischen Schulen gedacht, um dem Verfall des Buddhismus unter der englischen Kolonialherrschaft Einhalt zu gebieten. Die 33. Ausgabe (englisch) 1897 bemüht sich durch die Aufnahme einer ganzen Reihe von neuen Fragen und Antworten, ein höheres Niveau zu bieten. Auf dieser Grundlage erscheint die von Bischoff 1902 herausgegebene 35. Ausgabe (deutsch), die neben 386 Fragen und Antworten auch Anmerkungen des Übersetzers, ein Glossar und ein Literaturverzeichnis enthält.


    Bemerkenswert ist auch der Anhang von 14 Buddhistischen Glaubensgrundsätzen, die im Januar 1891 auf einer von Olcott organisierten Buddhistenkonferenz in seinem indischen Domizil Adyar (in Madras) gemeinsam unterzeichnet wurden. Neben den Vertretern des südlichen Buddhismus von Ceylon (heute: Sri Lanka), Burma (heute: Myanmar) und Chittagong (heute Teil von Bangladesch) waren dabei auch Vertreter aller großen japanischen Lehrrichtungen (Tendai, Shingon, Zen, Reines Land und Nichiren-Buddhismus) vertreten.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…scher_Katechismus_(Olcott)


    Zitat

    Die Buddhist Society (Buddhistische Gesellschaft) ist eine buddhistische Organisation mit Sitz in London. Sie wurde 1924 von Christmas Humphreys als Loge der Theosophischen Gesellschaft Adyar (Adyar-TG) gegründet und 1926 unabhängig.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhist_Society