Beiträge von Mirco im Thema „Anhaftung: immer unheilsam?“

    Hallo accinca,

    accinca:
    Sunu:

    Es ist aber wichtig, dass man Achtsam ist, damit ein Anhaften auch bemerkt werden kann, um es loszulassen.


    Richtig, deshalb sollte man auch die Daseinsmerkmale bei allen Dingen bedenken.
    Die Dinge immer so zu durchschauen ist allerdings Übungssache.


    das sehe und verstehe ich anders. Nicht sollte jemand die Daseinsmerkmale bei allen Dingen bedenken. Die Daseinsmerkmale werden einem unmittelbar ohne Anstrengung in allem erkennbar, wenn Bedingtes Entstehen erkannt wurde. Es ist ein Frucht, keine Übung.


    LG

    Hallo void,

    void:

    Verhackstückelt zu werden und dabei liebevoll und geduldig zu sein, ist ja wirklich eine schwer zu erlangende nahezu "unmenschliche" Haltung, Wo sich die Mönche noch wohl zu üben haben, und die die keine sind, erst recht weit entfernt sind.


    dieser Teil der Lehrrede ist der extremste. Es beginnt ja damit, wie andere Menschen einem im Alltag begegnen. Nämlich wohlwollend oder ablehnend. Die Übung soll sein, sich da nicht von den persönlichen Tendenzen zu der Zuneigung/Ablehnung anderer und wie sie dieses ausdrücken leiten zu lassen, sondern beim Kultivieren des von einem ausgehenden selbst ausgehenden Wohlwollens zu bleiben. Loslassen, entspannen und nett bleiben. Da ist unsere Übung im Alltag anzusiedeln. Und das ist machbar.


    LG

    Hallo Sherab,

    Sherab Yönten:
    Mirco:

    Begehren ist die Grundlage für Anhaften. Begehren ist das direkte wollen und abldaranehnen, ohne Gedanken.


    Für mich ist Begehren oder Begierde zwangsläufig mit Anhaftung, also mit irgendwelchen Erwartungen, Hoffnungen oder Ängsten, verbunden.


    in der Anhängigkeitsfolge des Bedingtens Enstehens sind Begehren (tanha) und Anhaften (upadana) zwei aufeinanderfolgende Prozesse.


    Dass es dir wie ein unbedingt zusammenhängender Vorgang vorkommt, liegt sehr wahrscheinlich daran, dass deine Wahrnehmung nicht verfeinert genug ist, um es anders wahrzunehmen.


    Mit der Zeit des Übens kann das aber direkt erkannt/geschaut werden.
    Erst kommt Begierde, dann Anhaften.


    LG

    Hallo Anandasa,

    Anandasa:

    Jetzt ist meine Frage, ob ich hier was falsch sehe. Habe ich was falsch verstanden und Anhaftung ist einfach immer unheilsam? Oder gibt es schon sowas wie natürliche Anhaftung, die bis zu einem bestimmten Grad heilsam ist, aber dann kippen kann, wenn man nicht den Unterschied kennt oder durch fehlende Achtsamkeit nicht darauf stößt?


    zuerst Mal angemerkt: Es gibt Begehren (tanha) und Anhaften (upadana). Begehren ist die Grundlage für Anhaften. Begehren ist das direkte wollen und ablehnen, ohne Gedanken. Anhaften ist dann sich weiter mit dem Bgehrten/Abgelehnten zu beschäftigen. Das ist auch der Punkt, wo das Übermässige, überflüssige sich damit beschäftigen beginnt. Denn für die allermeisten Verichtungen des Alltags braucht es nicht viel weniger gedankliche Aktivitäten, als meistens aufgebracht wird.
    Abwägen, Entscheidung treffen, handeln.
    Wir machen aus unserer persönlichen Geschichte zusammen mit den perönlichen Tendenzen meist aber viel draus, kreisen in Gedanken, überlegen, wägen lange ab, schieben hin und her, identifizieren uns damit.


    Der Punkt ist nicht, sich den persönlichen Bedürfnissen gegenüber fahrlässig zu verhalten. Überleben ist von Vorteil. Der Punkt ist, körperlich-geistig keine große Sache daraus zu basteln, das sich-damit-identifizieren wieder loszulassen, wenn man's bemerkt und entspannt in die Gegenwart und dem, was man da gerade so tun muß, zurückzukehren.


    LG