Beiträge von Mirco im Thema „Bei der Sache bleiben“

    Sensey:

    Hallo suchender2,


    vielleicht führt der Gedanke "ich darf nicht abschweifen" stetig zum Abschweifen? Ich würde in dem Fall die Erwartungshaltung versuchen loszulassen, sodass man nicht im Hinterkopf hat nicht abschweifen zu dürfen ich denke auch im Unterbewusstsein kann das dennoch ablenken. Manchmal hilft es auch einen Schritt zurück zu gehen wenn man sich festgefahren hat und es vorwärts nicht weiter zu gehen scheint.


    Lg Sensey.


    "ich darf nicht abschweifen" ist schon abgeschweift sein. Entweder, die Aufmerksamkeit ist beim Objekt, oder nicht. Wie lässt man loß? Großes Geheimnis, schwierige Technik? Nö. Einfach keine Beachtung, keine Aufmerksamkeit mehr schenken, relaxen und zurück zum Objekt. Immer wieder.


    Freundliche Grüße

    Hallo,

    suchender2:

    Wie nehmt ihr eigentlich bei der Meditation euren Atem wahr?


    Das war mir auch nicht immer klar. Am Anfang habe ich auf so Dinge von amderen gehört, wie den Atem auf der Oberlippe oder bei der Nasen oder die Bewegung der Bauchdecke zu wahrzunehmen. Das brachte mich aber nicht sonderlich weit. Erst, als ich begann, der angeblich direkt vom Buddha überlieferten Anweisung¹ aus den Suttas zu folgen begann, wurde die Meditation sehr gut.



    Das funktioniert sehr gut. Keinen bestimmten Teil des Atemvorganges im Besonderen wahrnehmen. Das Atmen an sich und dabei den gesamten Körper wahrnehmen und entspannen.


    LG


    ¹ M10

    Hallo Keks,

    keks:
    suchender2:

    Ist dann nicht auch Erwachen vergänglich?

    Eine Erfahrung die kommt, geht auch wieder. Lustigerweise kann man damit auch Tod und Wiedergeburt erklären ^^


    so, wie du schreibst ("kommt und geht wieder"), bedeutete es, du hättest überweltliches Nibbana bereits erfahren.


    LG

    suchender2:
    Zitat

    Mirco:
    ¹ Das ist eh sehr interessant. Wie geschieht die Bewegung der Aufmerksamkeit? Wie funktionert das? ...


    Ich lege die Aufmerksamkeit meist so zu 60% auf Atem und 40% auf Gedanken und Bilder. Wenn ich mich nur auf den Atem konzentriere, weiche ich recht schnell ab, ebenso wenn ich nur auf das Vorbeiziehen meiner Gedanken achte. Was genau beim Abweichen passiert, wäre natürlich wirklich mal interessant. Nur blöd, dass ich mich an diese gedankliche Lücke von 0.5-1s nicht erinnere. Meistens erwische ich mich dabei, wie ich in Gedanken jemand anderem meine Ansichten von bestimmen buddhistischen Ideen erkläre (:


    Sich auf Gedanken und Bilder zu konzentrieren sollte nicht nicht Teil der Meditation sein. Das wäre dann ja nur Nachdenken oder Tagträumen. Es geht darum, immer wieder zum Meditations-oObjekt zurück zu kehren. Der Inhalt der Ablenkung ist dabie garnicht wichtig. Also, worüber zu nachdenkst, ist egal. Es reicht aus zu bemerken, dass die Aufmerksamkeit nicht mehr beim Meditationsobjekt ist. Wie gesagt, wenns du recht schnell abweichst ist GARNICHT schlimm, solange du entspannst und zurückkehrst.


    LG

    Hallo Lucy,

    Lucy:

    Mirco hat heute n Lehrer gefrühstückt (:

    :oops:^^


    Lucy:

    Habe nur meine Erfahrung und Meinung geschildert (in Übereinstimmung mit meiner Tradition, soweit ist es überblicke), ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit.


    Icke ooch. ;)


    LG

    HAllo Lucy,

    Lucy:

    Beim Thema leerheit benötigt es ein wenig 'studium', wie ich meine, zusätzlich zur Praxis.


    Leerheit ist etwas, dass durch die Meditationspraxis erkannt wird. Wenn man die einzelnen Bewußtseinsmomente entstehen und vergehen sieht und erkennt, dass es da niemanden gibt, der es steuert. Das kommt einem aber nicht durchs Studium, sondern wenn, dann ab dem 4.Jhana, wenn die Wahrnehmung geschult genug ist. Erwachen ist das auch nicht, bloß das Erkennen eines der drei Merkmale. Wird nebenbei auch erkannt, wenn Bedingtes Entstehen erkannt wird.


    Liebe Grüße

    Hallo Suchender


    da gibt es leider kein Zaubermittel und auch keine Abkürzung.


    Der erste Schritt gelingt dir ja schon: Du bemerkst, das du abschweifst.


    Das ist doch nichts besonderes. So ist der Geist halt. Das ist bei uns allen so.


    Und dann? Wie geht es weiter?


    2. Du lässt die Ablenkung los, indem du ihr keine weitere Aufmerksamkeit zukommen lässt. Einfach so. Mittem im Satz, im Gedanken, in der Vorstellung.


    3. Du entspannst dich wieder. Denn Abgelenkt werden erzeugt immer Spannung, und die willst du ja nicht mit zum Meditationsobjekt nehmen.


    4. Entspannt kehrst mit der Aufmerksamkeit zum Meditationsobjekt zurück


    5. Immer wieder.



    Und wenn du während deiner 25 Minuten 25 Mal abschweifst, ist es eine gute Meditation, wenn du 25 Mal loslässt, entspannst und zurückkehrst.


    Du wirst sehen, mit der Zeit wird deine Beobachtungsgabe immer besser und in Zukunft wirst du den Impuls zum Abschweifen schon erkennen, bevor sich die Aufmerksamkeit dorthin bewegt¹.


    LG


    ¹ Das ist eh sehr interessant. Wie geschieht die Bewegung der Aufmerksamkeit? Wie funktionert das? ...