Ich weiß nicht, ob es hier im Thread schon erwähnt wurde:
Abgesehen davon, dass die Zuflucht zum Guru auf mehreren Ebenen stattfindet (was hier andere schon sehr gut erläutert haben), gibt es keine "offiziell vorgeschriebene" Art der Zufluchtnahme, selbst wenn einem tatsächlich von irgendwem gesagt wird: "Bevor du diese Ermächtigung bekommst oder diese Praxis machst, musst du Zuflucht nehmen." Warum nicht?
Zuflucht ist eine vollständig innere Angelegenheit. (In einem ganzen Kapitel im Lamrim von Tsongkhapa erläutert.)
Die Teilnahme an einer äußerlichen Zeremonie mag natürlich diese innere Sache in Gang setzen - aber Kennzeichen, ob man Zuflucht genommen hat, sind innere. Ob man bei einer Zeremonie dabeigesessen hat, sagt noch nichts aus und deshalb sind auch Begriffe wie "offiziell" oder gar "legal" in diesem Zusammenhang eigentlich absurd.
Zuflucht ist tatsächlich ein ständiger Prozess (mit Ups & Downs, wie ich finde). Am Ende dieses Prozesses ist man idealerweise selbst zu den Zufluchtobjekten geworden und auch hier wieder, wie immer im Buddhismus, ist die Dualität aufgehoben.
Denn diese Nondualität bzw Leerheitserkenntnis ist kennzeichnend im Buddhismus und sollte in solch einer Diskussion auf jeden Fall mit bedacht werden, bevor falsche Schlüsse und Parallelen gezogen werden.