Beiträge von Moosgarten im Thema „Bedingtes Entstehen“

    Axel:
    Moosgarten:

    Irgendwie passt das Begriffspaar nicht. Woher hast du es?


    Das Begriffspaar ist eigentlich allgemein verbreitet.


    Duden: „durch differenzierte Vorausplanung und zielgerichtetes Handeln die Entwicklung eines Geschehens selbst bestimmend und eine Situation herbeiführend“.


    Davon kann ja bei Atmen keine Rede sein.

    Axel:

    Problematisch wird es, wenn man den Unterschied zwischen proaktivem und reaktiven Denken nicht beachtet (genauso wie beim Atmen - Hyperventilation spricht nicht gegen das Atmen).


    Irgendwie passt das Begriffspaar nicht. Woher hast du es?

    Erde:

    Und meine Frage ist eben, was war vorher da, damit überhaupt ein Ergreifen/Vorstellung/Gedanke entsteht? Das habe ich mit Impuls gemeint. :sick:


    Die Vorstellung einer "Kette", also einer seriellen Abfolge mit einem implizierten ersten Anfang ist falsch. "Entstehung" meint im Dharma immer "Zusammen-Entstehung"
    Körper-Geist-Einheit (mithin die 6 Sinnesgrundlagen) und das zugehörige Bewußtseinsmoment entstehen immer gemeinsam, sich wechselseitig bedingend.

    accinca:
    Moosgarten:


    Am nüchternsten und deutlich näher am Text ist Kurt Schmidt:


    wobei auch hier nicht so ganz klar ist, woher der das "ausbreiten" hat, ich würde hier deutlicher sagen "macht sich Vorstellungen", der Einschub mit den Begriffen ist an dieser Stelle bei beiden Übersetzungen völlig ausgedacht.


    Das ist aber nicht so schlecht - hat er von "papañca" abgeleitet.


    genauer von papañcita :
    http://dsalsrv02.uchicago.edu/…object.pl?c.2:1:1607.pali

    Zitat

    Problematisch finde ich eher den Begriff "Außenwelt".
    So als wenn das nicht die ganze Welt wäre sondern ein Teil von ihr.


    Das ist (obwohl das ja nicht im Text expliziert wird) eine (richtige) Erklärung: denn man macht sich (falsche) Vorstellungen über das was man sieht - in dem man es für die Außenwelt hält.

    accinca:
    Navee:

    M 18: "Bedingt durch Auge und Formen entsteht Sehbewußtsein; das Zusammentreffen der drei ist Kontakt; durch den Kontakt bedingt ist Gefühl. Was man fühlt, das nimmt man wahr. Was man wahrnimmt, darüber denkt man nach. Worüber man nachdenkt, darüber ufert man begrifflich aus. Mit dem als Quelle, worüber man begrifflich ausgeufert ist, bedrängen einen Mann die Konzepte, die von begrifflicher Ausuferung geprägt sind, und sich auf vergangene, zukünftige und gegenwärtige Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind, beziehen."


    Keine genaue Übersetzung, aber ich habe auch noch
    nirgends eine gute und genaue Übersetzung finden können.
    Von keinem Übersetzer.


    Na ja, es ist die allerschlechteste, die man überhaupt finden kann.
    Am nüchternsten und deutlich näher am Text ist Kurt Schmidt:

    Zitat

    Wenn ein Auge da ist und sichtbare Dinge da sind, entsteht Sehen; treffen diese drei zusammen, so entsteht eine Berührung oder ein Eindruck. Ist ein Eindruck da, so entsteht eine Empfindung. Was man empfindet, das nimmt man wahr; was man wahrnimmt, das verarbeitet man geistig oder davon bildet man Begriffe. Wovon man Begriffe gebildet hat, das breitet man aus als Außenwelt. Was man als Außenwelt ausbreitet, das sind die mannigfachen Wahrneh­mungen der Außenwelt, die an den Menschen als sichtbare Dinge herantreten, wie früher, so künftig und gegenwärtig.


    wobei auch hier nicht so ganz klar ist, woher der das "ausbreiten" hat, ich würde hier deutlicher sagen "macht sich Vorstellungen", der Einschub mit den Begriffen ist an dieser Stelle bei beiden Übersetzungen völlig ausgedacht.

    Bin mir nicht sicher was du meinst. Denken (also geistige Aktivität) ist ja für den Menschen so wie atmen. Jede Sinneswahrnehmung ist mit einer solchen Aktivität verbunden.