Beiträge von Festus im Thema „Geisteshaltung im Zen“

    Sida0211:

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    Da ist was dran. Doch einschlafen das ist schon Hard sich ständig wach zu halten. Wie gehe ich mit der Haltung um sie sollte ja gleich bleiben ohne Bewegung. Ich bin von Halben Lotus und Burmenische Sitzhaltung zur Knieenden übergegangen ist Bequemer. Der Lehrer meinte Außerdem das die Stellung der Hände egal sei.sie können auch auf den Oberschenkel liegen oder wie Trationell linke in rechte d Daumen zu einander.Du kannst gut Reimen das finde ich gut.


    Gut ist es, wenn du es schaffst, deinen Rücken gerade zu halten ohne dauernd herum zu wackeln. Das geht zur Not auch auf einem Stuhl oder Hocker.
    Hände auf den Oberschenkeln findet man glaube ich eher im tibetischen Buddhismus. Bei uns umfasst die rechte Hand den li Daumen. Die linke Hand bedeckt dann die rechte und beide Hände liegen dann knapp unterhalb des Nabels am Bauch. Du siehst das in der alten Doku, die ich verlinkt habe. Ich habe es so in Japan gelernt und auch hier in Deutschland. Aber du hast ja schon gemerkt, andere haben es anders gelernt.


    Du siehst, viele Wege führen nach Rom.

    Je nach dem wie du drauf bist, achtest du beim Sitzen auf einen anderen Bereich deines Körpers. Es sind Uoayas, geschickte Mittel, die dir helfen sollen, zur Ruhe zu kommen.

    Sida0211:

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    Lieber ? Ich weiß das der Atem das günstigste Objekt ist. Aber ich kann ihn leider nicht benutzen. Warum? Folgendes Problem. Ich habe schon einmal einen Tread geöffnet darin habe ich beschrieben das ich nach einen seltsamen Erlebnis in der Meditation dem Atem den ganzen Tag danach immer beeinflusst habe und die Angst nicht mehr Atmen zu können ist verdammt übel. Ich hatte damals beschrieben das ich mich gefühlt habe als ob ich rissig wäre und bin auf dem Gefühl geblieben. Danach war es sehr schlimm für mich.


    Dann sitz eben einfach. Guck dir beim Sitzen zu. Kann auch ganz interessant sein. Wenn du einatmest, bemerkst du es, wenn einen fahren lässt, bemerkst du es, wenn Gedanken kommen, ein Auto vorbei fährt, ein Hund bellt..., bemerkst du es. Du bemerkst die Haltung deines Körpers, du bemerkst, wie du dich fühlst.
    Sieh dir einfach zu, aber häng dich nicht an die Sinneseindrücke. Mach keinen Film daraus. Es gibt auch keinen Grund für innere Kommentare. Klappe halten, still sitzen, zusehen.
    Es ist wie im Kino. Du siehst zu, aber spielst nicht mit.


    Was ich für wirklich wichtig halte, ist das du dir einen Lehrer suchst. Sonst verrennst du dich schnell in irgend welchen Filmen.
    Was auch hilfreich sein kann, ist dieses Buch: https://www.palikanon.com/dive…patthana/satipattana.html


    Aber auch hier brauchst du letztendlich einen Lehrer, mit dem du über deine Übung und deine Erfahrungen sprechen kannst.

    Sida0211:

    ...
    Das kann ich leider nicht beantworten da ich es nicht weiß.
    Auf was möchtest Du hinaus?
    Ist der Geist das ich die Zentrale das Bewusstsein? Wenn ja warum ist er so durcheinander bzw unaufgeräumt?


    Das, was du Ich nennst, ist ein Produkt des Gehirns. Es entsteht bei der Verarbeitung von Sinneseindrücken.
    Aus diesem Grund verändert es sich auch ständig. Das gleiche gilt für den Begriff Geist, mit dem du Hirntätigkeiten verbindest.
    Es ist unter anderem der Job des Gehirns, Sinneseindrücke zu verarbeiten. Ohne diese Funktion wären wir nicht im gewohnten Umfang lebensfähig.


    Du kämst sicherlich nie auf die Idee, deinen Herzschlag für die Zeit der Meditation zu stoppen, die Verdauung zu unterbrechen oder den Atem anzuhalten. Von sehen, riechen und schmecken gar nicht zu reden.
    Warum also dieses Interesse am Hirn? Lass es seine Arbeit machen und gut ist.


    Konzentriere dich auf deinen Atem und zähle. Zähle einfach nur bis drei. Beobachte deinen Atem genau.
    Und sonst gar nichts. Solltest du deinen Atem kontrollieren, dann mach es. Früher oder später hörst du schon auf damit. Und lass um Himmelswillen die Organe ihre Arbeit machen.
    Du sollst nicht daran Anhaften. Das ist alles. Je mehr du das Hirn in Ruhe lässt desto weniger hat es Grund, Gedanken und Vorstellungen zu produzieren.
    Versuch das erst mal ein Jahr lang. dann siehst du weiter.

    Sida0211:

    ...Genau. Ich denke schon. Warum sonst kann man seine Aktivität dann beobachten?


    Gut. Lassen wir das erst mal so stehen.
    Wie ist das nun mit dem Ich? Was ist "Ich" für dich? Was bezeichnest du damit?

    Sida0211:


    Also ich würde meinen ,das es eine Schaltzentrale im Gehirn ist. Weil man es bei der Arbeit zusehen kann. Und es trainieren kann.
    Ich kann den Atem nicht benutzen da ich ihn immer wieder selbst kontrolliere. Daher muss ich den Geist anderswo hin lenken. Du hast ja selbst den Atem genommen bei mir geht das leider nicht.


    Bei deiner Antwort hier benutzt du das Wort Geist gleichbedeutend mit dem Wort Aufmerksamkeit. Mit dem Wort Geist bezeichnest du also Aktivitäten des Gehirns. Habe ich dich da richtig verstanden?

    Sida0211:

    Wie meinst du das? Warum unterscheide ich zwischen mir und meinen Geist? Ist es nicht so das wenn man ihn bei der Arbeit zusieht das man sich etwas von seinem Tun distanziert? Wenn man jemanden zuschaut ist das doch so oder?
    Es wird immer gelehrt das man den Geist bei seiner Arbeit zusehen soll den Beobachter wecken. Oder liege ich hier völlig falsch?
    Was beobachte ich dann zu dem Zeitpunkt?


    OK. Versuchen wir mal, das auf zu dröseln. Mal sehen, ob das hier, ohne persönlichen Kontakt, klappt: :)


    Was ist das, das du als Geist bezeichnest?

    Sida0211:


    Hallo wenn du sitzt was machst Du dann mit deinem Geist?...


    :) Ich mache nichts mit meinem Geist. Warum auch.


    Zitat

    ...Im GRUNDE sitze ich nur ohne Ziel glaube ich.so wie vorgegeben. Nur mein lieber Geist wandert und wandert und wandert hin und her.


    Warum in aller Welt unterscheidest du zwischen dir und deinem Geist?


    Zitat

    ...Als erstes verneige ich mich vor dem Kissen und und zur anderen Seite. Danach setze ich mich und wiege mich rechts und links. Dann atme ich durch die Nase ein und Mund aus. Danach lege ich die Hände ins Mudra und stelle den Timer auf 15 min.ich kippe das Becken etwas nach vorn und mache den Nacken lang...


    Du hast dir eine bestimmte Art und Weise angewöhnt, dein Sitzen zu gestalten. Ok. So was Ähnliches mache ich auch.


    Zitat

    ...Ich konzentriere mich auf meine Linke Hand und deren Stellung und die Gedanken halte nicht an Ihnen fest. Weiterhin beobachte ich das der restliche Körper nicht in seiner Stellung nachlässt. Wenn ich merke das die Gedanken wandern bringe ich den Focus wieder auf die Handstellung und die Stellung zur rechten Hand...


    Das alles mache ich nicht oder besser gesagt, nicht mehr.
    Zu Anfang meines Sitzens habe ich den Atem beobachtet und die Atemzüge gezählt. Dann habe ich das Zählen weggelassen und nur noch den Atem beobachtet.
    Irgendwann habe ich dann auch den Körper in den Focus genommen. Wieder einige Zeit später habe ich ich das auch mit Gefühlen gemacht und dann auch mit den Gedanken.
    Ich habe sie einfach wahrgenommen, ohne etwas mit ihnen zu machen. Nachdem so die Jahre ins Land gegangen sind, habe ich mir eine Gruppe und einen Lehrer gesucht.
    Mit diesem begann dann, ein zwei Jahre später, meine Koan-Übung. Und nach so ca 15 - 20 Jahren war auch diese beendet.


    Nun setze ich mich einfach auf das Kissen und mache genau nichts. Und das mache ich sehr intensiv. Es ist schon fast gar nichts. :grinsen:

    Ich sitze einfach.
    Bestimmte Übungen, wie die Körperhaltung beobachten, die Gedanken, die Gefühle, den Atem... oder den Geist irgendwo ruhen lassen, können hilfreich sein. Jeder Lehrer wird da, je nach Bedürfnissen des Schülers oder je nach eigenen Vorstellungen, die Übung etwas variieren.
    Eine korrekte Körperhaltung gibt es, meiner Meinung nach nicht. Ein Rollstuhlfahrer wird anders ZaZen üben, als ein Einbeiniger oder ein körperlich unversehrter.
    Nichts desto trotz gibt es Haltungen, die sich als hilfreich erwiesen haben. Bei uns sitzen die Teilnehmer auf Kissen, Bänkchen oder Stühlen und wir legen den Schwerpunkt auf einen geraden, aufrechten Rücken. Weitere Details bespricht der Übende mit dem Lehrer.


    Die Geisteshaltung ist also zum einen geprägt von einem Vertrauen in den Lehrer und zum Anderen vom Loslassen und Hinterfragen eigener Vorstellungen.