Beiträge von Sunu im Thema „Befindlichkeiten, Störgefühle und andere Illusionen“

    Moosgarten:

    Dass es keine jeweils angemessenen Worte für "das Erkannte" gibt, möchte ich bezweifeln - und was anderes als "jeweils angemessen" kann man eh nicht von Worten fordern.
    Was man vom "Erkannten" fordern muß, ist daß es sich in Tat ausdrückt, ohne diesen Tat wurde auch nichts erkannt. Das ist auch die einzige Art von Transzendenz, die ich im Buddhadharma ausmachen kann.
    Oder anders gesagt, ist das "Unsagbare" auch ein "Nichttubares", ist es nur eine weitere Täuschung.
    Natürlich wäre auch ein angemessener Sprechakt eine "Tat" ... z.B. wird ja von der Tat in der sich der Dharma erweist, als "Nicht-Tun" gesprochen - was, um wieder Eulen nach Athen zu tragen, nicht bedeutet "nichts tun".


    Weil auch das bewusste Nicht ergreifen eine Tat ist, mit der eine reflexartige Tat vermieden wird ? Selbst "Offenhalten" d.h. das Nicht-Tun bedarf ja höchster Aufmerksamkeit und den Willen dazu. Nichts-Tun wäre dagegen einfach ein ausliefern an die instinktiven, tierischen Verhaltensweisen.

    Morpho:

    Wenn der Schüler zum Meister kommt und fragt: "Wie kann ich mich von dem was mich an die Vergangenheit fesselt lösen ?"- dann beruht diese Frage, dieser Gedanke, nicht auf einer "kognitiven Fehlleistung" (was immer das heissen mag ), nicht darauf, dass er "verkehrt denkt"; und auch seine Gefühle sind nicht "falsch".


    wiki Fehlleistung:

    Sigmund Freud stellt diesen Fehlleistungen auch noch das vorübergehende Vergessen, das Verlegen von Gegenständen, das Verlieren von Dingen wie Fähigkeiten und andere „Irrtümer“ sowie eine „Anzahl von ähnlichen Erscheinungen“ bei. Fehlleistungen genauso wie Träume und neurotische Symptome stellen Kompromissbildungen zwischen den aus dem Es kommenden Triebregungen und dem im Ich bestimmenden Realitätsprinzip dar. Besonders bei der Fehlleistung ist aber, dass dadurch die handelnde Person ein Ziel, das sie bewusst verfolgt, durch ein anderes ersetzt, wodurch sich die unbewussten Regungen manifestieren können. Deshalb könnten sie in gewissem Sinne auch als Richtigleistungen benannt werden.


    Die Ursache für die Entstehung der Fehlleistungen sieht Freud in der Existenz und Aktivität unbewusster Beweggründe, die, etwa aus Anstandsgründen, der psychischen Zensur unterliegen und nicht bewusst geäußert werden können. In der Fehlleistung äußert sich das Unbewusste dennoch, auch wenn das Ich-Bewusstsein diese Äußerung meist als bloßes Versehen abtut. Als Beispiel führt Freud einen Fall an, in dem jemand äußert, etwas sei zum „Vorschwein“ gekommen (anstatt „Vorschein“). Auf Nachfrage hin räumt der Sprecher zögernd ein, dass er die Machenschaften, denen sein „aus Versehen“ (scheinbar) misslungener Satz galt, für eine echte Schweinerei hielt.


    Der von Freud geprägte Begriff " Fehlleistung" ist also auch gar kein absoluter Begriff. Je nachdem wie man sie betrachtet, sind es sogar "Richtigleistungen" bzw. es sind damit ursprünglich "Verstrickungen" zw. dem Unbewussten und dem Bewussten gemeint. Es ist aber wie alles andere auch nur ein leerer Begriff. Das sieht man ja schon alleine daran, dass wahrscheinlich jeder etwas anderes darunter versteht.


    Ich glaube es ist noch nicht einmal pure Angst. Der "Greifreflex" ist einfach angeboren. Es fällt schwer loszulassen, weil das Ergreifen ein an und für sich unbewusst ablaufender Prozess ist.

    Unangenehm wird es, wenn man eine Vorstellung von : " Das darf nicht sein" verfolgt. Das sind oft ankonditionierte Dinge. Wenn jemand zb. etwas sagt oder tut und das ist eine Sache, von der man z.b. eine Vorstellung von "das darf nicht passieren, wie kann er mich nur so bloß stellen?" dann wird man schnell zornig.
    Ganz verzwickt wird es, wenn man dann dazu noch denkt:" Ich darf nicht zornig sein". In so eine Falle kann ein Buddhist vlt. schnell tappen. Für mich hat sich herausgestellt, dass es besser ist offen für solche Gefühle zu sein, wenn sie auftauchen. Im nachhinein reflektiere ich, was es war, von dem ich dachte , dass es nicht sein darf. Dann erlaube ich dem Ganzen im Nachgang zu sein und lass es damit los.