Beiträge von Merlin90 im Thema „Was sind eigentlich Karma und Wiedergeburt?“

    Danke für eure Anteilnahme, ich denke da hilft ein direktes Gespräch mehr, von daher gehe ich morgen zum buddhistischen Zentrum, vielleicht hat jemand Zeit für ein Gespräch, wenn nicht mache ich einen Termin aus. Hat denke ich mehr Sinn als hier im Forum. Nochmal Danke, ich weiß eure Zeit zu schätzen.

    Hi, bin ziemlich neu auf den Geschmack des Buddhismus und ich finde das Konzept an sich gut. Ich komme aber nicht mit der Wiedergeburt klar. Für mich ist es Wahrheit, dass es nach dem Tod definitiv aus ist. Sachen wie Karma finden für mich in jedem Kopf statt. Baut man Scheiße, wird sich das meiner Meinung nach mindestens psychisch rächen, und zwar im Jetzt und Hier, in dem einen Leben das wir geschenkt bekommen haben. Ich sehe einfach keine Notwendigkeit für die Reinkarnation, spätestens im Augenblick des Todes werden wir mit unserer Vergangenheit konfrontiert werden.


    Dazu muss ich sagen, dass ich auch meine Erfahrung mit DMT gemacht habe, und ich bin auch davon überzeugt dass wir mit DMT erstens so tief in unser unvoreingenommenes Ich vordringen können, wie es wohl nur in extremen Ausnahmezuständen wie tiefster Meditation, eventuell Träumen und bei Nahtoderfahrungen der Fall ist, zweitens die selbe Substanz im Prozess des Sterbens ausgeschüttet wird. Dafür sprechen zumindest einige Indizien.


    Vielleicht sehe ich das viel zu wissenschaftlich, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen dass es nach dem Tod weitergehen soll, wobei ich sagen muss dass ich mir selbst nicht vorstellen kann was passiert, wenn der Körper wirklich "den Geist aufgibt" während man gerade auf dem Trip seines Lebens dank DMT ist. Vielleicht bleibt dann für das "Ich" auch die Zeit stehen, DMT kann die Zeit auch extrem beeinflussen. So weit zu denken ist mir auch zu viel, wenn ich mir das aber jetzt vorstelle, wird es früher oder später (reale Zeit hat auf DMT wenig Bedeutung) einfach schwarz, ohne Ich, ohne Zeit, ohne Farbe, ohne Ton, einfach das Nichts.


    Ich kann es mir also wirklich nicht vorstellen, warum es die Reinkarnation geben soll, ich finde es auch irgendwie schön, dass wir nur das eine Leben haben und im Augenblick des Todes alle gleichgestellt sind, wobei es wiederum auf die Art des Todes ankommt. Bläst man sich die Rübe weg, hat das Hirn gar keine Zeit den "Tod" zu verarbeiten, und man verpasst sogar die Todeserfahrung, auf die ich mich jetzt schon irgendwie freue. Tut man es selbst und ohne dass das Hirn zu stark verletzt ist, hat man schon von Anfang an das falsche Set & Setting und kommt so in seine eigene Hölle, meiner Meinung nach zumindest und das eben auch nur so lange, bis man in der realen Zeit tot ist. Ist ziemlich kompliziert, es gibt auch zig Todesarten und ich kann es mir auch nur vorstellen, wie es sich letztendlich wirklich anfühlen wird kann ich natürlich nie sagen, schließlich gibt es zig Todesarten und wir werden wohl nur eine einzige tatsächlich erleben, und dann können wir es keinem mehr mitteilen. Ich denke letztendlich lösen werden wir den Todeszeitpunkt nie.


    Trotzdem finde ich auch viele buddhistische Lehren für das Hier und Jetzt äußerst hilfreich, kann man diesen kompletten Unglauben an die Reinkarnation übergehen und Buddhist werden? Gibt es eine buddhistische Glaubensrichtung, die sich gar nicht um die Reinkarnation dreht und sich eben nur aufs Hier und Jetzt konzentriert?


    Lg Merlin