Es heißt ja auch dass man über die Wirkungsweise von kamma nicht im Detail nachdenken sollte, weil es wegen seiner Komplexität unfassbar ist. Es würde nur zu Verwirrung führen.
Es sind auch noch viele weitere Faktoren beteiligt an dem Vorgang von Tod und Wiedergeburt.
Daraus würde ich allerdings nicht den Schluss ziehen, man sollte sich mit Kamma nicht weiter beschäftigen. Das meinst du wohl auch nicht. Ich denke schon, dass trotz aller Komplexität es Ebenen des Prozesses von Tat und Wirkung gibt, die wir verstehen können und zur Grundlage unseres Handelns machen können.
Ich finde schon, dass es möglich ist, den Zusammenhang zwischen unheilsamen Taten und Leiderfahrung sowie zwischen heilsamen Taten und Glückserfahrung zu verstehen. Oder dass die Wirkungen unserer Taten sich nicht zwangsläufig sofort nach Abschluss der Tat einstellen müssen, sondern erst später in diesem Leben oder gar erst in einem späteren Leben.
Anhand der zwölf Glieder des abhängigen Entstehens ( in SN 12.1 mit: Das Gesetz von der ursächlichen Entstehung übersetzt) kann man sich schon wichtige Aspekte des Prozesses von Tod und Wiedergeburt und welche Rolle unsere Taten dabei spielen verdeutlichen.
Es macht meines Erachtens schon Sinn, sich im Rahmen seiner Möglichkeiten mit Tat und Wirkung, Tod und Wiedergeburt zu befassen, weil man dadurch Richtlinien fürs eigene Leben, das eigene Denken und Handeln gewinnen kann.