Stawrogin:Mich interessiert wie-viel noch von Buddhas Aussagen im Pali-Kanon im Zen eine Rolle spielen? Oder anders ausgedrückt, wie viel von der Lehre des Buddhas ist noch im Zen vorhanden? Mir ist klar, das im Zen eine größere Aufmerksamkeit der Meditation gewidmet ist, aber was ist mit dem Vertraut machen mit Buddhas Worten?
Ich glaub, hier haben wir es vor allem mit westlichen Fehlwahrnehmungen zu tun.
Wenn man sich die Religionswirklichkeit in China, Korea und Japan anschaut, dann erkennt man auch, dass "Zen" in ganz umfassenden Sinn als "Buddhismus" ausgeübt wird - der zeitliche Aufwand für "Meditation" ist dabei nicht größer als in anderen Richtungen.
Zitat
Stellvertretend aus der Soto-Richtung, guckst du mal hier (aus dem Shobogenzo kompiliert):
http://zensplitter.blogspot.de/p/soto-kyokai-shushogi.html
Einige historische Bemerkungen dazu (engl.)
https://terebess.hu/zen/dogen/shushogi.html
ZitatIch mein, Dogen hat ja das Shobogenzo geschrieben, das ja ebenfalls Bezug zu allen möglichen Dingen im Leben Stellung bezieht, die Frage wäre, in wie weit sich das mit Buddhas Worten deckt?
mEn vollständig ... nun ist das Shobogenzo etwas unhandlich in dem Sinne, dass es sich nicht einfach mal so lesen läßt. Meine Empfehlung ist da immer das "Shobogenzo Zuimonki", da kann man das einfach nachprüfen.
ZitatMir ist auch klar, das natürlich der Pali-Kanon keine Rolle im Zen spielt,
Dafür aber der inhaltlich weitgehend übereinstimmende Sanskrit-Kanon (Agamas), der ist fester Bestandteil des Lehrprogamms der Hochschulen, die den jeweiligen Orden angeschlossen sind. Das Ausbildungssystem ist gewissermaßen "dual" Priesterseminare für den Tempelalltag, tiefergehende Ausbildung an den Universitäten. Im Soto verkürzt eine universitäre Ausbildung die priesterliche um bis zu 4.5 Jahre.
Zitatnur durch das sitzen, ergibt sich der Rest?
Wie gesagt, westliches Mißverständnis.