Beiträge von Anandasa im Thema „Buddhas Biographie“

    accinca:
    pamokkha:


    Das sehe ich ganz anders, (fast) alles würde sich ändern. Dann würde am Anfang des Buddhismus ein Vakuum oder schlicht eine Lüge stehen. Wenn dieser eine Mensch nicht mittels dem vollen Erwachen zum Buddha geworden ist, dann hat auch nie eine Weitergabe einer Praxis und Lehre stattgefunden, die es anderen ebenfalls ermöglicht, zu erwachen.


    So ist es :!:


    Das ist so ähnlich wie mit Jesus und der Auferstehung von Jesus nach dessen Tod. Wäre er nicht Auferstanden und würde nicht an der Seite Gottes als dessen Sohn sitzen, wäre das ganze Christentum quasi wertlos. Aber das ist für mich falsch: Die Bergpredigt hat einen bleibenden Wert an sich und hängt überhaupt nicht davon ab, ob Jesus ein normaler Mensch war, der durch widrige Umstände früh eines gewaltsamen Todes starb, weil manche Menschen sich böse verhalten, oder Gottes Sohn war.


    Wenn man an Ostern in eine Kirche geht und am Eingang von Gemeindemitgliedern empfangen wird mit "Jesus ist auferstanden!", antwortet man um des Friedens willen halt mit: "Er ist wahrhaftig auferstanden". Wer nicht den Wert der Bergpredigt an sich erkennt und sie nur für wertvoll hält, weil sie von Gottes Sohn sein soll, ist in Wirklichkeit kein Christ. Um den Wert zu erkennen braucht man nämlich Menschlichkeit. Und wenn die nicht da ist, sondern nur Begeisterung, weil Jesus Gottes Sohn gewesen sein soll, ist in Wirklichkeit nichts da außer Illusionen. Mit Buddha und seiner Lehre ist es a.m.S. das Gleiche.

    Sherab Yönten:

    Allgemein kennt man es so oder so ähnlich: Im Alter von ca. 28 Jahren verließ Siddartha den elterlichen Palast und zum ersten Mal wurde er mit Alter, Krankheit, Tod konfrontiert. Daraufhin verließ er den Palast u.s.w. Wie realistisch ist das? Oder ist dieses Nichtwissen über Alter, Krankheit, Tod eher Teil einer Legende?


    Es gibt eine interessante Abhandlung über Buddhas Biographie aus der wissenschaftlich-neutralen Sicht des Indologen Hans Wolfgang Schumann in seinem Buch "Buddhismus - Stifter, Schulen und Systeme". Die Gotamas gehörten demnach zur Kaste der Krieger und des Beamtenadels. Für den Fall eines Angriffs wurde im voraus für mehrere Jahre ein Heerführer gewählt um sofort einen Befehlshaber für die Armee zu haben. Es wird vermutet, dass der Vater von Siddhattha einmal als Heerführer gewählt wurde. Daraus hat sich wohl die Legende mit dem Königshaus entwickelt. Auf jeden Fall war Siddattha frei von materiellen Sorgen. Im Pali-Kanon würde es noch eine Stelle geben, in der drin steht, dass Siddhattas Vater gerade vom Feld zurückgekehrt sei, was eine etwas "peinliche" Stelle ist und nicht so gerne gelesen wird.


    Es wird vermutet, dass die Geburt eines Sohnes die Bedingung der Eltern waren um ihn in die Hauslosigkeit ziehen zu lassen (sie haben dann einen neuen Statthalter). Zur Zeit von Siddharta gab es sowas wie eine Unabhängigkeitsbewegung vom eher starr empfundenen Brahmanismus und Siddarta wollte da mitmachen, weswegen er das Elternhaus verließ.


    Ob er bei einem Ausflug aus dem Elternhaus wirklich zum ersten Mal mit Alter, Krankheit, Tod konfrontiert wurde ist schwer zu sagen. Manchmal gibt es einen wahren Kern, um den später eine Legende gebildet wird. Aber scheinbar muss es für ihn wohl schockierende Erlebnisse gegeben haben. Sonst hätte er die Beendigung des Leidens nicht zu seinem Lebensziel gemacht.