Beiträge von void im Thema „Das Weibliche und das Männliche vereinen“

    fotost:

    Die Nonne Somā macht es hier für mich klar. Solange das Denken noch durch Rollenmuster wie etwa Frau/Mann geprägt ist, ist höchste Wahrheit nicht möglich.


    Ja, da hat sie sehr recht. Insofern man an bestimmten Rollenmuster und Identitäten hängt, wird man ja immer ein Stück weit unfrei. Wenn man das eigene Selbstbild als Mann oder Frau nicht beschädigen will, kann man bestimmte Grenzen nicht über schreiten.


    So fiel mir beim Meditieren oft die notwendige Hingabe schwer, weil Hingabe so verdammt unmännlich ist. Und Mitgefühl und Achtsamkeit gelten ja ebenfalls als Tugenden für Warmduscher und Softies.


    Aber oft sind das nur so stereotype Vorstellungen was jetzt ein Mann und was eine Frau sein soll, die gar nicht so zur vielschichtigen Realität passen.

    Das ist die Idee von Animus und Anima des Psychiaters Carl Gustav Jung.


    Und es gibt ja viele Mythologische Systeme, in denen die Polarität männlich/weiblich eine große Rolle spielt. Im Hinduismus Shiva und Shakti oder im chinesischen Denken die Yin/Yang Polarität. Dies kombiniert sich mit Systemen (Ayurveda, chinesische Medizin) wo es genau darum geht so ein Gleichgewicht der Energien zu erzielen.


    Im Buddhismus stellt sich das Problem meistens nicht in dieser Weise. Statt daran zu denken, wie man eine möglichst ausgeglichene Persönlichkeit wird, fragt man sich eher wie man vom Glauben an eine feste Persönlichkeitskern wegkommt.


    Man lernt also eher, das was man ist, die eigene soziale Identität zu der eben auch die Geschlechterrolle gehört loszulassen. Was aber vielleicht oft auf etwas ähnliches hinausläuft wie Jungs Idee.