Beiträge von Useless im Thema „Drogensucht und Buddhismus“

    achtsamkeits-junkie:

    Den Glauben an die Grundsätze des Buddhismus habe ich jedenfalls. Nur bin ich noch überfordert mit der Materie, weil sie extrem groß ist. Was würdet ihr empfehlen, womit ich anfangen könnte? Am liebsten lese ich, ehe ich mich in ein neues Thema voll stürze, ein Buch. Welches Buch empfehlt ihr für Anfänger, welches einen Überblick gibt und zugleich auch Übungen zeigt? Gibt es eventuell einen guten YouTube-Kanal mit Meditations-Übungen?


    Schenk' Dir zu Anfang umfangreiche Sammlungen mit den Reden Buddhas. Ich kann Deinen Wunsch, möglichst schnell möglichst viel zu wissen, gut verstehen, aber mit den Schriften des PK oder Auszügen daraus überforderst Du Dich am Anfang komplett. Wenn Du Dich hier im Forum etwas umschaust, wirst Du schnell sehen, wie über einzelne Sätze der 'ursprünglichen' Lehrreden und deren Bedeutung endlos diskutiert wird (siehe z.B. hier: http://www.buddhaland.de/viewforum.php?f=53).


    In allen guten Einführungen gibt es reichlich Auszüge aus den wichtigsten Lehrreden - das reicht erstmal völlig aus. Wenn Du eine wichtige (und auch für den Anfänger verständliche!) ursprüngliche buddhistische Schrift lesen willst, versuche es mit dem 'Dhammapada'. Es gibt verschiedene deutsche Übersetzungen - ich würde Dir 'Lawrence Ellyard: Buddha für das tägliche Leben - Das Dhammapada in zeitgemäßer Übersetzung' empfehlen.


    Allgemeine Einführungen, die ich gut finde:
    Hans Wolfgang Schumann: Buddhismus - Stifter, Schulen, Systeme
    Damien Keown: Der Buddhismus
    und
    Joseph Goldstein: Ein Dharma


    Eine sehr gute Einführung mit vielen praktischen Übungen ist
    Volker Zotz: Mit Buddha das Leben meistern


    Zu Büchern über buddhistische Meditation will ich Dir zuerstmal keinen Rat geben. Unterschiedliche buddhistische Richtungen setzen da unterschiedliche Schwerpunkte. Wenn Du sagen willst, von welcher Gruppe Du in Deinem ersten Beitrag gesprochen hast (und wo Du hingehen willst), kann ich Dir vielleicht etwas darüber sagen, was Dich dort meditationsmäßig erwartet.

    Lieber achtsamkeits-junkie,


    zuerst einmal: Respekt vor Deinen ersten Schritten in ein drogenfreies Leben!


    Ich möchte gleich zu Anfang sagen, dass Du vorsichtig sein solltest bei allen Ratschlägen, die Du hier vielleicht bekommst. Vergiss nie, dass es sich dabei um bloße Meinungen von (wohlmeinenden) Amateuren handelt. Gerade jetzt am Anfang bist Du mit Sicherheit bei Deinen behandelnden Ärzten und Therapeuten besser aufgehoben. Es wurde hier schon oft diskutiert, wie verantwortungsbewusst es ist, hier jemandem wie Dir 'gute Ratschläge' zu geben. Die Tatsache, dass jemand vielleicht über gute Kenntnisse und Erfahrung im Buddhismus verfügt, bedeutet nicht, dass er sich kompetent zu Deiner Situation äußern kann.


    Von mir deshalb nur einige kurze Anmerkungen:


    1. Substituierung kann am Anfang ein guter und notwendiger Schritt sein. Methadon abzusetzen würde Dir hier deshalb nur ein Narr raten.


    2. Die buddhistische Meinung, die Du verlinkt hast und die Dir solche Angst macht ( http://www.buddhismus-heute.de/archive. ... _8.de.html), ist genau das: Eine mögliche buddhistisch Meinung unter vielen möglichen (und - das ist meine Meinung - eine, die in Deiner Situation wenig hilfreich und absurd ist).


    3. Ich kann natürlich nichts zu der Meditation sagen, zu der Du Dich angemeldet hast - vor allem nicht dazu, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt. Vielleicht magst Du ja mal auf der Webseite der Deutschen Buddhistischen Union und da unter 'Gruppensuche' (http://www.buddhismus-deutschl…/gruppensuche-bundesweit/) nachschauen, ob der Anbieter Mitglied der DBU ist, was für ein Mindestmaß an Seriosität spricht. Auf der gleichen Seite gibt es auch eine 'Orientierungshilfe' für die Einschätzung von Gruppen (http://www.buddhismus-deutschl…rungshilfe-Neues-Logo.pdf), die ich Dir empfehle.


    So, erstmal genug von mir. Alles Gute für Deinen (schweren) Weg


    Axel