Beiträge von achtsamkeits-junkie im Thema „Drogensucht und Buddhismus“

    Eines noch, weil ich gerade herausgefunden habe, was genau "PK" bedeutet. Nach längerer Suche bemerkte ich, dass es sich dabei um Buddhas Schriften handelt. Leider konnte ich bei Amazon kein Buch mit den gesammelten Schriften des Pali-Kanon finden. Was würdet ihr hier empfehlen? Gibts die Schriften auch im Netz? (lieber wäre mir ein Buch). Gibts etwas preiswerteres als dieses hier, welches ich auf Amazon gefunden habe: https://www.amazon.de/Die-Lehr…sr=8-1&keywords=Palikanon



    Liebe Grüße, achtsamkeits-junkie

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    Die Idee mit den Energiekanälen und Winden ist eine Idee aus der traditionellen tibetischen Medizin. Und da ist es ja so wie mit traditioneller chinesischer oder indischer Medizin auch. Für die einen ist es eine ganzheitlich Alternative zur westlichen Medizin und für andere etwas eher Dubioses ( http://www.welt.de/gesundheit/article13 ... eidet.html )Also nichts weswegen ich mich durcheinander bringen lassen würde. Selbst viele tibetische Buddhisten gehen lieber zum normalen Arzt. Und in anderen Formen des Buddhismus ist das noch weniger wichtig.


    Vielen Dank, deine Worte sind Balsam für meine Seele.


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    Mir kommt es seltsam vor, warum Opiate jede spirituelle Weiterentwicklung behindern sollten.


    Ich kann mir vorstellen die Idee dahinter ist, dass man mit dem Konsum gezielt "Gefühle" abschaltet. Seit ich süchtig bin, merke ich, wie Gefühle negativer, aber auch positiver Natur nicht mehr "plötzlich über mich herfallen". Sondern meine Gefühlswelt eher einer geraden Linie mit ganz leichten Kurven gleicht. Meine Vorstellung von Komplentation ist, dass man Leid und Lust direkt und intensiv erfahren soll, um zu erkennen.


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    Opiate sind ja auch ein wichtiges Schmerzmittel und auch du nimmt ja Methadon nicht um einen Rausch zu bekommen sondern eher als eine Medizin um normal leben zu können. Sicher wäre es schön, wenn du da irgendwann darauf verzichten kannst.


    Das ist auch mein Ziel. Im Moment wirkt der Weg dorthin aber noch, als wäre er ein ewig langer. Denn die Einstellung der Substitution ist (noch) hoch und eine Reduktion fällt mir, alleine schon wegen den körperlichen Entzugserscheinungen schwer. Generell fällt es mir schwer, auf meine Droge zu verzichten, mich nicht fast gänzlich "dicht zu machen". Aber trotzdem erfahre ich den "nüchternen Zustand" als weitaus spannender, lehrreicher, bewusster und auch wertvoller.


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    Es gibt auch buddhistische Lehrer die früher Junkies waren. Mir fällt da Noah Levine ein, dessen Buch "Dharma Punx" es auch auf Deutsch gibt.


    Danke, ich habe sowas in der Art gedacht, denn auch in meinem größeren Bekanntenkreis gibt es einige Personen, die einmal "ganz unten" waren und schließlich nur im Weg zu Gott herausfanden. Darunter gibt es auch einen (ehemaligen) Kokain-Süchtigen. Ich werde mir vorgeschlagenes Buch besorgen, vielen Dank für den Tipp!


    Insgesamt möchte ich noch sagen, dass ich es sehr bereue, Drogen probiert zu haben. Andererseits denke ich mir immer wieder, dass gerade dieser "Weg" mir damals das Leben gerettet hat. Ich habe oft das Gefühl, dass ich in diesen zwei Jahren einfach eine "Auszeit" von meinem Leid, meinen Depressionen brauchte, sonst hätte ich aufgegeben und einfach nicht mehr weiter gesucht. Vielleicht also war das durchaus in diesem Sinne legitim.
    Gerade im buddhistischen und auch "energetischen" Bereich (möchte das nicht vergleichen, aber es gibt da oft ähnliche Typen) begegnen mir immr wieder Personen, die selbst schwer depressiv oder unglücklich waren und irgendwann ging es *klack* und sie fanden "das richtige" für sich- widmeten sich dieser Tätigkeit voll und gingen total darin auf. Deshalb bin ich optimistisch, dass auch ich eines Tages damit Heilung erfahren könnte. Was mich zusätzlich positiv stimmt, sind meine großen Selbstheilungskräfte und meine relativ gut ausgeprägte Selbsteinsicht und der Humor, den ich nie ganz verlor.


    Den Glauben an die Grundsätze des Buddhismus habe ich jedenfalls. Nur bin ich noch überfordert mit der Materie, weil sie extrem groß ist. Was würdet ihr empfehlen, womit ich anfangen könnte? Am liebsten lese ich, ehe ich mich in ein neues Thema voll stürze, ein Buch. Welches Buch empfehlt ihr für Anfänger, welches einen Überblick gibt und zugleich auch Übungen zeigt? Gibt es eventuell einen guten YouTube-Kanal mit Meditations-Übungen?


    LG, achtsamkeits-junkie hihi :kiss:


    PS: vielen Dank für die netten und aufmerksamen Antworten! Der zweiten Replik werde ich etwas später antworten, bin gerade arbeiten und kann nicht solange hier im Forum sein :)(:

    Liebe Leute,


    obwohl ich eine wohl normale, ja stabile Kindheit genoss, war mein Leben ab meinem etwa 12. Lebensjahr geprägt durch Ängste und auch Verzweiflung. Diese Ängste gipfelten als ich mit 16 eine Panikattacke hatte. Zahlreiche Stationen bei Psychotherapeuten, Psychiatern usw halfen nur bedingt. Esoterische Hilfestellungen halfen - zeitweise - aber ich hatte oft nicht die Muße, wirklich lange Übungen praktizieren. Durch Hypnose öffneten sich bei mir gewisse Kanäle und mir wurde klar, dass da mehr ist. Und durch die intensive Beschäftigung mit Esoterik, kam ich zur Überzeugung, dass mein schweres Leben eine Prüfung sei, die meine Seele durch das Leid "stärken" - an Erfahrung bereichern soll. Schließlich bemerkte ich, dass diese Überzeugung eigentlich die des Buddhismus in gewisser Weise gleicht.
    Mit 24 (vor oben genannter Erkenntnis) machte ich großen Fehler und probierte zum ersten Mal Drogen. Kokain gefiel mir, es löste meine Probleme sofort von mir ab. Mit 27 wurde schwer Morphiumsüchtig. Ich injizierte mir die Opiate direkt in die Vene. Trotz allem ging ich arbeiten, hatte meine eigene Wohnung, eine Freundin, eine Familie, keiner merkte oder wusste etwas davon. Die Droge half, meine Verzweiflung und Ängste nicht mehr zu empfinden. Und sobald ich damit aufhörte, begannen wieder, ungute Gedanken aufzukommen.
    Vor zwei Monaten war ich für vier Wochen in einer Entzugsklinik. Seither bin ich substituiert. Das heißt, ich konsumiere Opiate nicht mehr intravenös, sondern "klinisch überwacht" und oral. Viele Psychiater sind der Ansicht, dass unter Aufsicht auch Methadon als "antidepressivum" durchaus legitim sei.
    Seit mehreren Tagen beschäftige ich mich mit Buddhismus. Ich spüre, die elementare Kraft, die Wahrheit, die von der Weisheit des Buddha ausgeht. Ich bin total interessiert zu lernen, mich zu heilen, alles zu tun, um den richtigen Weg zu finden.
    Doch schließlich entdeckte ich diese Webseite: http://www.buddhismus-heute.de…ue__6.position__8.de.html - sie machte mir unglaublich viel Furcht und Sorge. Denn ich war stets der Überzeugung, dass die Seele nach dem Tode nicht mehr die "körperlichen" Wünsche hat bzw nicht mehr nach einer chemischen Substanz gieren kann. Nun sollte ich mich nicht durch die Meinung eines einzelnen durcheinander bringen. Aber sie widerspricht natürlich der Idee der Psychiater, mein Leben lang substituiert zu bleiben, um etwaige schwere Depressionen und Ängste gleich zu unterdrücken. :cry:
    Ich bin mir sicher, hier wird mir geraten, Methadon abzusetzen und durch das Leid zu gehen. Aber was, wenn das Leid so groß ist, dass ich dann Gefahr laufe, Selbstmord zu begehen? Ist ein solches Mittel eurer Meinung nach legitim, wenn es mich vor dem Tod bewahrt? Und, wie seht ihr das, wird mich die Abhängigkeit, sollte ich es wirklich ein Leben lang konsumieren, auch nach dem Tod noch quälen? Ich erhoffte stets, nach dem Tod würde es mir besser gehen. Glaubt ihr, jemand der zwei Jahre harte Drogen intravenös konsumiert, hat überhaupt noch eine Chance, den richtigen Weg zu finden? Der Buddhismus lehnt Drogen ja ab, weil der Rausch daran hindert, die Wahrheit zu finden. Was würdet ihr mir raten? Ich habe mich für eine Meditation bei mir in der Nähe angemeldet, möchte mal hineinschnuppern. :moon:
    Diese Worte sind absolut ehrlich und mich derart zu öffnen fällt mir schwer. Ich bitte euch inständig, rücksichtsvoll zu antworten- aber auch ehrlich. Denn Ehrlichkeit vertrage ich, sofern sie nicht herablassend oder ignorant ist. Bitte euch auch nur jene zu antworten, die wirklich etwas konstruktives zu dem Problem bei zu tragen haben! - Obwohl ich süchtig also krank bin, heißt das nicht, dass ich der Gesellschaft in irgendeiner Form negativ schade. Ich zahle meine Steuern, gehe jeden Tag arbeiten, liebe meine Mitmenschen, stehle oder betrüge nicht. Habe ich auch nie getan, da alle Drogen, die ich konsumiert habe, ich vom Staat selbst immer bekommen habe. Deshalb hoffe ich jeder, der nun möglicherweise Hass oder Zorn bei meiner Geschichte empfindet, zuerst zu überlegen, ob er wirklich schreiben möchte.


    Liebe Grüße und alles Gute! :dao: