Beiträge von Monikadie4. im Thema „Karma Frage“

    Axel:
    Monikadie4.:

    (Text Palikanon: S 12, 17, 14-15 = S 12, 18) Zitat aus: Der Buddha erklärt sein System - Hans Wolfgang Schumann


    Solche Versuche (auch, wenn sie auf den historischen Buddha zurückgehen sollten!), anatta und ein kamma, das Ursachen in vergangenen und Folgen in späteren Leben hat, unter einen Hut zu kriegen, scheinen mir immer etwas gezwungen und erinnern mich an den Versuch im Christentum, durch das Dogma der Trinität, die Existenz dreier göttlicher Personen mit dem Monotheismus in Einklang zu bringen. Nicht zu Unrecht zieht man sich da im Christentum hinter die Formulierung 'Geheimnis des Glaubens' zurück... :)


    Der Engländer sagt in solchen Fällen: You can't have your cake and eat it.


    Deinen Einwand, lieber Axel, verstehe ich überhaupt nicht, denn für mich ist ganz klar, was und warum der Buddha oder wer auch immer sich entsprechend ausdrückte, und in keiner Weise vergleichbar mit dem Dogma der Trinität.


    Wenn ich aufgrund meines Denkens und Verhaltens dazu beitrage, dass es weniger Unheilsames in der Welt gibt, dann wird auch weniger Unheilsames neu bedingt entstehen - also wiedergeboren. Allein auf diese Weise kann jeder dazu beitragen, Leid zu vermindern.
    Letztlich ist es mir egal, ob ich - in welcher Form auch immer - Karma in einem nächsten Leben "abzuarbeiten" hätte, denn ich wünsche die Folgen meiner unheilsamen Absichten auch niemand anderem, also achte ich auch schon auf diese.
    Wenn ich also bedenke, in welcher Gesellschaft Siddharta aufgewachsen ist und wie die Welt um ihn herum aussah, finde ich es absolut natürlich, dass der Buddha sich so ausdrückte.


    Ich weiß nicht, woher wir kommen und wohin wir gehen. Ich finde es ziemlich ehrfurchteinflößend, wenn ich auf meiner Liege liege und in den Himmel schaue, mir bewusst, dass wir alle auf dieser riesigen Kugel durchs Weltall fliegen und nicht herunterfallen.
    Die Natur betrachtend und immer wieder staunen ...


    Da ich nichts weiß, aber genug Erfahrung mit mir und den Folgen meines Handelns habe, halte ich mich an die Empfehlungen - soweit es mir bis hier möglich ist.
    _()_ Monika

    (Text Palikanon: S 12, 17, 14-15 = S 12, 18) Zitat aus: Der Buddha erklärt sein System - Hans Wolfgang Schumann


    Zitat

    Behauptet man: 'Derselbe ist, der die Tat ausführt und der (die Folgen) empfindet', dann (unterstellt man) einen, der von Anbeginn da war (weil man denkt) 'Das Leiden (der Folgeexistenz) ist selbstverursacht': Dies kommt auf Eternalismus (d.h. die Annahme einer ewigen Seele) hinaus.
    Behauptet man dagegen: 'Ein anderer ist es, der die Tat ausführt, und (ein anderer,) der ihre Folgen empfindet', dann (unterstellt man) bei dem vom Leiden Betroffenen: '(Sein) Leiden ist von einem anderen verursacht': Dies kommt auf eine Lehre der Vernichtung (der empirischen Individualität im Tode) hinaus.
    Diese beiden Extreme vermeidend, Kassapa, hat der Erhabene die wahre Lehre in der Mitte dargestellt.


    Zitat

    Die Mitte, das ist, wie der Folgetext erklärt, das bedingte Entstehen. Zwischen den Personen einer Wiedergeburtenkette besteht (wegen des Fehlens eines Seelenbandes) weder Vollidentität noch völlige Separiertheit und Unabhängigkeit, sondern Konditionismus, eine Stelle des Palikanons (S 12, 12, 3) benutzt für diese Art Wiedergeburt den Ausdruck "wiedergeburtliche Neuentstehung" (punabbhavabhinibbati). Die Verwandtschaft zwischen den Existenzformen ist jedoch immer noch eng genug, daß ein Vollendeter sich "seiner" Vorexistenzen erinnern kann (M 36, 38) und jedem Menschen seine von den Tatabsichten (sankhara) gesteuerte wiedergeburtliche Zukunft am Herzen liegen muss.


    _()_ Monika