Beiträge von Noreply im Thema „Insekten töten“

    jianwang:
    Holzklotz:


    Doch, natürlich, bin auf nem Bauernhof gross geworden ... doch ich spekuliere nicht darüber.
    Wenn es geschieht in der Gegenwart werden sich meine Gefühle zeigen.
    Entweder :Es tut mir leid" oder "Da, nun hast du's, du..." (die zwei möglichen Extreme)


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    Noreply, ich fand seine Worte interessant. Wie mal ein Chan-Meister sagte: welch herrlicher Gifthauch.

    Ich doch auch. :)

    Holzklotz:
    jianwang:


    Habe ich eine "Grenze"?
    Eher nicht, denn Grenzen ziehen bedeutet, sich in die unsichere Zukunft zu denken.


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    Also hast Du noch nie ein Lebewesen getötet?
    Respekt!

    War das jetzt Spott oder ernst gemeint?

    jianwang:

    Noreply
    Ich weiß, wovon Du sprichst, denn ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen.
    Ich kenne niemand in meiner Jugend, der mit diesem Gefühl des Bedauern schlachtete.
    Nur Kinder jammern über das "süsse Karnickel".
    Doch ich muss Dir beipflichten. Die erste Erfahrung des Tötens ist Leid in Reinkultur.


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    Mir hat mein Opa gezeigt und gelehrt wie das geht. Von ihm hab ich Töten gelernt. Mein Onkel zeigte das Morden. Das hab ich ausprobiert und fühlte mich danach beschmutzt. Weil ich für unsere Kaninchen verantwortlich war hat es ein wenig Zeit gebraucht bis ich die bedingungslose Liebe gegenüber meinen Lieblingen wiedergefunden habe. Doch die Kontrolle über die Entscheidung Mord oder Töten hab ich nie wieder aus der Hand gegeben. Als ich meinen Onkel ein Mal kopiert habe hat der nie wieder eines meiner Kaninchen geschlachtet, das hab ich ab da gemacht, mit vollstem Einverstanden sein. Meinen Onkel konnte ich nie wieder von diesem Makel befreien weil ich gefühlt habe das er glaubte das Recht zu haben so zu handeln.


    Das erste Tierschlachten habe ich mit 5Jahren erlebt das war auf einem Hof, ein Schwein, meine Mutter war Melkfrau. Auf dem Hof hab ich die Ehrfurcht gelernt die den Tieren entgegengebracht werden muss. Mein Bruder hat nichts davon mitbekommen, er ist ein feiger Mörder der alle Ausreden hatte damit ich das Fleisch auf den Tisch brachte. Er war verliebt in Tiere und hasste sie wenn sie ihn störten. Eigenartig: für mich war da immer Gemeinsam sein mit Tier und Mensch, mit allen fühlenden Wesen. Ich habe es ein Mal gebrochen mit 12 Jahren und habe es nie vergessen. Morden ist unlöschbar doch das Leiden ist schon lange vergangen.

    jianwang:
    Zitat

    Genau da ist die Grenze: Ich hasse sie nicht.


    Ist das nicht etwas einfach, das Töten von Lebewesen nur am Hass oder Nicht-Hass festzumachen?
    Ich habe da meine Zweifel.
    Denn auch ein Metzger hasst das Rind nicht, das er tötet für seinen Lebensunterhalt.


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    Wenn ein Schlachter, der Metzger tötet sehr selten er arbeitet mit dem Ergebnis des Schlachters, mit Verlangen, Gier zum Töten tötet dann ist er ein Mörder. Wenn er mit bedingungsloser Liebe zum fühlenden Wesen tötet ist er ein Schlachter. Ein Schlachter der ohne Beziehung zum zu Schlachtendem tötet ist kein Mensch sondern ein Roboter.


    Als Schlachter ist bei Ansatz des Messers, den Widerstand der Haut fühlen und das zustechen der schwierigste Moment. Dann geht es nur noch darum Leiden zu vermeiden. auch wenn ich weiss das das Tier bewusstlos ist ist das der Augenblick der Wahrheit. Da ist der Konflikt am größten und da gehen alle Vorstellungen flöten da ist das tun weil es jetzt zu tun ist ohne jeden weiteren Gedanken.


    Da ist beim Zustechen kein Mensch, kein Tier nur das Bewusstsein der Tat, da gibt es die Entscheidung zu töten oder zu morden. Dieser winzige Augenblick der Entscheidung, welches Gefühl ich zulassen will, die bedingungslose Liebe oder die Macht zu töten. Liebe ich töte ich, Will ich töten morde ich. Ein Schlachter erlebt genau diesen Bruchteil der Entscheidung jedes Mal egal was er weiss, entscheidet er sich einmal für Morden wird es ihn zum Karma und er wird entweder weiter morden oder zum töten zurück kehren. Die Rückkehr befreit ihn vom Karma des Mordens. Ein Henker der was auf sich hält ist kein Mörder, er schlachtet eben Menschen, einmal Lust empfunden und der Henker ist Mörder. Ein Soldat ist ein Menschentöter dessen ist er sich bewusst, einmal aus Lust geschossen der Mörder ist geboren.


    Das ist sehr sehr Persönliches Erfahren bitte kein Esoterisches Schwadronieren. Da kann nur jemand nachempfinden der dieses Prozess durhgemacht hat und hat nicht mit Theoretisieren gemein. Da ist auch keine Moral oder Ethik,die is was für Menschen die es nicht erfahren haben und Urteile abgeben um ihre Meinung zu stärken.

    Genau da ist die Grenze: Ich hasse sie nicht.