Beiträge von Useless im Thema „Wo liegt die Moral im Buddhismus“

    Morpho:

    In einem buddhistischen Forum sollten buddhistische Inhalte nicht nur erlaubt sein und die sind in der Regel eben keine Antireligiösen und Antispirituellen und Antiempathischen. Wenn da der eine oder andere jahrein jahraus Probleme mit hat und Wellen schlägt bis hin zu Feindseligkeiten und krummen Dingern, ist er vielleicht einfach mal fehl am Platz - und das betrifft insbesondere auch Tempel, Zentren und Klöster.


    Es ist genau diese schwer erträgliche Anmaßung, uns von Dir dauernd darüber belehren zu lassen, was 'buddhistisch' oder 'unbuddhistisch', 'religiös' oder 'antireligiös', 'spirituell' oder 'antispirituell', 'emphatisch' oder 'antiemphatisch' ist, Dein ständiges Aufbauen von Sündenböcken und Brunnenvergiftern, von 'Wir' gegen 'Die', Deine 'Gewaltphantasien' über die ganzen 'Feinde des wirklichen Dharma'. die aus 'Tempeln, Zentrn und Klöstern' vertrieben werden müssen, die Deine Beiträge so, hmm, 'speziell' machen.


    Ich sehe da immer bloß ein zerbrechliches Ich, dass versucht, sich mit diesem 'Wir gegen Die' Dauer und Identität zu verschaffen.

    fotost:

    Stimmt. Also nichts Religiöses, Spirituelles oder sonstwie als "höher" Geglaubtes...


    Ich kann verstehen, wenn manche Leute mit so einer 'Selbstbeschreibung' des 'säkularen Buddhismus' Schwierigkeiten haben. Mir ist zum einen die Definition von 'Religion' viel zu eng und hat nichts zu tun mit dem, was ich von Leuten wie Paul Tillich, Don Cupitt, Ninian Smith über 'Religion' gelernt habe.


    Den Ausdruck 'spirituell' versuche ich auch weitmöglichst zu vermeiden, aber unterschiedliche Leute verstehen halt unterschiedliche Dinge darunter: Ich kann das Wort so definieren, dass 'Geist' (Spirit) und 'Materie' zwei getrennte Bereiche sind und 'Materie' der geringere. Aber auch da ist mir diese Definition viel zu eng, und ich empfehle z.B. Morris Bermans Reenchantment of the World (wenn man ein Kindle hat, sogar kostenlos zu lesen).


    'Sonstwie höher'? Ja, manches Geglaubte ist höher als anderes, und sogar Lenin hat geschrieben, dass der kluge Materialismus dem klugen Idealismus näher steht als dem dummen Materialismus.

    In dieser Sache dann doch noch einen Nachtrag: Doris hat mein 'A...'-Zitat richtig interpretiert, aber ich muss auch zugeben, dass es in 'meiner' Version in der Tat missverständlich war und man es so verstehen konnte, wie Morpho es verstanden hat. Das tut mir leid und ich bitte um Entschuldigung.

    Morpho:

    Ich finde nicht, dass du grade besonders anständig und wohlmeinend rüber kommst. Insofern bleibe ich dabei, dass es eine Mahayana Haltung ausdrückt, wenn nicht nur das Motiv "gut" ist, sondern auch das Ergebnis, so "gut" es eben unter den jeweiligen Umständen sein kann. Es zeugt von Hinayana, wenn ein schlechtes Ergebnis akzeptiert würde, Hauptsache die Absicht sei gut.


    Nein, tue ich wahrscheinlich wirklich nicht, und ob Du es glaubst oder nicht: Ganz, ganz viel meiner Zeit geht im Moment dafür drauf, mir Gedanken darüber zu machen, wie ich Dir antworten kann.


    Aber wenn Du jetzt z.B. schreibst: 'Insofern gehe ich davon aus...' ist das einfach falsch.


    Das ist jetzt seeeehr OT: Ich bemühe mich, eine Meinung, die ich für 'falsch' halte, von der Person zu trennen. Morpho vertritt andere Meinungen als ich, aber Morpho ist kein Arschloch, weil sie 'andere Meinungen' vertritt, höchstens deshalb wie sie diese Meinungen vertritt.


    Ich habe immer wieder das Gefühl, dass Du mir in die Eier trittst, weil Du nicht die geringste Ahnung hast, was ich mit 'säkulärem Buddhismus' meine, und irgendwann habe ich auch keine Lust mehr, das zu erklären.

    Morpho:

    Ja,das ist Mahayana.


    Nein, auch wenn Du Dich gerne mit diesen Federn schmücken willst. Das ist nicht die Meinung einer 'Sekte', sondern Meinung aller Wohlmeinenden und Anständigen (um mal auf 'Moral' zu machen).

    Morpho:

    Es genügt nicht, wenn die Absicht gut ist, auch das Ergebnis sollte "gut" sein.


    Sollte es. Leider haben wir darauf oft wenig Einfluss. Wie heißt es doch so schön: Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert. Und ich bezweifle auch, ob wir beide uns immer einigen können, ob ein Ergebnis 'gut' oder 'weniger gut' ist.

    suchender2:

    Hallo Axel, Ich neige dazu mich manchmal etwas überspitzt/provokativ auszudrücken. Im Internet ist es sicherlich in diesen Fällen schwierig herauszulesen, ob ich das jetzt wirklich so meine. Im obigen Fall halte ich meinen Vater natürlich nicht für einen Mörder oder sonst irgendwie was ähnliches ;)


    Gut zu wissen. Ich fürchte, hier kann man nicht immer davon ausgehen, dass jemand sowas nicht ernst meint... ;)


    suchender2:

    Na das ist doch mal ein Anhaltspunkt. Zeigt aber auch wieder auf, das Karma offenbar nicht mit Moral/Ethik zu vergleichen ist, bin ich da richtig?


    Nun, ich finde, Karma hat sehr wohl etwas mit Moral/Ethik zu tun, gerade weil es auf die dahinterstehende Motivation ankommt.


    Nimm einfach mal vier Beispiele, in denen am Ende immer ein Mensch tot ist:


    1. Ein Einbrecher foltert und tötet jemanden, um herauszufinden, wo der Tresor ist und (weil dummerweise die Maske verrutscht ist) um Zeugen zu beseitigen.


    2. Ich fahre besoffen Auto und überfahre dabei jemanden unabsichtlich.


    3. Ein Arzt führt eine Operation durch, um jemanden zu retten und der Operierte stirbt dabei (ohne, dass ein 'Kunstfehler' vorliegt - z.B. hat der Operierte ein vorgeschädigtes Herz und reagiert unvorhergesehen auf die Narkose).

    4, Ich rutsche bei Glatteis aus und falle so unglücklich, dass die Oma mit den Einkaufstaschen neben mir mitgerissen wird und sich den Hals bricht.


    Auch Menschen, die nie etwas von 'Buddhismus' gehört haben, würden diese Fälle vermutlich 'moralisch' unterschiedlich bewerten (und übrigens wohl auch, ohne großartige juristische Kenntnisse zu haben).


    Wir müssen (sollten) uns klar darüber sein, dass unsere Handlungen Folgen haben und dabei versuchen, Leid (bei uns und anderen) zu minimieren. Es ist oft schwierig, ob wir dabei wirklich an Andere denken, oder das nur vorschieben. Opa keine 'Behandlung' mehr zu geben, kann von der Sorge verursacht sein, dass es bei Opa nur zu neuem Leid führt, oder davon, schneller zu erben...