Beiträge von Yeshe im Thema „Was ist authentischer Buddhismus?“


    Der ersten Hälfte kann ich zustimmen. Die zweite finde ich zu enge gedacht: Nur weil ich mich für eine Richtung entschidenen habe, muss ich nicht gleich den Geist so eng machen und denken, alles andere wäre nicht-authenisch. Es geht im Buddhadharma aus meiner Sicht auch darum, diejenige Herangehensweise zu finden, die am besten passt. Nicht jeder hat die gleiche Schuhgröße und Fußform.

    jianwang:

    Und genau da liegt der "Streit" ...
    Der "alte" Wiederspruch zwischen Schrift-Buddhismus und Versenkungs-Buddhismus.
    Beide folgen ihrem Weg.


    Wobei auch die sog. frühbuddhistischen Schriften erst nach Buddhas Tod (bzw. Eingang ins Para-Nirvana) entstanden sind. Im Grunde ist der Buddhadharma eine mündliche Tradition.

    Das, was hier unter "frühbuddhistische Schriften" subsumiert wird, sind aus Sicht des Vajrayana vor allem provisorische Lehren. Man darf nicht vergessen, dass aus Vajrayana-Sicht Buddha Shakyamuni nur einer von hunderten Buddhas ist, die ein jeweils neues Dharma-Zeitalter in diesem Kalpa starten. Gemäß des Vimalakirti Nirdesa Sutra lehren andere Buddhas zum Beipsiel mit Geruch statt mit Worten. Auch die Zen-Tradition ist in ihrer Essenz jenseits von Worten, bzw. unsagbar. D.h. die Authenz-Prüfung kann nur, so wie lucy bereits geschrieben hat, darin bestehen, dass authentischer Buddhismus funktioniert. Funktionieren meint in diesem Fall, dass er aus Samsara befreit und zur Buddhaschaft führt.


    Yeshe