Beiträge von Horin im Thema „Erschließung des Mitgefühls im Buddhismus“

    pamokkha:
    kal:

    Sehr diplomatisch. Ich will auch keine Richtung schlechtreden. Ich denke nur, dass es nicht zwangsläufig ratsam ist, sich stets an Schriften und Überlieferungen zu orientieren, wie es hier oft der Fall zu sein scheint. Evtl. ist es aber auch eine Wahrnehmungstäuschung meinerseits..
    Wissen (Information) hilft jedoch nicht und das ist meine feste Überzeugung, bei der Verwirklichung des Dhamma. Ebensowenig wie Hoffnung und Suche. Das ist aber nur meine Meinung und jeder soll das Glauben, Hoffen oder Denken dürfen was er mag.


    Dann lies mal Zongmi.


    Worauf willst Du hinaus?


    schön erklärt :oops:

    Sehr diplomatisch. Ich will auch keine Richtung schlechtreden. Ich denke nur, dass es nicht zwangsläufig ratsam ist, sich stets an Schriften und Überlieferungen zu orientieren, wie es hier oft der Fall zu sein scheint. Evtl. ist es aber auch eine Wahrnehmungstäuschung meinerseits..
    Wissen (Information) hilft jedoch nicht und das ist meine feste Überzeugung, bei der Verwirklichung des Dhamma. Ebensowenig wie Hoffnung und Suche. Das ist aber nur meine Meinung und jeder soll das Glauben, Hoffen oder Denken dürfen was er mag.

    Doris Rasevic-Benz:


    kal, merkst Du nicht, dass Du auch nur mit Wissen hantierst, dass Du bei accinca als nutzlos monierst? Bei Dir ist es halt "Essenz des Zen".


    Irgendwie muss man sich hier ausdrücken. Die Praxis des Zen ist nicht wissend.

    accinca:


    Ein Glück das ich nicht Zenist bin.
    Ein Nachfolger des Buddha ist weder absichtslos noch
    hoffnungslos noch hoffnungsgestillt sondern hoffnungsvoll.


    Hoffnungsvoll, voller Hoffen kann nur jemand sein der nicht auf dem Weg ist. Wer die Buddhanatur erkannt hat, braucht nicht hoffen. Keine Absicht irgendwo hinzukommen, keine Hoffnung nur ein Verweilen.


    Und ja, sei froh, dass Du kein Zenni bist, denn dann würde Dein ganzes Wissen nix mehr bringen. Du würdest es abwerfen wie ein Baum das Laubblatt im Herbst.


    Hallo, mkha.
    So einfach ist das natürlich nicht.
    Die Lehre Buddhas zu verwirklichen bedeutet für mich (Aus Zen-Sicht), präsent zu sein, nicht gedanklich abzuschweifen, egal was man tut. Dies reduziert sich jedoch nicht auf die Meditationsübungen wie Zazen, sondern auf den Alltag. Jeder Moment muss zur Praxis werden.
    Da ist es egal, ob man körperliche Gebrechen hat. Ich möchte sogar behaupten, dass bis zu einem gewissen Grad auch geistige Defizite, kein Hindernis sind, Zen zu betreiben. Der Geist des Zen ist jenseits von Intellekt.
    Ich kann wünschen was ich will, aber wozu? Nur in der Hoffnung dadurch einem Ziel näher zu kommen?
    Zen ist absichtslos, hoffnungslos. Und nur so ist Dhamma zu verwirklichen.

    mkha':

    Bis dahin ist es von Vorteil, sich selbst und anderen z.B. einen gesunden Geist in gesundem Körper zu wünschen, denn nur so ist möglich die Lehre Buddhas zu verwirklichen.


    Meinst Du das so wie Du das geschrieben hast? Du meinst, es ist der einzige Weg Dhamma zu verwirklichen?

    mukti:
    kal:

    Oftmals kommt es mir vor, dass Mitgefühl nicht echt ist, sondern eher eine Art Utilitarismus darstellt. Anderen Helfen ist gut, aber um selber sein Ego damit zu stärken, gutes Karma anhäufen zu wollen oder selber Befreiung finden als Beweggrund ist falsches Mitgefühl. Das würde aber niemand sich eingestehen, nicht mal eine Mutter Theresa.


    Mir scheint eher dass Mitgefühl das Ego reinigt anstatt es zu stärken. Reinheit oder Sittlichkeit ist eine Bedingung für rechte Sammlung und Weisheit. Also erstmal muss man ein guter Mensch werden und dann weiß man auch dass man das ist. Und gute Voraussetzungen hat zur endgültigen Befreiung.


    Dann kann der Mensch sich brüsten und von sich behaupten ein guter Mensch zu sein, sich über die anderen erheben die noch nicht so mitfühlend sind und sie gar belehren. Warum etwas besonderes sein wollen? Ein guter Mensch weiss nicht, dass er ein guter Mensch ist.

    Oftmals kommt es mir vor, dass Mitgefühl nicht echt ist, sondern eher eine Art Utilitarismus darstellt. Anderen Helfen ist gut, aber um selber sein Ego damit zu stärken, gutes Karma anhäufen zu wollen oder selber Befreiung finden als Beweggrund ist falsches Mitgefühl. Das würde aber niemand sich eingestehen, nicht mal eine Mutter Theresa.

    Wahres Mitgefühl entspringt durch Einsicht, durch das Erkennen der Bodhinatur. Es ist ein Nebenprodukt, welches nur dann undogmatisch und ohne Intentionen natürlich wachsen kann. Alles andere bleibt ein krampfhaftes Bemühen um einen Zweck.
    Das manifestiert sich dann in (unbewussten) Automatismen oder hier im Forum in pauschalen Mettawünschen in der Signatur. Nichtsdestotrotz will ich diese Form von Mitgefühl nicht schlechtreden.