Doris Rasevic-Benz:
Danke.
Ich wünsche mir wirklich, und das gilt für alle Richtungen, nicht einfach so arg kulturelle Dinge reinzuwerfen und dann zu meinen, der Rest müsse es verstehen. In meinen Jahren hier im Forum habe ich schon oft gesehen, dass dies zu unnötigen Animositäten und Missverständnissen führt.
So ein Zenni ist den Zen-Sprech gewohnt und meint dann, dieses Idiom überall anwenden zu können. Diesen Insider-Slang überall anzuwenden hat nicht so sehr den Swag, wirkt dann im besten Fall belustigend.
Ich halte es für eine Übung, sich diese "schwer verständlichen" Dinge einfach anzusehen, sie zu lesen und zu betrachten, was einer da nun selbst dabei empfindet. Es handelt sich nicht um Zen-Sprech, sondern um das, was man einfach durch ernsthaftes Studium erlangen kann und ich bin da schon immer ein wenig neidisch gewesen, doch bin ich von anderer Art und habe eingesehen, dass es reicht, wenn ich Sudhana "kenne" oder andere, die dieses Wissen haben und die auch wissen, dass Wissen nicht der Weg ist. Nur er teilt sein Wissen hier mit uns. Das ist doch schön. Und er wird es auch sicherlich noch näher erklären, wenn du da Fragen stellst. Schließlich braucht man den alten Bodhisattva nur anpicksen und dann spult er das ab.
Auch Dogens Texte sind kein Zen-Sprech, sondern Ausdruck seiner tiefen Erfahrung und seiner poetischen Natur. Gerade der Text Sansui-kyo macht das deutlich und man sollte das einfach nur auf sich wirken lassen und sich darauf einlassen.
Die Verständigung und das Verständnis geschehen immer auf der Ebene einer gemeinsamen Erfahrung und da verstehen sich dann auch solche Typen wie Shunryu Suzuki und Chögyam Trungpa, wobei doch auch die Unterschiede deutlich zu sehen sind.