Beiträge von Monikadie4. im Thema „"sich bemühen, jedem jederzeit mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen" - unmöglich ?“

    Ich bin immer wieder erstaunt, was alles so rausgelesen wird bzw. hineininterpretiert wird.
    Weder geht es bei diesem Thema um Harmoniebedürftigkeit noch um die Unfähigkeit, Grenzen zu setzen.


    Jedem jederzeit mit Respekt und Wertschätzung zu begegnen heißt für mich, jeden Tag neu zu beginnen, nicht ständig die Vergangenheit mit in den nächsten Tag hineinzutragen, also immer wieder neu auch auf die Menschen zuzugehen bzw. ihnen mit Achtung zu begegnen, die mir vielleicht gestern noch das Leben schwer gemacht haben.


    Hier und jetzt aufmerksam in der Mitte ruhend nicht einem Bild begegnen, das ich von meinem Gegenüber habe, sondern neu ohne Voreingenommenheit. Diesen Mut meine ich. Und dieser Mut ist eine Folge des geschaffenen Freiraums durch heilsames, achtsames Denken und Handeln. Ich nehme mir nicht vor, wie ich wann und wo re-agiere, sondern ich agiere so, wie es im Moment des Geschehens möglich ist.


    "Alles, was ich brauche, ist Energie. Und Energie bekommt man, indem man sich selbst und alle(s) andere(n) vorurteilsfrei betrachtet und untersucht" Carlos Castaneda


    _()_ Monika

    suchende2016:


    ohne Mühe. nun ja- es gibt da einen Menschen in meinem Umfeld, der mir wirklich schaden und Böses will- und da hilft mir nur mantraartig leise herzusagen.."mögen alle Wesen glücklich sein"- (anstatt ihn mit Schimpfnamen zu titulieren..)


    Ich hatte mal so einen Kollegen, der mir das Leben im Büro schwer machte. Jeden Morgen während der Fahrt dorthin habe ich ein Mantra vor mich hingemurmelt und bin völlig entspannt am Arbeitsplatz erschienen. Wenn das Gehirn sich nicht mehr mit der Bedrohung beschäftigt, sondern sich auf Heilsames richtet, dann entsteht ein großer Freiraum. So jedenfalls meine Erfahrung.
    Manchmal habe ich allerdings auch ganz spontan diesen Kollegen in seine Schranken verwiesen - und war über mich selbst überrascht. Meiner Meinung nach ein Ergebnis, den Fokus nicht auf das Leid bzw. Selbstmitleid zu richten. Sobald die Angst fortfällt, ist der Spuk verschwunden.


    Ein wichtiger Traum in dieser Zeit: Mich verfolgt ein Raubtier (mal ein Stier, ein Bär, ein Löwe). Nach mehreren Albträumen drehte ich mich irgendwann um und stellte mich der Gefahr. Sie verschwand.


    Ich hatte mich lange Zeit mit Traumdeutung beschäftigt und diesen Tipp erhalten, die Umsetzung war nicht so einfach, aber irgendwann hat's dann geklappt. Und seither handel ich meistens so. Aber ich schreibe hier nicht von wirklicher, großer Bedrohung. Das ist nochmal ne andere Nummer. Da weiß ich nicht, wie ich handeln würde. Aber üben hilft. Und da bist Du ja auf dem besten Weg. :)
    _()_ Monika

    Auch ich empfinde Deine Einstellung, Suchende, nicht für unnormal, sondern eigentlich sollte sie (zumindest für einen Übenden auf dem 8fachen Pfad) selbstverständlich sein.
    Dennoch ist es für viele ein langer Weg, denn es ist ja auch abhängig vom Charakter. Ich musste die Zügel ziemlich stramm halten, denn ich bin sehr impulsiv, aufbrausend ...


    Und ob es gelingt, liegt u.a. auch daran, wie groß die Achtsamkeit ist, wie viel Unwissenheit schon getilgt ist. Wenn ich weiß, dass bestimmtes Verhalten aufgrund von Unwissenheit entsteht, muss ich darüber nicht mehr empört sein. Es ist wie es ist.
    Aber ich bin wie ich bin. Und mein Interesse liegt darin, anderen mit Respekt und Wertschätzung zu begegnet - jederzeit.


    Das, was Mukti schreibt, möchte ich auch noch unterstreichen


    mukti:

    Man kann oder sollte ja nicht alles respektieren und wertschätzen, was jemand tut. Aber man kann sich bemühen allen Wesen mit Wohlwollen und Mitgefühl zu begegnen. Auch indem man es so sieht dass Unheilsames aufgrund von Verblendung getan wird, dann entsteht kein Hass.


    und Holzklotz


    Holzklotz:


    Ich meinte da z.B. sowas wie Zivilcourage. Wenn es gerade gilt einzuschreiten und jemanden zurecht zu weisen, dann kann das auch Ausdruck des Respekts und der Wertschätzung sein.


    Dieses Unterscheidungsvermögen ist m.E. zu entwickeln, ein Gespür dafür zu bekommen und den Mut, allein zu stehen.
    Ich wünsche Dir viel Kraft.
    _()_ Monika