Beiträge von sati-zen im Thema „Leerheit und Vergänglichkeit“

    Ich gebe es auf, wenn ein Buddhist darum bettelt Kommandos zu kriegen
    wie ein dressierter Hund um überleben zu können, suche ich mir eine andere Gesellschaft.
    Bewusste Menschen die Ihr Dasein selber gestalten können gibt es viele,
    es ist nicht die Mehrheit aber es sind genug um sie regelmäßig zu treffen.
    Das besser real als im Netz wo hauptsächlich Möchtegernleute unterwegs sind.
    Es gibt sicher hier im Forum den ein oder anderen spirituell Erwachten,
    ich widme mich der Leerheit und der Vergänglichkeit und ziehe mich zurück.

    Hallo,
    das Handy ist nur ein exklusives Beispiel der Gegenwart aber sehr demonstrativ.
    Die Bewusstseinsbildung des Menschen geht seit tausenden von Jahren, es hat nicht mit Buddha
    angefangen aber er konnte es öffentlich benennen und klare Verhaltensweisen daraus ableiten
    auf Grund seiner eigenen Versuche mit sich selbst.
    Mir ist es wichtig, dass zwischen dem Erleben von Buddha und heute wieder tausende Jahre vergangen
    sind und deshalb die Überlieferung nicht wörtlich zu übernehmen ist und vor allem der
    Pali-Kanon kein Rezeptbuch ist wie man es machen soll. Jeder Mensch mit Bewusstsein ist so
    individuell, dass er es Buddha nacheifern sollte und selbst ausprobieren kann welches Verhalten für
    ihn zum Wohlbefinden und letztlich zur Erleuchtung führt. Dabei spielt das Erfassen der Tiefe von
    Leerheit und Vergänglichkeit im Leben auf der Erde eine zentrale Rolle denn wer die Leerheit
    nicht zum eigenen Wohlbefinden leben kann und die Vergänglichkeit von allem Irdischen nicht in
    die täglichen Entscheidungen einbeziehen kann, hat weder eine Chance auf andauerndes Wohlbefinden
    und an Erleuchtung gar nicht zu denken. Jeder Moment ist vergänglich und wer dann nicht eine
    Leerheit als wohltuend empfindet sondern gleich nach dem nächsten Moment giert in der Hoffnung
    er ist besser als der Alte kommt innerlich nicht zur Ruhe und hetzt sich durch das Dasein.
    (Mit Wohlbefinden ist nicht überirdische Glückseligkeit gemeint wie abgerückt, sondern mit den
    Schmerzen so umgehen können, dass sie das Leid nicht verstärken.)


    Den eigenen Geist, das Unbewusste bewusst machen ist Teil der Übung die sich Leben nennt.

    So plump ist es nicht, die Verführungen haben enorm zugenommen in tausenden
    von Jahren und um darauf eine Antwort zu finden ist ganz modernes Denken notwendig.
    Die Gier fängt beim Handy an das Gerät ganz existenziell zu brauchen,
    wie geht man damit um damit die Verblendung nicht überhand nimmt?

    Doch, man sollte die Lehre, das geschriebene Wort, denn Begriff verfälschen
    wenn man mächtig ist über sich selbst, so lange bis es zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit passt.
    Dann ist Nirvana kein Ziel in das man alles mögliche hinein interpretieren kann sondern
    ein Zustand im Dasein, ein weitestgehend von Leid befreiter.
    Nur jemand der in sich zerrissen, labil und schwankend ist braucht eine klare Linie von außen
    und muss der Macht gehorchen oder untergehen. Da kann die Lehre Buddhas das mächtige Objekt
    dem es zu gehorchen gilt und es demütig anerkennt nur bedingt Hilfe geben.
    Ein buddhistische Meister jedoch sollte diese Lehre soweit verinnerlicht haben, dass er
    sie nach persönlichen Erfahrungen erweitern kann und vorm allem mit der Gegenwart konform sein.
    Es gibt nichts was schädlicher ist im Hier und Jetzt für die menschliche Seele als der
    alleinige Glaube an längst vergangene Aspekte.
    Die Lehre ist überliefert aber wer sie nicht für die Gegenwart aktualisieren kann bleibt ewig
    abhängig in der Bewältigung des Daseins ohne jemals Erfüllung zu finden.

    Doch, unbedingt ist die Vergänglichkeit und wenn man es richtig macht im Lindern des
    Leids im Dasein eben auch die Leerheit. Es ist richtig, der Fluss der Gedanken reißt nie ab,
    selbst nachts beim Träumen überschlagen sich die Gedanken und genau deshalb ist die
    Leerheit von Gedanken so anstrebenswert selbst wenn es in der westlichen Welt kaum zu
    schaffen ist. Alleine der Wille und der Versuch leer von Gedanken zu werden lindert
    viel von dem Leid.
    Wer das Leid im Dasein lindern will und das betrifft vor allem die vielen psychisch
    Betroffenen im deutschen Buddhismus auch wenn sie glauben, dass sie so gut verdrängen,
    dass es keiner merkt, der erachtet die Leerheit als unbedingt, genauso wie die
    Vergänglichkeit, den Tod und den Atem als Lebenselixier schlechthin.
    Denn Atem/Hauch ist die Übersetzung für Psyche/Seele und wer dabei die Anwendung der
    Leerheit nicht versteht bleibt Opfer der eigenen Unwissenheit und des System was diese
    Bequemlichkeit schafft und zum Leid führt. Wer frei sein möchte sollte dieses
    buddhistische Unbedingt verinnerlichen denn es ist die Antwort auf das westliche
    Unbedingt gegen die seelischen Empfindungen. Es ist so kompliziert wenn die
    Unwissenheit groß ist in einer polarisierenden Welt,
    das kleine Wörtchen Unbedingt und es hat völlig gegensätzliche Bedeutung je nach Kontext.
    Auch Buddha versuchte es mit den Extremen zwischen den Polen und scheiterte,
    erst der Mittelweg brachte ihn zur Lösung und er erlebte die Erleuchtung.

    Toll wenn versucht wird Gefühlsstrukturen in eine geordnete Tabelle zu führen,
    es kommt meist völliger Nonsens dabei raus. Auch mit Leerheit geht das nicht denn
    es ist kein praktisches und materielles Ding sondern eine geistige Form das Dasein
    zu begreifen. Natürlich könnte man Leerheit in der Meditation praktizieren aber
    wem in Europa gelingt das? Die meisten Menschen die das behaupten sind Schwätzer,
    die gibt es auch unter deutschen Buddhisten mehr als genug. Ich habe nur wenige
    Menschen kennengelernt die authentisch sind, ein Kinder missbrauchender Zen-Meister
    gehört nicht dazu, es wurde hier ausgiebig diskutiert. Jedoch gibt es einige
    Zen-Meister denen ich vertraue und sie erzählen kaum etwas von der Leerheit in
    der Meditation in Europa. Denn man kann es nur schwer vermitteln, entweder man erlebt
    es und kann es verwenden oder man erlebt es nicht, dann ist es auch nicht so schlimm.
    Jedoch Vergänglichkeit und Leerheit sind immer begleitende Aspekte im Fluss des
    Daseins, man kann sich absolut darauf verlassen denn sie lassen einen nie im Stich.

    Es geht mir weniger um das Zitieren von Userbeiträgen hier im Forum,
    sondern um das Zitieren überlieferter Texte aus einer Zeit so lange es Schriftwerke gibt.
    Das gehört in eine Forschungsarbeit in der Thesen bewiesen werden sollten aber
    hier im Forum zählt ausschließlich die eigene kreative Idee.
    Selbst wenn jemand Wirrwar von sich gibt ist es immer noch persönlicher und somit
    für uns hier authentischer als lange Texte aus dem Pali-Kanon zu zitieren.
    Es geht hier nicht darum wer die alles überstrahlende Wahrheit und das absolut Richtige bennent,
    es geht darum für sich den richtigen Weg zu finden und ihn konsequent zu beschreiten.
    Sicher kann mir das Zitieren verschiedener Texte Zerstreuung bringen aber ich kann auch mein
    Gehirn bemühen und ganz kreativ die Geschichte schöpferisch zum Ausdruck bringen.
    Es ist dann der Ausdruck den meine Seele braucht und nicht der den irgendjemand irgendwann
    mal aufgeschrieben hat damit ich mich heute daran halten kann.
    Dass es Menschen gibt die nicht denken können und Vorgaben brauchen o.K., die psychischen
    Einrichtungen mit psychisch kranken Menschen sind voll davon aber was hat das mit Buddha
    und Buddhismus zu tun wenn auch ihnen vermittelt wird, lasst es bleiben, wir machen es für Euch.
    Bei einem Zitat aus dem Pali-Kanon muss man es selber bleiben lassen weil man es gemacht bekommt
    und wenn man seinen eigenen Organismus darauf ausrichtet nehmen die psychischen Beschwerden
    eher zu als ab weil es keine Lösung im ganz individuellen Ausdruck gibt.
    Deshalb dient zur Heilung der Seele jedes Gebrabbel mehr als das Zitieren der geistvollsten Schriften.
    Mir ist es letztendlich egal, soll jeder in der Illusion leben so viel er will.

    accinca:


    Irgend etwas scheint dir nicht zu passen und ruft große
    Abneigung in dir hoch. Leider sagst du nicht was dir nicht paßt.


    Natürlich kann ich sagen was mir nicht passt, ich dachte man merkt es deutlich,
    Zitieren gehört dazu, es ist die Verlogenheit, die Doppelmoral, die Selbstlüge,
    das Verdrängen, Heucheln und Verdrängen. Besonders in buddhistischen Kreisen
    ärgert es mich denn nichts davon hat Buddha vorgelebt und das nicht nur hier
    in der virtuellen Welt des Forums sondern genauso in den buddhistischen Zentren
    die es hier im Allgäu zahlreich gibt.
    Besonders Paradox ist, dass das was ich beobachte und mir so negativ auffällt das
    Gegenteil von der Befreiung der Ich-Anhaftung ist, eins der Ziele im Buddhismus.
    Zitieren ist ein passives und geistloses Argumentieren mit der Fähigkeit anderer,
    ein sich schmücken mit fremden Federn. Ein Buddha hat selber gedacht und nicht
    konservative Überlieferungen nachgeplappert.
    Das ist mein Ärger und ich werde nicht müde darüber zu kommunizieren auch wenn ich
    mit den Tatsachen der Gegenwart leben kann und das menschliche Verhalten in
    den Grundlagen nicht verändern kann. Aber ich kann meine negativen Gefühle die
    dadurch entstehen zum Ausdruck bringen, dafür ist die virtuelle Welt geeignet.

    Zitieren von überlieferten Schriften ist in einer Diskussion immer geil,
    kein fanatischer Anhänger darf dem etwas erwidern und muss es voller Ehrfurcht stehen lassen.
    Vor allem ist der eigene Kopf eliminiert und so besteht nicht die Gefahr eine persönliche Haltung
    zu sich und dem Leben auf der Erde zu entwickeln. Ein Zitierender hat sich selbst für Tod erklärt
    und hofft, dass der Text überdauert den er sich geliehen hat und somit ein Stück von ihm auch,
    immerhin ist er der Zitierende. Eine kreativ/schöpferische Leistung des Individuums die nicht zu verachten ist.
    Buddha hat genau das vorgelebt, schmücke dich mit fremden Federn und Du wirst erleuchtet werden.

    Es geht nicht um Opfer, wir leben nicht in einem Kloster im Mittelalter wo sich mit
    Siebenstriemer gegeißelt wurde der Gedanken wegen. Es geht um Eigenverantwortung dem
    eigenen Leben gegenüber, Buddha hat es vorgemacht, auch Eigenliebe hat damit zu tun
    um nicht unmündig wie ein Baby zu erscheinen sondern selber für den Reichtum zu sorgen
    von innen heraus. Die Leerheit im Alltag gehört genauso dazu wie die Tatsache, dass alles
    ein Ende hat. Das kann Hoffnung auf Neues machen...

    Natürlich, in gewisser Weise schon da es kein Leben auf der Erde ohne Abhängigkeiten gibt aber
    nicht weil er die eigenen Gedanken nicht wahrnehmen kann sondern weil er jemanden braucht der dieses Wahrnehmen übernimmt. So völlig gegensätzlich den buddhistischen Prozessen ist die Erwartung das eigene Leben so delegieren zu können, dass es Andere für einen erledigen. Ich halte so eine Vorstellung für eine Absage an das leidlose Dasein und hals Ansage an das ewige Leid und den Jammer. So eine Haltung vermittelt das Leid als Hinnahme und akzeptiert, dass Andere dafür sorgen müssen, dass das Dasein überhaupt stattfindet. Das ist die Position einen neu geborenen Menschen auf dieser Erde und die eines Erwachsenen, eines Buddhisten auch?

    Wenn jemand behauptet er könne Gedanken nicht wahrnehmen und viele stimmen womöglich zu,
    dann wundert mich der hier vorherrschende Bewusstseinszustand nicht und die darauf folgenden Äußerungen.
    Gerade im Buddhismus, das unterscheidet ihn von anderen Philosophien auf der Welt,
    ist sich über das eigene Denken bewusst sein ein entscheidender Bestandteil. Was ist denn das
    'Erwachen' anderes, die Erleuchtung, wenn nicht die Harmonie zwischen Gedanken und Bewusstsein,
    ich würde noch das Bewusstmachen des Unbewussten dazu nehmen und somit ist das Wahrnehmen,
    auch der Gedanken, eine wichtige Vorstufe für das Ganze. Wer das leugnet ist ein Lebewesen auf
    der Erde aber auf keinen Fall ein Mensch mit buddhistischer, spiritueller Ausrichtung.
    Das Wahrnehmen der eigenen Gedanken ist die Grundlage um ein freier und eigenständiger Mensch zu sein,
    es ist Bestandteil der simplen Reflexion, ganz zu schweigen vom sich erkennen aus der Meditation und
    kaum wage ich es zu erwähnen, das Erwachen.
    Ein Buddhist der seine Gedanken nicht wahrnehmen kann, dass ist ein Geschöpf, dass alleine völlig hilflos ist und
    Betreuung von anderen Menschen braucht um überleben zu können. Solche Menschen gibt es viele,
    wohl auch in den Gruppen die sich buddhistisches Zentrum in Deutschland nennen.

    Das ist es ja worum es bei der ganzen Menschelei die hier im Forum besonders ausgeprägt ist,
    geht, jeder versteht unter der selben Sache etwas anderes. Ich fand z.B. interessant,
    wie jemand um der Vergänglichkeit nicht unumstritten ins Auge sehen zu müssen,
    es eh meist verdrängt wird sonst gäbe es nicht die verschiedenen Formen der Anbahnungen.
    Ich sehen es umgekehrt, ich beginne eine Beziehung weil sie vergänglich ist und ein Ende findet.
    Wäre sie von vornherein für ewig bräuchte ich sie nicht beginnen, sie wäre immer da, das Selbe wie
    nie dar. Es geht also um das Beginnen weil es das Loslassen gibt. So verstehe ich Buddhismus,
    das Loslassen, die Vergänglichkeit von Dingen hat auf die Entwicklung von Leben eine größere
    Bedeutung als das Ranholen oder die Ewigkeit.
    Das ist das Wesentliche wovon ich lerne und warum viele Asiaten lockerer drauf sind als Europäer,
    Vergänglichkeit ist für sie eher Hoffnung als Trauer über den Verlust. So wie ich das hier lese ist
    für die Meisten das Festhalten an etwas und wenn es der Pali ist, von viel größerer Bedeutung als
    das Loslassen. Für diese westlichen Buddhisten ist es noch ein weiter Weg um auch nur in die Nähe
    des Bewusstseins von Buddha zu kommen. Wir sind nicht mehr in der Schule wo wenn man brav die
    Hausaufgaben macht die der Lehrer aufgetragen hat, eine eins bekommt und das Klassenziel erreicht.
    Das Klassenziel eines Erwachsenen Buddhisten in Europa ist nicht die Eins wegen Fleiß und Bravheit.
    Jeder kennt den Satz: Wenn Du Buddha triffst töte ihn... Diese Fähigkeit ist viel wichtiger.

    Super, da haben sich Experten gefunden die vor allem durch Verweigerung glänzen.
    Wenn Sie den Weg weiter gehen werden Sie auf jeden Fall in der Sackgasse landen.
    Kaum macht einer eine provokante Äußerung und bekommt keinen Beifall schon geht
    der Krieg los und es werden nur noch gut verschleierte Gemeinheiten geäußert.
    Es gibt keine Dualität zwischen den Begriffen Leerheit und Vergänglichkeit.
    Nur weil sie in diesem Thread zusammen erwähnt werden muss es noch lange keinen
    Zusammenhang geben außer man kommt zu dem Schluss, alles hängt mit allem zusammen.
    Das äußerte Kein Zen Meister sondern Peter Ustinov auf die überraschte Bemerkung,
    dass es zwischen ihm und anderen Dingen Parallelen gab. Wenn man also den philosophischen
    Weltblick hat, dass alles mit allem zusammenhängt, dann braucht man sich von
    Details an Zusammenhängen nicht ewig aufhalten sondern besser den rechten Pfad beschreiten.
    Nicht um schneller vorwärts zu kommen, beim Innehalten ist man manchmal dem Ziel näher,
    sondern um sich nicht mit wirrem Zeug abzulenken damit die Konsequenz nicht eintritt.
    Wie schon gesagt wurde, diese beiden Begriffe und viele weitere der Überlieferung sind
    mit Leben zu füllen, sind in das Verhalten des Alltag einzufügen und weniger darüber zu
    palavern was gar nicht da ist oder so selbstverständlich da ist, dass ein Wort darüber
    verlieren es eher zunichte macht. Die Leerheit gilt es zu genießen wenn sie da ist und
    ohne Vergänglichkeit würde ich hier meine Gedanken, die kaum wahrgenommen auch schon
    wieder weg sind, nicht formulieren. Ich würde sonst an ihnen ersticken.