Beiträge von Navee im Thema „Zweite edle Wahrheit“

    Bedingte Entstehung - Das Buddhistische Gesetz der Bedingtheit
    von P. A . Payutto
    http://www.dhamma-dana.de
    Die Verbindung der Glieder S 61ff


    8-9. Begehren als bestimmender Faktor für Anhaften:
    Indem das Verlangen stärker wird, entwickelt es sich zu Anhaften, einer Art geistiger Besessenheit, die eine bestimmte Einstellung und Bewertung hinsichtlich des Wunschobjekts erzeugt (vibhavatanha erzeugt eine negative Bewertung). Es wird eine feste Position zu den Dingen eingenommen: Besteht Anziehung, so wird eine bindende Wirkung ausgelöst, eine Identifikation mit dem anziehenden Objekt. Was immer mit diesem Objekt verbunden ist, scheint gut zu sein. Besteht Abneigung, erscheint das abstoßende Objekt als Affront für das Selbst. Jede gegenüber diesen Dingen eingenommene Haltung neigt dazu das Anhaften zu verstärken. Dieses, seinerseits die Bewertung der Dinge verstärkend, richtet sich auf:


    - Sinnesobjekte (kama)
    - Ideen und Ansichten (ditthi)
    - Systeme, Modelle, Praktiken usw. (silavatta)
    - den Glauben an ein Selbst (attavada) dessen Verlangen erfüllt oder durchkreuzt wird.


    9-10. Anhaften als bestimmender Faktor für Werden:
    Anhaften bedingt bhava, Lebens-Zustände, sowohl auf der VerhaltensEbene (kammabhava), wie auch den Charakter betreffend, bezüglich der physischen und mentalen Eigenschaften
    (upapattibhava). Das könnten zum Beispiel die Verhaltensmuster (kammabhava) und Charakterzüge (upapattibhava) von jemand sein, der nach Reichtum strebt oder sich Macht, Ruhm, Schönheit wünscht oder der die Gesellschaft hasst und so weiter.


    10-11. Werden als bestimmender Faktor für Geburt:
    Mit einem gegebenen Daseinszustand, der zu besetzen und zu besitzen ist, entsteht ein Wesen, das ihn als Genießender oder Erfahrender ausfüllt. Das ist das bestimmte Gefühl der Inbesitznahme dieses Lebenszustandes. Es entsteht die Wahrnehmung von einem, der handelt und einem, der die Früchte des Handelns erntet, von einem, der Erfolg hat und einem, der versagt, von einem, der gewinnt und einem, der verliert.


    11-12. Geburt als bestimmender Faktor für Altern und Tod:
    Die Geburt in einen Lebenszustand hinein bringt notwendiger-weise die Erfahrungen von Gedeihen und Verfall mit sich. Das schließt auch die drohende Degeneration dieses Zustands ein, die Erfahrungen von Widrigkeit und Ruin in ihm, sowie die Trennung von ihm und seine Zerstörung. Es gibt die konstante Drohung von Gefahr und die ständige Notwendigkeit das Selbst zu schützen und zu erhalten. Die Unvermeidlichkeit von Niedergang und Auflösung, zusammen mit der ständigen Angst und der Bemühung, diesen Zustand davor zu bewahren, vereinen sich und bringen Kummer, Wehklagen, Schmerz, Gram und Verzweiflung, also Leiden, hervor.