Beiträge von accinca im Thema „MN 81: Ghaṭīkāra Sutta“

    Andreas:

    Ich verstehe die Lehre aus meiner Erfahrung so, dass der Andreaskörper vergammeln wird und da gibt es auch kein Entkommen. Damit stirbt und vergammelt auch die unmittelbare Andreaserfahrung. Die Andreastaten wirken aber nach und haben eine bedingt entstandene Ursache. Insofern wird, was ich tue oder unterlasse, irgendwie irgendwo in irgendwem wiedergeboren.
    Aber, wie gesagt, nur mein Verständnis.


    Nur das dieser Satz von "mein Verständnis" noch mal klar wird.
    Diese "dein Verständnis" hat mit der Lehre des Buddha nichts zu tun.
    "Dein Verständnis" ist das Produkt des hie im Westen weit verbreiteten
    Materialismus was schon klar wurde als du versuchtes den Begriff der
    Biologie mit der Aussage des Buddha in Verbindung zu bringen.
    Die Biologie ist ja die Wissenschaft vom materiellen Leben und befast
    sich mit den Körpern einzelner Organismen sowie ihr Zusammenspiel mit
    anderen und ihrer Umwelt.
    Die Frage ob die Aussage des Buddha eventuell so zu verstehen sei, das
    es sich dabei um gleiche Organismen handele halte ich ehrlich gesagt
    mindestens für ganz schön naiv, denn sie kann eigentlich nicht ehrlich
    gemeint sein.
    Der Buddha hat eine solche Lehre natürlich nicht gelehrt.
    Der Buddha hat auch kein Materialismus gelehrt und es geht
    in der Lehre auch nicht um eine Befreiung der Fleisch und Zellkörper.
    Die Lehre des Buddha ist eine geistige Lehre und die Befreiung
    des Geistes aus dem Leiden ist ihr Sinn, was uns nicht zur Entstehung
    und dem Vergehen von Zellkörper führt, sondern dem Geistigen Elementen
    des Daseins und deren Bedingungen für das Anhalten der Leidensentwicklung.
    Daher ist die Auflösung der 10 Fesseln das Ziel der Lehre und nicht die
    bloße Auflösung von Zellkörper.

    jianwang:

    @accina
    Richtig, deswegen "kämpfe" ich auch gerade mit anderen Texten und deren Verständnis.
    Doch das ist ausserhalb des Theravada


    Wenn es mit dem Buddha und der ursprünglichen Lehre
    nichts zu tun hat, dann ist es außerhalb des Theravada.

    jianwang:

    @accina
    Und doch ist dieses Leiden gestern oder morgen nur eine Illusion Deines Bewusstsein, während das Leiden Jetzt, in diesem Augenblick, real und wahrhaftig ist.


    Kommt natürlich darauf an welches Konzept man verwendet und was "real"
    bedeuten soll. Ist denn das was jetzt ist nicht einen Augenblick danach
    schon Vergangenheit? Zwar ist vergangenes nicht mehr jetzt, aber als es
    jetzt war, war es ja genau so real bzw. unreal wie das was jetzt ist.
    Hinzu kommt ja das das was jetzt ist nicht jetzt bleibt. Immer kommt
    was anderes auf. Ein Atemzug nach dem anderen, keiner ist der Gleiche.
    Entscheidend ist nur das Übungsobjekt nicht aus den Augen zu lassen d.h.
    Achtsam zu bleiben und nicht abzuschweifen.

    Stawrogin:

    Danke für die Antworten. Ja, das Buddha die Wiedergeburt nicht gelehrt haben soll, ist für mich ebenso ein Rätsel. Da genügt es doch kurz denn Palikanon zu lesen und man wird mit solchen "Anmerkungen" überhäuft.


    Ja, die ganze Lehre baut darauf auf, das alle Wesen immer
    Wieder geboren werden als Wirkung ihrer Taten und nur wenn
    Nibbana erlangt wurde dies das Ende der Wiedergeburten ist.
    Anders hätte die Lehre ja auch gar keinen Sinn.

    Stawrogin:

    23. " Ānanda, nun magst du vielleicht denken: 'Gewiß war irgendjemand der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit.' Aber so sollte es nicht aufgefaßt werden. Ich war der brahmanische Student Jotipāla bei jener Begebenheit."


    Und da behaupten doch manche Leute immer wieder der Buddha
    habe nicht Wiedergeburt gelehrt nur aus dem Grund weil es
    keine ewig gleiche Persönlichkeit gibt und merken nicht,
    das diese Überlegung eindeutig an ihrem falschen Verständnis
    von atta und anatta liegen muß.