Beiträge von Kaffeebohne im Thema „Gerüchte“

    Es motiviert mich, den Weg zu beschreiten, den der Buddha empfiehlt. Es beendet nicht mein Leiden, zeigt mir aber, dass es anscheinend einen Weg gibt, der das Leiden beendet. Hätte der Buddha nicht gesagt: Guckt her, da ist der Weg und er wirkt, ich habe Befreiung erlangt, na, dann würde ich im Dunkeln herumtappen :) Ob der Weg tatsächlich befreit, nun, das muss ich natürlich selbst herausfinden.

    Doris Rasevic-Benz:

    Der Sohn ist ihm ja nicht abhanden gekommen in seiner Zeit später, sondern zu seiner Gruppe gestossen, und da ist mir keine Stelle bekannt, wo er sich über Rahul als Fessel beklagt. Also kann das nichts mit der Tatsache zu tun haben, dass er einen Sohn hatte, sondern dass er es damals so empfand, weil er was suchte, das er dort nicht gefunden hatte, wo er sich gerade befand. Als er es dann gefunden hatte, gab es keine Fessel. Und so ein Orden, schwerer zu hüten als ein Sack Flöhe, müsste eine sehr dicke Fessel gewesen sein. Die Fessel kann also nur im Geiste entstehen.
    Ein freier Mensch ist immer und überall frei.


    Aber das ist doch gerade das, was ich gesagt habe ;) Als er erleuchtet war, gab es keine Fesseln mehr. Um erleuchtet zu werden, verließ er die Familie. Weil sie ihn auf dem Weg zur Erleuchtung behinderte. Also waren Frau und vor allem Kind doch eine Fessel ;) Wobei sie zumindest materiell versorgt waren und seine Motivation Mitgefühl war - also nicht ganz zu vergleichen mit Vätern, die sich vor dem Unterhalt drücken :)
    Nebenbei hab ich's nie als Vorwurf an das Kind verstanden - dass Fesseln nur in unserem Geist entstehen, zweifle ich nicht an. :)

    Ich glaube nicht, dass dieses Anhaften im Sinne Buddhas wäre. Für mein Kind zu sorgen und es zu beschützen ja, aber einem anderen auf Verdacht Leid zufügen glaube ich kaum. Und ich gebe Dir vollkommen recht: Das ist eines der Probleme der Laien. Bin ich nur für mich verantwortlich, ohne Familie, ist es deutlich leichter. Darum ist es ja auch für Laien so viel schwerer, zu erwachen. Wir haben viel mehr Verantwortlichkeiten, zumindest sobald man Kinder hat... gibt schon einen Grund, warum Buddha sein Kind "Die Fessel" genannt hat :)

    Der Buddha hat das recht klar gesagt, finde ich. Ist es wahr und unheilsam, schweigen. Unwahr und heilsam/unheilsam: schweigen. Wahr und heilsam: gucken, ob es der richtige Zeitpunkt ist, dann sagen, sonst schweigen.


    Beispiel Gerücht der Nachbar ist ein Kinderschänder: Ist es wahr? Weiß ich nicht, daher m.M.n. -> schweigen.


    Das Problem ist ein anderes, denke ich. Ich würde bei so einem Gerücht mein Kind NIEMALS mit dem Mann allein lassen, nicht mal in die Nähe. Und ich würde andere Eltern "warnen" und so vielleicht einen unschuldigen Mann den Ruf ruinieren. Was zeigt, dass ich nicht bereit bin, die Praxis in letzter Konsequenz zu gehen, weil ich viel zu sehr an meinem Kind anhafte. Das weiß ich aber auch ohne mir so ein Beispiel zu überlegen :grinsen:


    Anders gesagt: Viele Fragen "darf ich das oder darf ich es nicht (zB Mücken erschlagen)" sind gar nicht so schwer zu beantworten - dass es uns schwerfällt zeigt eher, dass wir noch sehr stark anhaften :)