Beiträge von fotost im Thema „Die Möglichkeit der Befreiung als Laie?“

    Ayudha:

    ...
    Viele Dinge wurden von Siddhartha/Buddha neu aufgefasst und anderweitig systematisiert, andere Konzepte wiederum wurden direkt übernommen.


    Richtig. Leider wurden dabei oft Begriffe mitgenommen, die durch die neue Interpretation danach plötzlich nicht nur innerhalb eines Lehrgebäudes, sondern jetzt in zwei mehrere abweichende und manchmal widersprüchliche Bedeutung hatten.

    Ellviral:
    cinnamon:

    Lol nein, 6 Jahre. 7 Jahre war ein anderer Film :D Sorry konnte es im Beitrag nicht mehr ändern.

    Es wird immer so getan alsob Buddha plötzlich befreit war ohne Vorarbeit. Einfach so Ping und fertig. Das mag ja sein das er den letzten Tropfen under dem Baum erhalten hat und Ping fertig, was ist mit den Millionen vorigen Ping? Sind die garnicht mehr relevant? Ein ganz bescheuerter Satz, der mich auch gerate trifft ist : Was machst Du da? Versuchen hilfreich zu sein.


    Nö.. Kein ganz bescheuerter Satz.


    Du hast (ich habe) Deine Beiträge zu einer möglichen Erleuchtung geleistet. Du/ich haben die Chance unsere Beiträge jeden Tag upzudaten...


    So lange wir leben - in real life :grinsen:

    OT Heimatkunde!


    Ellviral:

    Meine Erste Idee:
    Nach innen gerichtet bildet sich die Rune Odala = Heimat, Stammhaus
    Nach außen gerichtet sind es gekreuzte Laukaz = Lauch, Leben, Das Lauch ist das Gemüse das den Winter in der Erde als Pflanze übersteht und so den Winter überstehen lässt. Da Leben ist nach hinten und vorne gerichtet. Vergangenes und zukünftiges Leben durch Lauch.


    Ok, erster Ansatz. Das mit dem Symbol Lauch/Leben ist mir vollkommen neu, also interessant. Ich bin sicher, daß früher vor der Ankunft der Gemüsesorten aus Amerika Lauch (und andere Zwiebelgewächse) hier eine noch wichtigere Bedeutung hatten.


    Nur warum würde sich jemand entscheiden für ein Haus, das vielleicht mehrere Generationen überdauert zwischen 'Heimat' und 'Leben' zu wählen?


    Daß es etwas bedeutet hat und das das nichts buddhistisches ist (wahrscheinlich auch nichts christliches) ist mir klar. Nur sollte eine Erklärung irgendwie mit den zwei Auswahlmöglichkeiten zu tun haben. Ich konnte bisher keine überzeugende Erklärung finden.

    Ellviral:

    ....
    Friesisches. Der Häuptling kann gewählt oder durch hilfreiche Handlungen für die Gemeinschaft Häuptling sein. Kein Mitglied der Gemeinschaft darf ein Steinhaus bauen, denn der Häuptling muss ein Holzhaus haben das im Widerstand angezündet werden kann. Der Häuptling ist nur dann Häuptling wenn er ein Haus hat. Die Kirche muss erhöht und als Steinhaus gebaut sein, eine Feste Burg für Gott und die Menschen egal welchen Standes. Darum gibt es im Norden so wenig alte Burgen aber sehr alte Kirchen. Vor Gott sind alle gleich.



    Yupp :angel:


    Mir fällt dazu nichts ein. Aber vielleicht kennst Du die einzig richtige Antwort auf eine ganz simple Frage. :idea:


    Bei vielen Häusern hier im Norddeutschen/Friesischem Kulturraum haben wir auf den Enden von Dachgiebeln das Symbol gekreuzter Pferdeköpfe. Am Ende vieler Dachgiebel sind überragende Latten mit geschnitzten Pferdeköpfen angebracht.


    Wo ist der Unterschied, ob diese Köpfe nach innen oder nach außen gerichtet sind?


    ich hab' da jetzt Dutzende kluge Leute befragt, das Internet durchforscht etc. Resultat gleich null.

    Ellviral:

    Aus meiner Sicht ist es so das Buddha den Orden gegründet hat damit sich Menschen vereinigen können die sich ganz von der "Welt" trennen wollen. Die sich ganz dem Weg widmen wollen.



    Ganz simple Frage(n): kann eine Welt (als Welt) ohne buddhistischen Orden existieren? Antwort ja, hat sie Milliarden Jahre gemacht. Kann ein buddhistischer Orden ohne Welt existieren? Ohne Laien, die Lebensmittel produzieren etc. Antwort nein. Nach spätestens 50 Tagen wäre ein Ende...



    Ellviral:

    Das Problem ist aber das Leben. Wenn der Orden das erreichen würde das er sich erdacht hat brauchte es nicht diese riesige Zahl an Regeln.
    Allein diese alle zu kennen und einzuhalten verbraucht die gleiche Kraft die es braucht als Laie den Weg zu gehen. Ein weiteres Problem ist das die Erhaltung und Leitung einer solchen Gemeinschaft immer festen Kontakt mit der "Welt" braucht. Meine Sicht ist das es einen ungeheuren Aufwand braucht um einigen Wenigen das einhalten aller Regeln zu ermöglichen die ihr Ergebnis dann aber nicht präsentieren können durch als Vorbild leben in der Welt. Denn Wenn sie das tun kommen sie in die Zange von Vorbild einerseits und verletzen der Regeln andererseits.


    Das kommt mir so vor wie das Paradies mit den Jungfrauen. Habe ich einmal das Vergnügen eine davon zu benutzen ist das Paradies kaputt, benutze ich keine ist es kein Paradies.


    Der Unterschied zwischen Laie und Mönch ist einer der erfundenen Hierarchie.


    Sooo riesig ist die Zahl der Regeln ja auch nicht, nur um die 300. Und viele sind doch ganz simpel zu erfüllen wie etwa beim Baden nicht mit Wasser zu spritzen.. :grinsen:


    Aber im Prinzip hast Du natürliche Recht. Jede religiöse Hierarchie ist erfunden. Es gibt keine 'per Definition' besseren Menschen. Wir müssen schon selbst den anstrengenden Weg gehen..


    Danke mkha', danke auch Bodhi & accina,


    das hilft mir weiter, es sieht so aus, als ob ich den Begriff bisher zu einseitig benutzt habe.


    Anagarika leider nur englisch, hebt hervor "It is a midway status between monk and layperson" Zwischenstatus zwischen Laie und Mönch. In anderen Texten hatte ich die Erklärung gesehen, daß der Begriff Menschen kennzeichnet, die sich aus ernsten Gründen nicht für den Mönchsstatus entscheiden können (Familie, Verantwortung für abhängige Dritte), sich aber trotzdem weitgehend der Praxis widmen und die ersten 8 Silas streng einhalten.


    Ich denke, diese kleine Abweichung paßt insgesamt gut in den Kontext des Threads.

    accinca:
    Lucky:

    fotost
    Sehe ich auch so. Die Befreiung ist auch für Laien möglich.


    Wenn aber jemand tatsächlich das höchste Ziel der Übung
    verwirklicht hat, dann würde ich ihn nicht Laie nennen
    und der würde auch dann kein weltliches Leben mehr führen.


    Danke accinca,


    ich sehe es ähnlich. Niemand, der tatsächlich das höchste Ziel der Übung verwirklicht hat sollte/darf als Laie bezeichnet werden.


    Weiter - aus meiner ganz eigenen Sicht - niemand, der das höchste Ziel der Übung verwirklicht hat würde im weltlichen Leben, wie wir es kennen uneingeschränkt mitmachen. Geldgeschäfte dürften ihm/ihr ein Greuel sein, alles Laute, Aufmerksamkeit heischende eine Ursache zur Abkehr.


    accinca, darf ich Dich zu einigen Worten zum Begriff Anagarika fragen?

    accinca:

    ..
    Die Lehre die dazu erforderlich war wurde vom Buddha gelehrt.
    Eine formale Ordination gab es am Anfang gar nicht oder nur durch den Buddha selber. Erst als der Orden größer war, wurde das vom ihm delegiert und auch anderen Gruppen von Ordensmitgliedern erlaubt.


    Genau. Alles was zur Befreiung erforderlich ist wurde vom Buddha gelehrt.
    Da es in der PK Auffassung keine geheimen Lehren gibt, nichts, was nur in auf persönlichem Kontakt beruhenden Übertragungslinien möglich wäre, ist auch Laien die Befreiung möglich.


    Ganz nebenbei - wie wäre ohne diesen Ansatz die Existenz von Buddhas erklärlich? :idea:


    Buddhistische Orden haben eine vielfältige Funktion. Menschen, die sich intensiv oder ausschließlich der Lehre zu widmen einen unterstützenden Raum zu geben, eine Vorbild- und Lehrfunktion etc.

    Das beste Beispiel dürften die 5 Wegbegleiter Buddhas aus der Zeit vor seiner Erleuchtung gewesen sein.


    Die waren zwar keine 'Laien' im Sinne von Hausleute, aber sie haben zu einer Zeit, als es Ordination noch nicht einmal ansatzweise gegeben hat die Befreiung erlangt.


    Natürlich gibt es heute keine Lehrer, die an die Überzeugungskraft eines Buddha heranreichen, trotzdem sollte man sehen, daß diese 5 es eigentlich viel schwerer hatten als durchschnittliche Hausleute, weil sich sich total mit jahrelanger Hingabe in einen falschen Weg verrannt hatten.