Beiträge von xxx im Thema „Gleichmut / Gleichgültigkeit“

    accinca:

    Man kann aber auch der Meinung sein, das zwischen "khanti"
    und upekkhā besonders upekkhā-sambojjhanga noch ein gewisser
    Unterschied sein müßte.


    Ist so.


    Khanti wird mal mit Nachsicht mal mit Duldsamkeit übersetzt. Gleichmut ist viel umfassender.



    Ein schönes Beispiel über Gleichmut liefert folgende ZEN-Legende über Hakuin, den Gründer des Rinzai-ZEN:


    Zitat

    Der Zen-Meister Hakuin (1685-1768) wurde ob seines untadligen Lebenswandels allenthalben gepriesen. Ein schönes japanisches Mädchen, Tochter eines Lebensmittelhändlers, wohnte in der Nachbarschaft. Eines Tages entdeckten die Eltern, daß ihre Tochter schwanger war. Über den Vater schwieg sich das Mädchen aus, machte dem Ärger aber schließlich ein Ende, indem sie Hakuin benannte. Zornig eilten die aufgebrachten Eltern zu dem Meister.
    “Ist es so?” Das war alles, was er sagte.


    Das Kind wurde geboren und zu Hakuin gebracht, der zu dieser Zeit seinen guten Ruf schon verloren hatte, was ihn aber nicht weiter störte. Rührend sorgte er für das Baby. Ein Jahr später beichtete die reuige Mutter ihren Eltern, daß der echte Vater des Kindes ein junger Mann sei, der auf dem Fischmarkt arbeitet.


    Die Eltern eilten sofort zu Hakuin, fragten ihn nach dem Kind und sagten sie wollten es wieder zurück haben.
    “Ist es so?” Das war alles, was er sagte, als er ihnen das Kind reichte.



    Hakuin war nicht gleichgültig. Gleichmütig tat er, was zu tun war.

    Gleichgültig bezeichne ich den Gemütszustand, den man entwickelt, wenn einen eine Sache/Umstand nicht betrifft, man sich nicht darauf einlässt und vor allem kein Mitgefühl entwickelt.


    Gleichmut/Gelassenheit bezeichne ich einen Gemütszustand den man entwickelt, wenn man an einer Sache Anteil nimmt, Metta entwickelt dabei aber kaltblütig bleibt, d.h. sich nicht anderen Gefühlen unterwirft. Weder positive (überschwengliche Freude) noch negative (Abscheu, Hass, Angst).