Beiträge von ARYA DHARMA im Thema „Unterschied zwischen Buddha-Natur und Atman?“

    Marcelao:

    Danke IkkyuSan, deine Antwort finde ich sehr interessant und zufriedenstellend und ich werde darüber nachdenken. Insbesondere über Nagarjunas Satz, den du hier angebracht hast. Un ja, ich glaube ich weiß was er aussagt und was du aussagen willst. Dass man immer wieder mit dem Problem zu tun hat, etwas Greifbares hochzustilisieren (sogar wenn man den Begriff Leerheit benutzt) und darin liegen einige Fallen, denn so ist nunmal unsere Tendenz des Greifens und die Tatsache, dass wir oftmals Worte und unseren konzeptuellen Geist bemühen müssen, um diese Dinge zu begreifen, ist fast schon ironisch. Danke auch Dir Nils und euch Anderen für eure Inspiration! Hallo zurück! :)


    Ja da hast du vollkommen Recht mit deiner Beobachtung. Wir ergreifen die Dinge, weil wir Ruhe möchten, so nach dem Motto: "Ah jetzt weiß ich Bescheid, jetzt hab ich endlich die Antworten gefunden". Doch so funktioniert das nicht (auf Dauer). Nagarjuna kann sehr gut aufzeigen, warum das so ist und das wir uns ständig auf Schatten stützen.


    Im Zen sagt man halt, dass die Erkenntnis der Leere nicht alles ist und das man auch daran (wie an allem anderen) nicht anhaften soll. Dann entsteht der Dreischritt: Baum-kein Baum-Baum

    Hallo,


    deine Überlegungen sind gut, sie sind auch ein großes Thema.


    Atman oder Brahman ist etwas, was positiv exisistiert (nach vedischer Lehre allerding nur). Man sagt zwar, dass es eigenschaftslos usw. sei, führt aber doch Eigenschaften ein, nämlich sat-cit-ananda (Sein-Bewusstsein-Glückseligkeit). Ist die Illusion des "Ich" durchschaut, so sagt man, erwacht man zum eigentlichen Selbst, nämlich Brahman (atman ist quasi das verkörperte Brahman).


    Aber wie du ja auch angemerkt hast, besteht da also ein Selbst, letztlich in einem metaphyisischen Sinn. Der Buddha lehrte allerdings, dass alles Nicht-Selbst sei. Dies betrifft alles, auch solche Sachen wie Leehrheit und Buddha Natur und wahres Wesen. Egal wie man es bezeichnen sollte, es ist leer und nur abhängig entstanden.


    So ist ein Lehrspruch von Nagarjuna auch: "Die Leerheit ist leer von Leerheit".


    Wenn man diesen Satz versteht, dann wird einiges klar. Auch wenn man Wörter wie "Urgrund" benützt, sollte man sie nicht so auslegen, wie wir das im üblichen Sinne verstehen. Da liegt nämlich auch der Verständnisfehler. Wenn wir "Urgrund" also auslegen, nach seiner Wortbedeutung, so setzen wir einen Grund, in folgendem Falle, einen absoluten Grund - dann wären wir aber bei Brahman angelangt, denn es wird gelehrt, dass Brahman der absolute Grund sei und ohne Brahman gar nichts existieren könnte, was erscheint.


    Dies sind Fehler, die sich natürlich einschleichen. Ich selbst habe auch erst nach langer Zeit gemerkt, dass es wichtig ist, sich die Wörter im Einzelnen anzuschauen und am besten noch, wie das Verständnis der jeweiligen "Kultur" ist. Denn der asiatische "Geist" ist nicht der europäische "Geist" usw. Da liegen viele Fallen versteckt, die man mit einem gewissenhaften Studium der Wortbedeutungen aber ausbügeln kann.


    Ich hoffe das hilft dir weiter, und willkommen auch von mir!