Beiträge von Kaffeebohne im Thema „Laienfrage Politik und Buddhismus“

    mukti:
    Cfant:

    Wer sich irgendwem anschließt, weil das "bessere" Menschen sind, ist automatisch auf dem Holzweg.


    Du meinst das in einem bestimmten Zusammenhang, aber so für sich alleine würde ich das nicht sagen. Gute Gemeinschaft und ein kalyāna mitta (guter Freund) wird nach der Lehre als sehr wichtig angesehen. Dabei kommt es natürlich darauf an wie jemand handelt, nicht als was er bezeichnet wird oder welches Gewand er trägt.


    Danke für die Korrektur, ja, das ist präziser. Es ist natürlich ein Unterschied, ob ich sage: "Ich trete der Medidationsgruppe XY bei, weil mich Franz, Fritz und Susi dort inspirieren", also mich konkret Menschen zuwende, oder ob ich sage "Ich werde Buddhist, weil das sind liebe Leute". Ersteres ist eine Erfahrung, die ich gemacht habe, letzteres eine Pauschalierung.

    Frieden-und-Freude:

    Und wie beurteilst du die offenbar sehr einflussreichen nationalistischen Mönche?
    Sind das auch keine Buddhisten?


    Ich würde sie als Menschen bezeichnen, die Gewalt ausüben und zu Gewalt aufrufen, die sich auf die Lehre Buddhas berufen, aber die Silas nicht befolgen.


    So wie Kreuzritter sich auf Jesus beriefen, aber seine Lehre nicht befolgten.

    Ich verstehe ehrlich gesagt das Problem nicht so ganz. "Buddhisten", "Christen", "Moslems" sind ja ebenso Konzepte wie "Soldaten", "Männer", "Österreicher" etc.


    Kurz: Pauschalierungen. Dahinter stehen immer Menschen, jeder mit seiner eigenen Geschichte und seinem eigenen Dukkha. Wer sich irgendwem anschließt, weil das "bessere" Menschen sind, ist automatisch auf dem Holzweg. Das sagt mir nicht Buddha, sondern die bloße Tatsache, dass es sich um Individuen handelt.
    Warum sollte jemand, der im Pass Buddhist stehen hat, niemanden umbringen, jemand der Christ drinstehen hat schon?


    Anders gesagt, lieber Son, wenn Du Buddhist wurdest, weil Buddhisten netter sind, dann hat pamokkha recht. Das ist der falsche Grund - da suchst Du die Erfüllung bei anderen. Buddhist ist jemand, der den inneren Weg geht. Anders gesagt: Deine "Aufgabe" als Buddhist ist es weniger zu erwarten, dass Buddhisten keine böse Dinge tun, sondern zu fragen: "Moment! Warum empfinde ich da Enttäuschung? An welcher Vorstellung über Buddhisten hafte ich da an?"


    Und wenn jemand freundlich zu einem anderen ist, obwohl ihn der beleidigt hat, handelt er gemäß den Weisungen Buddhas und den Weisungen Jesu. Ganz egal, welche Religion im Pass steht. Die Lehre Buddhas hat, so verstehe ich es, nur mit Dir zu tun. Und kein bisschen damit, was andere tun. :)