Beiträge von mukti im Thema „Die vier Grundsätze zur verdienstvollen Aktivität“

    Sherab Yönten:
    mukti:

    Oder man läuft davon wenn's geht


    Das geht aber nicht immer. Ich stelle mir gerade folgende Situation vor. Man sitzt in einer Großstadt in der S-Bahn und plötzlich kommen angetrunkene Jugendliche und pöbeln rum, werden sogar gewalttätig (womöglich gegenüber Dritten). Da hilft es wenig, mit Meta zu argumentieren. Weglaufen geht nicht. Die Handlungsanweisung zur Zivilcourage wäre: "Suche Dir ein paar männliche, kräftig aussehende Mitreisende und versuche die Situation einzudämmen (was immer das heißt), bis die S-Bahn den nächsten Bahnhof erreicht).


    Ja das sind diese klassischen Beispiele, wie: Wenn jemand deine Mutter töten will und du kannst das nur durch Gewaltanwendung verhindern, würdest du trotzdem gewaltlos bleiben? Also ich nicht. Ich habe das mal einen Mönch gefragt, seine Antwort war dass er niemals Gewalt anwenden würde, was auch passiert.
    Jedenfalls so friedlich wie möglich zu bleiben ist schon ein gutes Prinzip finde ich. Und abgesehen von so speziellen und seltenen Situationen kann man sich ja in diese Richtung bemühen, da hat man im Alltag eh genug Gelegenheiten dazu.

    Aravind:
    mukti:


    Ich finde das grundsätzlich nicht verkehrt, aber manchmal zu schwierig. Ich glaube da muss man schon sehr weit sein und kaum mehr ein Ego haben.


    Geht es nicht auch bei diesen Prinzipien um ein "streben nach", und nicht um eine Norm? Nie Lebewesen zü töten schafft man ja auch prinzipiell nicht. Wenn man in der Regel aber Ausnahmen zu lässt, dann findet man immer eine Ausrede.


    Denke schon dass man das anstreben sollte aber irgendwann wird man es dann ja auch erreicht haben. Gewaltlosigkeit soweit das nur irgend möglich ist. Klingt doch gut, so einen vollkommenen inneren Frieden zu haben.

    Sherab Yönten:
    mukti:


    Nicht verletzen, egal unter welchen Umständen, also auch nicht als Selbstverteidigung. Nach dem Gleichnis von der Säge soll sogar nichtmal im Geist eine Agression entstehen, nur Metta.


    Ich finde das grundsätzlich nicht verkehrt, aber manchmal zu schwierig. Ich glaube da muss man schon sehr weit sein und kaum mehr ein Ego haben.


    Das heißt, man sagt sich: "Werde ich jetzt getötet, spielt das keine Rolle. Denn es gibt ja nichts was getötet werden könnte (ähnlich dem Gleichnis: "Wenn Du Buddha triffst, töte ihn")?


    Man lässt sich einfach nicht zu einer unheilsamen Handlung hinreißen und nimmt das Geschehen an wie es nun mal ist. Oder man läuft davon wenn's geht ;)
    Vom Buddha ist überliefert dass er einen angreifenden Elefanten mit Metta besänftigt hat oder sogar den überaus gewalttätigen Angulimala. Es passiert einem da also in den meisten Fällen nicht so viel und es heißt auch im PK dass man einen Buddha nicht töten kann. Devadatta wollte den Buddha töten aber hat ihn nur ein wenig am Fuß verletzen können.

    Sherab Yönten:
    mukti:

    Scheint mir schon nachvollziehbar dass es verdienstvoll ist sich bei Angriff nicht zu wehren oder zurückzuschlagen. Zuschlagen und verletzen ist eben nicht verdienstvoll, egal unter welchen Umständen. Im Theravada wird das u.a. deutlich im Gleichnis von der Säge (M.21.)


    Diese absolute Aussage schließt aber auch Selbstverteidigung und Notwehr nicht aus!
    Sorry, das Gleichnis von der Säge sagt mir nichts.


    Nicht verletzen, egal unter welchen Umständen, also auch nicht als Selbstverteidigung. Nach dem Gleichnis von der Säge soll sogar nichtmal im Geist eine Agression entstehen, nur Metta.


    Ich finde das grundsätzlich nicht verkehrt, aber manchmal zu schwierig. Ich glaube da muss man schon sehr weit sein und kaum mehr ein Ego haben.