antelatis:fotost:
Ich habe eigentlich überhaupt kein Problem damit, mich den führenden Naturwissenschaftlern mit dem einfachen Satz anzuschließen "Woher kommt die Welt? Wir wissen es nicht, (noch nicht) "
Ist doch auch ehrlicher als für die Lösung eines Rätsels ein noch größeres Rätsel einzusetzen.
Das finde ich eigentlich eine gute und ehrliche Aussage. Aber ist das tatsächlich so, dass die Buddhisten in dem Punkte ganz offen sagen, dass sie einfach nicht wissen, ob es einen Plan gibt oder nicht?
Hallo liebe/r antelatis.
Der Plan interessiert auch nicht so, da egal wie der Plan auch sein sollte, falls es einen Plan geben sollte, er nichts daran ändern würde, dass alles Gestaltete vergänglich ist. Alles was entstanden ist, muß auch wieder vergehen. Nach der Lehre Buddhas. Und etwas was vergänglich ist, ist unvollkommen und letztendlich leidhaft. Etwas was vergänglich ist, lohnt nicht ergriffen zu werden, da es unsere Wünsche nicht erfüllen kann, höchstens kurzzeitig, aber es kann nicht wirklich dauerhaft befriedigen. Es zerinnt zwischen unseren Händen wie Sand. Früher oder später. Manche Dinge sind langlebiger, andere kurzlebiger, aber vergehen muß alles Entstandene. Deswegen ist alles Vergängliche letztendlich leidhaft und unvollkommen und deswegen sollte es nicht als ich und mein ergriffen werden, man sollte sich nicht daran ergötzen oder berauschen. Es führt am Ende nur zu Frustration und Leid.
Man kann und sollte nichts festhalten. Höchstens das Heilsame, was einen immer mehr in Richtung Befreiung führt, ist es wert eine zeitlang festzuhalten, bis das Ziel erreicht ist.
Zum Beispiel ein freundlicher, mitfühlender und mitfreuender Geist. Ein freundliches, mitfühlendes und mitfreuendes Herz.
Und man sollte sich lieber dem Ungeborenen, Ungewordenen, Unerschaffenen, Ungestalteten zuwenden.
Das wäre nach der Buddhalehre wie ich sie verstehe das Ende des Leidens (Dukkha). Was dann dannach ist, darüber kann man kaum sprechen, es ist nur für den Verstand nicht zugänglich.
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Majjhima Nikāya 26
Die Edle Suche - Ariyapariyesanā Sutta
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19. "Ich erwog: 'Dieses Dhamma, das ich erlangt habe, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, subtil, von den Weisen zu erfahren. Aber diese Generation ergötzt sich am Verlangen, begeistert sich für das Verlangen, erfreut sich am Verlangen. Es ist schwer für so eine Generation, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die zugrundeliegende Bedingtheit, die bedingte Entstehung. Und es ist schwer, diese Wahrheit zu erkennen, nämlich die Stillung aller Gestaltungen, das Aufgeben aller Vereinnahmung, die Vernichtung des Begehrens, die Lossagung, das Aufhören, Nibbāna.
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Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m026z.html
Ansichten über die Welt:
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Majjhima Nikāya 72
An Vacchagotta über das Feuer - Aggivacchagotta Sutta
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14. "Vaccha, die spekulative Ansicht, daß die Welt ewig sei, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß die Welt nicht ewig sei, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß die Welt endlich sei, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Lossagung, zum Verschwinden, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß die Welt unendlich sei, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
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Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html
Zum Thema was nach der vollkommenen Befreiung ist, wie es "weitergeht":
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Majjhima Nikāya 72
An Vacchagotta über das Feuer - Aggivacchagotta Sutta
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"Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode sowohl existiere, als auch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Lossagung, zum Verschwinden, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna."
"Die spekulative Ansicht, daß ein Tathāgata nach dem Tode weder existiere, noch nicht existiere, ist ein Dickicht von Ansichten, eine Wildnis von Ansichten, eine Verzerrung von Ansichten, ein Wankelmut von Ansichten, eine Fessel von Ansichten. Sie ist von Dukkha umzingelt, von Verdruß, von Verzweiflung und Fieber, und sie führt nicht zur Ernüchterung, zur Lossagung, zum Aufhören, zum Frieden, zur höheren Geisteskraft, zur Erleuchtung, zu Nibbāna. Weil ich diese Gefahr sehe, nehme ich keine dieser Arten von Ansichten an."
15. "Hat dann Meister Gotama überhaupt irgendeine spekulative Ansicht?"
"Vaccha, 'spekulative Ansicht' ist etwas, was vom Tathāgata beseitigt worden ist. Denn der Tathāgata, Vaccha, hat dies gesehen: 'So ist Form, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Gefühl, so sein Ursprung, so sein Verschwinden; so ist Wahrnehmung, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so sind Gestaltungen, so ihr Ursprung, so ihr Verschwinden; so ist Bewußtsein, so sein Ursprung, so sein Verschwinden.' Daher, sage ich, mit der Vernichtung, dem Lossagen, dem Aufhören, dem Aufgeben und Loslassen aller Vorstellungen, aller Gedankengebäude, allen Ich-Machens, allen Mein-Machens und der zugrundeliegenden Neigung zum Ich-Dünkel, ist der Tathāgata durch Nicht-Anhaftung befreit."
16. "Wenn der Geist eines Bhikkhu so befreit ist, Meister Gotama, wo erscheint er nach dem Tode wieder?"
"Der Ausdruck 'wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
"Erscheint er dann nicht wieder, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha [2]."
"Erscheint er dann sowohl wieder, als er auch nicht wiedererscheint, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
"Erscheint er dann weder wieder, noch erscheint er nicht wieder, Meister Gotama?"
"Der Ausdruck 'weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen' ist nicht zutreffend, Vaccha."
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Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html
Und für alle die jetzt vollkommen verwirrt sind. Ihr seid nicht allein:
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Majjhima Nikāya 72
An Vacchagotta über das Feuer - Aggivacchagotta Sutta
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17. "Wenn Meister Gotama diese vier Fragen gestellt werden, erwidert er: 'Der Ausdruck >wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >sowohl wiedererscheinen, als auch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha; der Ausdruck >weder wiedererscheinen, noch nicht wiedererscheinen< ist nicht zutreffend, Vaccha.' Das bestürzt mich, Meister Gotama, das verwirrt mich, und das Ausmaß an Zuversicht, das ich durch frühere Unterhaltungen mit Meister Gotama erlangt habe, ist jetzt verschwunden."
18. "Berechtigterweise verursacht es Bestürzung in dir, Vaccha, berechtigterweise verursacht es Verwirrung in dir. Denn dieses Dhamma, Vaccha, ist tiefgründig, schwer zu sehen und schwer zu verstehen, friedvoll und erhaben, durch bloßes Nachdenken nicht zu erlangen, von den Weisen selbst zu erfahren. Es ist schwer für dich, es zu verstehen, wenn du eine andere Ansicht hast, eine andere Lehre akzeptierst, eine andere Lehre für richtig hältst, eine andere Übung verfolgst und einem anderem Lehrer folgst. Also werde ich dir Gegenfragen über dieses stellen, Vaccha. Antworte nach Belieben."
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Quelle: http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m072z.html
Die Buddhalehre ist nicht etwas was man in 5 Minuten vollkommen versteht und verwirklicht. Für ein paar Wenige mag das vielleicht so sein.
http://www.palikanon.com/wtb/tilakkhana.html
http://www.palikanon.com/wtb/magga.html
http://www.palikanon.com/wtb/nibbana.html
Und alles nur (m)eine unvollkommene Meinung. Außer den Zitaten und Verlinkungen. Jeder muß den Weg selbst gehen, wenn er/sie denn möchte.
Ich selbst bin noch blutiger Anfänger und lerne jeden Tag. Ich hoffe ich habe nicht zuviel Falsches geschrieben.
Liebe Grüße