Beiträge von E1NER im Thema „Liebe im Buddhismus“

    Einmal, am Rande des Hains,
    stehn wir einsam beisammen
    und sind festlich, wie Flammen
    fühlen: Alles ist Eins.

    Halten uns fest umfaßt;
    werden im lauschenden Lande
    durch die weichen Gewande
    wachsen wie Ast an Ast.

    Wiegt ein erwachender Hauch
    die Dolden des Oleanders:
    sieh, wir sind nicht mehr anders,
    und wir wiegen uns auch.

    Meine Seele spürt,
    daß wir am Tore tasten.
    Und sie fragt dich im Rasten:
    Hast Du mich hergeführt?

    Und du lächelst darauf
    so herrlich und heiter
    und: bald wandern wir weiter:
    Tore gehn auf..

    Und wir sind nichtmehr zag,
    unser Weg wird kein Weh sein,
    wird eine lange Allee sein
    aus dem vergangenen Tag.

    Rainer Maria Rilke


    Ein sehr schönes Gedicht, danke Rilke! Gefällt mir & meinem Mädchen sehr gut!


    :heart: