Beiträge von Sudhana im Thema „Gibt es gegenwärtig bekannte, erwachte Personen auf der Welt?“

    Ellviral:
    Sudhana:

    Wen juckt's? Interessanter ist doch die Frage: wie nennst du Dein Versagen, etwas zu sagen?


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    Der Geist bewegt die Fahnen, fünf Pfund Flachs, der klang der Tasten.


    :D Wenn der Mann im Baum nicht antwortet, versagt er. Antwortet er, fällt er und verliert sein Leben. Was also soll er tun?


    Kyōgen ist ein Vollidiot
    Verspritzt tödliches Gift
    Das seinen Schülern das Maul stopft
    Und aus ihren toten Augen Tränen fließen lässt.


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    Ellviral:

    Meine gewissermaßen trotzige Frage ist: Warum dieser ganze wust von gezierten Worten?

    Ich scheine da tatsächlich in eine Trotzphase geraten zu sein. Das Prinzip der sachlichen Begründung einer Aussage ist Dir aber grundsätzlich schon vertraut, oder?

    Ellviral:

    Übersetze es doch selber

    Habe ich doch:

    Sudhana:

    Im Text steht saṃjñā (bzw. Chin. 想, 'Wahrnehmung', 'Ideenbildung')

    ... einschließlich Darlegung, warum ich Deine Übersetzung "Vorstellung" unzulänglich finde. Schließlich geht es hier um einen Sutrentext und nicht um Deine "gelebte Erfahrung".

    Ellviral:

    Erwartest Du von jedem der irgendwas übersetzt Grundlagenforschung?

    Wenn ich die Übersetzung ernst nehmen soll, schon.

    Ellviral:

    Hesse nannte sein Versagen etwas zu sagen, Überstudiert.

    Wen juckt's? Interessanter ist doch die Frage: wie nennst du Dein Versagen, etwas zu sagen?


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    Ellviral:
    cinnamon:

    Aus dem Diamant Sutra:
    „The image of self is not a characteristic; the image of a person, the image of a being, and the image of a liver of life are not characteristics.
    Why? Being detached from all images, they are called buddhas“


    Die Vorstellung eines Selbst ist keine Eigenschaft; die Vorstellung einer Person, die Vorstellung eines Sein und die Vorstellung eines das Leben Lebenden sind keine Eigenschaften.
    Warum? Das so Seiende ist abgetrennt von allen Vorstellungen

    "Vorstellung" trifft es nicht ganz. Im Text steht saṃjñā (bzw. Chin. 想, 'Wahrnehmung', 'Ideenbildung'). Das ist eine tieferliegende Stufe.


    Im Cheng weishi lun (成唯識論, T1585.31) wird dazu Folgendes erläutert: "Die Natur von saṃjñā ist es, Bilder [images, s. das engl. Zitat] von Objekten zu ergreifen und seine Funktion ist es, verschiedene Namen und Begriffe zuzuweisen. Wenn abgegrenzte Eigenschaften des Objekts geschaffen werden, dann werden entsprechend verschiedene Namen und Begriffe erzeugt."


    Es ist hier also zwischen 'Natur' und 'Funktion' zu unterscheiden. Natur von saṃjñā ist das Unterscheiden; Funktion des Unterscheidens ist das Erzeugen oder Entfalten der Vorstellung (prapañca, 戲論). Mit Vorstellungen wiederum sind wir bei der Natur des vijñāna. Buddhas Unterweisung im Diamantsutra setzt hier bei der Wahrnehmung (der "vier Bilder") an, nicht erst bei den durch sie bedingten Vorstellungen im Bewusstsein.


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