Beiträge von xxx im Thema „Gibt es gegenwärtig bekannte, erwachte Personen auf der Welt?“


    Als didaktisches Mittel, quasi als 'upaya', kann ich dieses Vorgehen unter Vorbehalten unterstützen.


    Dennoch bleibe ich bei meiner Überzeugung: Der Geist entwickelt sich ausschliesslich in der Gegenwart und falls Befreiung eintritt, vollzieht sich diese ebenfalls ausschliesslich in der Gegenwart. Deshalb sollte der Geist auf dem 8-fachen Pfad wandelnd, sich ausschliesslich auf die Gegenwart konzentrieren und nicht in eine mögliche Zukunft schielen.


    MN12:

    42. (6) "Indem ich Herz mit Herz umfasse, verstehe ich eine bestimmte Person folgendermaßen: 'Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird.' Und dann sehe ich später, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Angenommen, da wäre ein Teich mit sauberem, angenehmem, kühlem Wasser, durchsichtig, mit sanft ansteigenden Ufern, erfreulich, und nahebei ein dichter Wald; und dann käme ein Mann daher, von heißer Witterung ausgedörrt und erschöpft, müde, ausgetrocknet und durstig, auf einem Pfad, der nur in eine Richtung, genau zu eben jenem Teich führt. Wenn ihn ein Mann mit guter Sehkraft sähe, dann würde er sagen: 'Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er zu eben diesem Teich gelangen wird; und dann sieht er später, daß er in den Teich gesprungen ist, gebadet, getrunken und sich all ihrer Not, Erschöpfung und Fieber entledigt hat, und wieder herausgekommen ist, im Wald sitzt oder liegt und ausschließlich angenehme Gefühle empfindet [9]. Genauso verstehe ich, indem ich Herz mit Herz umfasse, eine bestimmte Person folgendermaßen: 'Dieser Mensch benimmt sich so, verhält sich so, hat so einen Weg eingeschlagen, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintreten und darin verweilen wird.' Und dann sehe ich später, daß er hier und jetzt in die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, die mit der Vernichtung der Triebe triebfrei ist, eintritt und darin verweilt, und dort ausschließlich angenehme Gefühle empfindet. Dies sind die fünf Daseinsbereiche."


    P.S
    Allerdings mutet die Sutte etwas seltsam an. Es werden 5 Daseisbereiche angekündigt und erwähnt aber 6 aufgelistet. Die Gegenwart quasi als ein 6. Extrabereich. Im Mahayana werden zwar tatsächlich 6 Daseinsbereiche unterschieden, dieser entwickelte sich meines Wissens aber erst später.

    Ohne eine erneute Wiedergeburtsdebatte lostreten zu wollen, bin ich der Meinung, wir sollten uns immer nur allein auf dieses jetzige Leben konzentrieren. Spekulationen über frühere oder spätere Leben führen vom Weg ab. Laut Palikanon hat Buddha dies mehrmals ausdrücklich so empfohlen.


    Was 'bodhi' betrifft (ich verwende bewusst den Originalausdruck) ist es für uns sehr schwierig eine(n) Solche(n) zu erkennen.


    Das Tragen einer Robe oder eine Lehrtätigkeit ist noch kein Zeichen für Buddhaschaft.


    Ganz allgemein droht die Lehre, oder die Motivation ihr zu folgen, der Welt langsam aber sicher verloren zu gehen. http://www.zeit.de/2013/21/myanmar-buddhisten-muslime

    Mit unserer Sprache, mit unserer Kommunikationsfähigkeiten ganz allgemein ist es so eine Sache. Sie ist sehr begrenzt, begrenzt auf Alltagserfahrungen.
    Jeder stellt sich unter Laufen etwa das gleiche vor. Bereits bei diesem einfachen Wort beginnen jedoch schon kommunikative Schwierigkeiten weil mit Worten unbewusst immer auch Emotionen verknüpft werden. Ein passionierter Marathonläufer empfindet Lust und Freude, ein Bewegungsmuffel Stress und mühsal bei dem Wort Laufen.


    Wenn schon Worte, die einfachste Alltagserfahrungen vermitteln so verschieden empfunden werden, dann ist dies bei Wörtern, die keine Alltagserfahrung beschreiben noch viel stärker der Fall.


    Das Wort Erwachen ist auch schwierig zu interpretieren, da es metaphorisch gebraucht wird für eine Idee. Gewöhnliches Erwachen aus dem Schlaf kennt ja jeder. Offensichtlich soll damit etwas anderes ausgedrückt werden. Die einfachste und primitivste Assoziation wäre das Aufwachen aus einem Schlafzustand, was gleichzeitig impliziert man würde jetzt gerade schlafen. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall.


    Ein weiteres Problem besteht in der Unsicherheit wie sich die Begriffe Erwachen, Erleuchtung, Versiegen, Verwirklichen etc gegeneinander abgrenzen. Unschärfe, Phantasterei und Wunschdenken führt zu einer babylonischen Sprachverwirrung.