Tychiades:
Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.
Die Zen-Sekten nach Rinzai-Tradition haben eine ähnliche Struktur und auch hier resultiert aus der Schüler-Meister-Beziehung jede Menge fataler Irrsinn. Hinzu kommt, dass das dann mit Geheimnistuerei und Gelübden des Schweigens ummantelt wird.
Hallo Tychiades,
einiges was du hier schreibst kann ich mittlerweile nachvollziehen. Ich habe es auch erlebt, das in gewissen Gruppen jedes Wort kontrolliert wird, bevor es aus dem Munde kommt. Kritik an Lehrer habe ich mitunter als das schlimmste erlebt und niemand traut sich.
Es hängt eben damit zusammen, dass man gewisse Gelübde abgelegt hat. Niemand will ein Gelübde brechen und hat Angst. Man denke nur an die Vajra Hölle.
Es erinnert mich manchmal an gewisse Firmenstrukturen wo sich keiner traut beim Chef Kritik zu äußern.
Trotzdem bleibt am Ende, wenn man es mit etwas Hausverstand angeht, mehr Heilsames übrig. Die Gelübde die abgelegt werden beziehen sich im Großteil auf andere Dinge, als auf die Lehrer Schüler Beziehung. Und es gibt natürlich außerordentlich gute Vajrayana Lehrer.
Zitat
Diese jetzt unbescholtenen haben doch von allem gewusst. Warum haben sie das nicht unterbunden, sondern laufen lassen? Die Erfahrung lehrt doch, dass da niemand aufgepasst hat und auch niemand aufpassen wird. Es wird einfach so weiter gehen, weil das auch in der Struktur des Ripa begründet ist. Bis zum nächsten Skandal.
Es steht nirgends geschrieben das Person A sich um die Probleme der Person B kümmern muss. Oder kümmerst du dich um jedes Problem deiner Nachbarn oder deiner Stadt?
Zitat
Das ist einfach ein Lehr-Beispiel für Verblendung. Es ist eben Wahn, wie es die Theravadins nennen. Ihr sitzt da in eurer Falle und das wird so lange so weiter gehen, bis der ganze Spuk sich mal aufgelöst hat.
Wahn geht noch einmal einen Schritt weiter. Es ist völlig unangemessen diese Aussage mit Wahn zu vergleichen.
Es geht immer darum wie es jemand empfindet. Manche Menschen brauchen präzise Führung, andere weniger. Ich kenne eine langjährige Praktizierende im Vajrayana, welche meint, Lehrer wären nicht zwingend notwendig bis auf die Einweihungen natürlich. Diese sind ebene Quelle von Inspiration. Jeder empfindet das eben komplett anders, manche empfinden den Lehrer als unerlässlich.
Ich persönlich bin auch mehr als froh wenn ich mit jemanden Fragen besprechen kann!
Wobei sich auch mir die Frage stellt, welchen Stellenwert Lehrer im digitalen Zeitalter noch haben. Die Informationen, die ich aus dem Internet oder aus Büchern bekommen haben, übersteigen hinsichtlich Qualität um Längen die real erhaltenen Unterweisungen.
Grüße