Beiträge von PhenDe im Thema „Merkwürdiger Humor von Dzongsar Jamyang Khyentse“

    Losang Lamo:

    Soweit ich informiert bin, ist der gesamte Buddhismus ursprünglich „aus Indien gekommen", denn der Buddha lebte in Indien.....


    Da zu unterscheiden und die Idealisierung von der Meditation nicht ins alltägliche Leben hinaus mitzunehmen ist ja der springende Punkt. Wer schafft das? Niemand schafft das, denn wer sich den Rinpoche als Buddha während der Mediation vorstellt wird diese Person auch außerhalb der Meditation als Buddha idealisieren.
    Das ist schlicht weg ein unbewusster Vorgang unserer Psyche. Ich denke nicht, das wir darauf Einfluss haben. Das ist Autosuggestion.
    Jede Verneigung vor dem Guru ist nicht nur um den eigenen Stolz abzubauen, wie immer angedeutet wird, sondern führt schlussendlich zu einer Verehrung des Guru. Das ist ein automatischer Vorgang in unserer Psyche.
    Der Guru soll ja verehrt werden, siehe: https://enricokosmus.com/2011/…-der-hingabe-an-den-guru/


    Wie immer muss eben jeder selbst entscheiden, ob er sich auf diesen Schmalen Grat einlassen will. Mitunter ist für jemand, der das nicht möchte, der Vajrayana nicht praktizierbar auch wenn er zahlreiche andere tolle Methoden zur Verfügung hat.


    Schlussendlich bleibt, dass etliche Widersprüche zwischen der Hinayana Lehre und dem Guru im Vajrayana vorhanden sind.

    kilaya:

    In meinem buddhistischen Erfahrungsweg bin ich komplett ohne solche Samayas ausgekommen, und ich hatte einen Lehrer und habe auch Guru Yoga gemacht. Es geht also auch anders. Vielleicht muss man sich bei bestimmten tantrischen Sachen, Einweihungen usw. nochmal anders binden, den Weg bin ich halt nie gegangen. Meine spirituelle Freiheit war mir immer wichtiger.


    Schade, letztendlich schadet das dem Vajrayana. Das Problem ist, daß besagte Rinpoches selbst überzeugt sind das deren Schüler die Schuld am Krebs tragen.

    Sudhana:

    Ein weiterer langjähriger Geschäftspartner von Sogyal Lakar gibt sachdienliche Hinweise:
    https://www.facebook.com/sogya…e/posts/10156737337733345
    Die acht Schüler bzw. ehemaligen Schüler Sogyal Lakars sind also schuld an dessen Krebserkrankung. Wenn noch weitere Schüler deren Beispiel folgen, besteht die Gefahr, dass Rinpoche abnippelt ...


    Krisenbewältigung Rigpa-Style. Sorry - aber auf so etwas kann ich nur noch mit Zynismus reagieren.


    Subtil verweist dies natürlich darauf, endlich mit der Kritik an Sogyal aufzuhören.
    Gibt es so etwas ähnliches wie das Samaya auch im Zen?


    Grüße

    kilaya:


    Wenn es um Informationen geht, ist es die Aufgabe des Lehrers diese einzuordnen und verständlich zu machen, ggfls. zu filtern oder in eine andere Reihenfolge zu stellen. Darüber hinaus hat ein Lehrer die Möglichkeit zu inspirieren und zu motivieren, über Krisen hinweg zu helfen und gegen Verwirrung zu schützen. Das alles kann kein digitales Medium ersetzen, selbst wenn es strukturiert sein sollte. Deswegen meine Bemerkungen oben zu den Studien in Bezug auf Schulen: entscheidend ist immer an erster Stelle die Fähigkeit des Lehrers, danach erst kommen andere Faktoren wie Analog/Digital usw.


    Hallo kilaya,
    das was du beschreibst ist eben eine Illusion. Wir sind keine Schüler wie in der Schule oder in einem Kloster wo man praktisch täglich mit dem Lehrer in Kontakt ist und diesen als Bezugsperson hat.
    Der Lehrer kennt dann den Schüler und weiß wie er darauf reagieren muss. Das sieht in unserer Realität ganz anders aus. Die meisten haben einen Beruf und können manchmal bei einer Unterweisung teilnehmen. Viele nehmen nebenbei noch lange Strecken in Kauf um den Lehrer überhaupt zu sehen. Geschweige denn von privaten Gesprächen. Das was du beschreibst trifft so nicht zu.


    Da gefällt mir der Ansatz vom Rinzai Zen mit dem Dokusan besser. Dort kann jeder z.B. nach jeder Meditationssitzung mit dem Lehrer über eventuelle Erfahrungen während der Meditation sprechen.


    Grüße

    Tychiades:


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.
    Die Zen-Sekten nach Rinzai-Tradition haben eine ähnliche Struktur und auch hier resultiert aus der Schüler-Meister-Beziehung jede Menge fataler Irrsinn. Hinzu kommt, dass das dann mit Geheimnistuerei und Gelübden des Schweigens ummantelt wird.


    Hallo Tychiades,
    einiges was du hier schreibst kann ich mittlerweile nachvollziehen. Ich habe es auch erlebt, das in gewissen Gruppen jedes Wort kontrolliert wird, bevor es aus dem Munde kommt. Kritik an Lehrer habe ich mitunter als das schlimmste erlebt und niemand traut sich.
    Es hängt eben damit zusammen, dass man gewisse Gelübde abgelegt hat. Niemand will ein Gelübde brechen und hat Angst. Man denke nur an die Vajra Hölle.
    Es erinnert mich manchmal an gewisse Firmenstrukturen wo sich keiner traut beim Chef Kritik zu äußern.


    Trotzdem bleibt am Ende, wenn man es mit etwas Hausverstand angeht, mehr Heilsames übrig. Die Gelübde die abgelegt werden beziehen sich im Großteil auf andere Dinge, als auf die Lehrer Schüler Beziehung. Und es gibt natürlich außerordentlich gute Vajrayana Lehrer.


    Zitat


    Diese jetzt unbescholtenen haben doch von allem gewusst. Warum haben sie das nicht unterbunden, sondern laufen lassen? Die Erfahrung lehrt doch, dass da niemand aufgepasst hat und auch niemand aufpassen wird. Es wird einfach so weiter gehen, weil das auch in der Struktur des Ripa begründet ist. Bis zum nächsten Skandal.


    Es steht nirgends geschrieben das Person A sich um die Probleme der Person B kümmern muss. Oder kümmerst du dich um jedes Problem deiner Nachbarn oder deiner Stadt?


    Zitat


    Das ist einfach ein Lehr-Beispiel für Verblendung. Es ist eben Wahn, wie es die Theravadins nennen. Ihr sitzt da in eurer Falle und das wird so lange so weiter gehen, bis der ganze Spuk sich mal aufgelöst hat.


    Wahn geht noch einmal einen Schritt weiter. Es ist völlig unangemessen diese Aussage mit Wahn zu vergleichen.
    Es geht immer darum wie es jemand empfindet. Manche Menschen brauchen präzise Führung, andere weniger. Ich kenne eine langjährige Praktizierende im Vajrayana, welche meint, Lehrer wären nicht zwingend notwendig bis auf die Einweihungen natürlich. Diese sind ebene Quelle von Inspiration. Jeder empfindet das eben komplett anders, manche empfinden den Lehrer als unerlässlich.
    Ich persönlich bin auch mehr als froh wenn ich mit jemanden Fragen besprechen kann!


    Wobei sich auch mir die Frage stellt, welchen Stellenwert Lehrer im digitalen Zeitalter noch haben. Die Informationen, die ich aus dem Internet oder aus Büchern bekommen haben, übersteigen hinsichtlich Qualität um Längen die real erhaltenen Unterweisungen.


    Grüße

    Turmalin:

    Der Download ist ja hier runter zu laden.
    Ich denke nur manchmal, man muss sich auch nicht mit den Meinungen hier befassen. Denn es fällt ja nicht auf den Vajrayana, in dem Sinne, dass das Wachstum der Varjayana- Zentren gestoppt werden würde. Die Leute praktizieren einfach weiter, egal wer hier was schreibt.


    Hallo Turmalin,ich wollte nicht das Wachstum stoppen, was auch nicht in meiner Macht steht. Ich finde es gut die Sachen offen zu diskutieren. So kann man sich Meinungen bilden und dann dementsprechend Orientieren.


    Hallo kilaya, ich sehe keine unsachliche Kritik, wo siehst du die?


    Ich denke, wir argumentieren auf der selben Ebene. Ein tibetischer Rinpoche stellt im Kontext des Buddhismus einen Sex Vertrag vor.
    Wenn man eben ein Popstar ist, muß man aufpassen was man macht. Die Leute fassen das überempfindlich auf. Ein Tim Cook kann auch nicht eine Sex Vertrag posten. Mal sehen was die Apple Aktie machen würde.


    Schlussendlich hat dies nichts mehr mit Buddhismus zu tun.

    kilaya:
    Lucky:

    Alles schön und gut. Man muss halt bedenken, dass es irgendwann nichts mehr mit dem Weg des Buddha zu tun hat.


    Wenn der Sex einvernehmlich ist, und nicht auf psychische Manipulation beruht, braucht es sowieso keinen Vertrag.


    Nein, ich denke auch das hat nicht direkt was mit dem Buddhismus zu tun, das ist rein weltlich. Der Knackpunkt eines Vertrags ist die gegenseitige Absicherung, dass jeder wirklich vorher genau weiss was er tut und alle Konsequenzen usw. verstanden hat. Und auf der anderen Seite dass man nicht im Nachhinein aus irgend einem Grund was behaupten kann, z.B. es hätte keine Einvernehmlichkeit gegeben. Das ist schwer zu beweisen, wenn dabei nur die zwei Personen irgendwo alleine in einem Bett zugange sind...


    Das ganze wird eben im Namen des Buddhismus geschrieben. Siehe EINLEITUNG des "Vertrags".
    Hätte dies nichts mit dem Buddhismus zu tun, so hätte er jedes Wort, das auf dem Buddhismus verweist, weglassen müssen.


    Er schreibt ja: "We are sensitive to the special needs of Gurus and Rinpoches who desire to save all sentient beings yet also wish to have fulfilling sex lives".
    Was soll der Schwachsinn?
    Das wäre ja dasselbe, als würden Popstars oder Manager solch einen Quatsch aufsetzten.
    Übrigens scheint mir die Distanz zwischen Popstar und Kyhentse nicht allzuweit her zu sein.