Beiträge von void im Thema „Schlaf und Traum“

    kilaya:

    Wäre die Frage, ob das "Ernüchtern" nicht einfach den Vorstellungen des Zen entspricht und das "Zauberhafte" den Vorstellungen im Tantra?


    Im Zen ist es häufig so, dass man eben das Wunderbare in ganz banalen Alltagdingen sieht. Was wegfällt ist oftmals der Unterschied zwischen dem Gewöhnlichen und dem Außergewöhnlichen. Das bedeutet jetzt nicht das letzteres geleugnet würde. ( auch Magie wird ja nicht unbedingt geleugnet) Aber der Unterschied wird eben nicht als so wichtig gesehen. Einem Drachenkönig würde jetzt genau der gleiche Tee angeboten werden wie dem Nachbarjungen. Während im tibetischen Buddhismus der sakrale, außergewöhnlich, Überalltägliche einen anderen Stellenwert hat. Und so vielleicht eben auch der prophetische Traum, der über die Normalität hinausdeutet.

    Das weiß ich nicht. Ich sehe in "Buddha" eben einen Erwachten. Jemand der statt in seinem eigenen Film zu kreisen die Augen aufmacht und ins Außen schaut.


    Und die Träume ( man denke an die "Traumfabrik" Hollywood) repräsentieren da das Gegenteil. So eine Phantasiewelt mit Drama und Magie, die statt zu ernüchternd an unsere Sehnsüchte nach dem Außergewöhnlichen, Zauberhaften anküpft.

    Mir ging es um die Ausgansfrage. Und da ist die tibetische Sicht, in der Traum zusätzliche Erkenntnis bringt die Ausnahme.


    Indem der Thread in den tibetischen Bereich verschoben wurde, wird die "Träume sind Schäume" Sicht, in der Träume vorwiegend als Illusionen gesehen werden, ausgeblendet.


    Von daher habe ich das nochmal betont.

    Im Buddhismus geht es um das "Erwachen". Befreiung wird also damit verglichen, dass man aus einem Traum - dem Zustand der Selbsttäuschung - erwacht.


    Dem gegenüber betonen viele religiöse Traditionen, dass man im Traum quasi näher bei der Realität ist als im Wachzustand. Ich glaube, dass es die menschliche Grunderfahrung des Träumens war, die erst zu vielen religiösen Konzepten geführt hat.


    Daraus, dass man im Traum schienbar einen "Traumköper" mit "Traumsinnesorganen" hat, die eine viel leichtere, luftigere Bewegung in Gedankenschnell ermöglichen, kann man ja - wenn man das ernst nimmt- zu ganz viele Ideen kommen:


    • Auf die Idee des "Feinköperlichen".
    • Auf die Idee man könne des Nacht seines Geist an andere Orte wandern lassen.
    • Auf die Idee man bräuchte eigentlich keinen Köper sondern sei so eine Art geistige Wesenheit - eine "Seele"


    Im tibetischen Buddhismus ist es so, dass man da eine komplexe Haltung zu den menschlichen Selbstäuschungen eingeht. Statt dem Traum ein ernüchterndes Aufwachen entgegenzusetzten geht man weiter in dem Traum und seine archischen Projektionen und seiner magischen Eigenlogik hineinen.


    Während man in anderen buddhitischen Richtungen eher dazu tendiert, sich von Halluzinationen und Träumen (im Zen Makyo) wegzubewegen.