Beiträge von Fǎ Fá im Thema „Frage zum Geist“


    S.44.10 Anando - 10. Ānanda Sutta

    Es hat mir bei der Verbildlichung immer gute Dienste geleistet.


    Wenn ich das hier besprochene auf dieses Bild übertrage, würde ich es vielleicht heute so beschreiben:


    Aus den Bedingungen (Gesichtern) formt sich der Geist (die Vase), der dynamisch und veränderlich ist.


    Was in unserem Geiste ist, können wir betrachten – 2 Betrachter sehen wir im Bild.


    Diese 2 Betrachter schauen in den Geist und suchen einen ewigen Atman.


    Sie sehen aber nur den Geist und keinen ewigen Atman, sondern nur Anatman, eine Leere.


    Dazu ist mir gerade folgendes Zitat begegnet: "Leerheit, richtig verstanden, beinhaltet immer noch Existenz, aber nichts, das als "Selbst" existieren würde."


    http://crossasia-repository.ub…icht_Selbst_Strategie.pdf


    Das ist aber nur mein Bild. :)

    Für mich ging es dabei um die konkrete Entscheidung, die Buddha im Bezug auf die Lehren der Upanishaden getroffen hat. Da war es ja auch logisch, dass es ein Weiterleben gibt. Nun stand ich vor der Frage, wie denn dieses Weiterleben aussehen soll, wenn es diesen Kern nicht mehr gibt. Dafür war mir das Bild mit den 2 Gesichtern und der Vase zugänglich. Während der Hinduismus die Wiedergeburt der Seele/Vase lehrte, lehrte der Buddhismus den Erhalt der Bedingungen/2 Gesichter, aus denen sich ein neues Ich/Seele etc bildete. Für mich war die Vase das perfekte Bild für Atman und Anatman. Nicht zuletzt war mir die Idee, dass es nichts Ewiges im Menschen gibt, schon eher zugänglich, weil ich vor einigen Jahren noch an ein dauerhaftes Ich glaubte, aber bei meinen Meditationssitzungen vor allem ein Problem hatte:auch nur ansatzweise einen Gedanken konstant halten zu können. Ich dachte mir: wenn das nicht so einfach klappt und der Geist beim Meditieren immer wieder Chaos macht, scheint so etwas wie eine ewige Seele nicht gerade seine Grundstruktur zu sein. Da ich mich wieder etwas intensiver mit den buddhistischen Ideen befasse, bin ich auf dieses Video gestoßen und dachte "Nanu, ein unsterblicher Geist, im Buddhismus?" Nun jetzt ist mir Dank der Ausführungen hier schon manches etwas klarer geworden - mal sehen wie lange (:

    Es geht also gar nicht so sehr um die Frage, ob es überhaupt etwas gibt, was den Tod überdauert, sondern vielmehr um konkrete Betrachtungen, was, ob und wie es ist, bzw. um die Feststellung, dass es innerhalb der Kontinuität des Geistes nichts gibt, was ohne Bedingungen ewig existiert, sondern dass es im Geist nur Dinge gibt, die vergehen und bedingt entstehen. Schwierig, Bilder in Worte zu bringen.

    Also meint der Geist hier die Kontinuität von geistigen Inhalten, die als Bedingungen den Geist fortsetzen zur nächsten Inkarnation?


    Worin grenzt sich aber ein solches Bewusstsein, ein solcher Geist, vom hinduistischen Atman ab?


    Ist schwierig mit den Begriffen :)

    Monikadie4.:

    Hallo Weltreisender,
    nein, das hat nichts mit Buddhismus zu tun.


    Danke. Eine kleine Freude, dass ich eine kleine Sache richtig verstanden habe :)

    Liebes Forum,


    da ich noch recht neu bin, würde ich Eure Meinung zum Thema Geist hören. Ich bin auf folgendes Video gestoßen:


    https://www.youtube.com/watch?v=24679BSebpI


    Gemäß den Aussagen habe der Geist eine Eigennatur, diese sei friedvoll. Der Geist würde nicht geboren und könne nicht sterben, und setze sich als Geisteskontinuum fort. In anderen Videos spricht er davon, dass der Geist nach dem Tod einer Person zur nächsten Person wechsle.


    Für mich klingt das sehr stark nach dem hinduistischen Atman und nicht nach Buddhismus. Nach meinem Verständnis überdauert der Geist den Tod nicht und hat auch keine Eigennatur, vielmehr entsteht im Kreislauf der Wiedergeburten immer wieder ein "neuer" Geist als Wirkung von gesetzten Bedingungen des Vorlebens. Die Idee, dass der Geist eine Eigennatur hätte und immer wieder in neuen Körpern inkarniere, passt für mich nicht zum Buddhismus, aber vielleicht habe ich auch keine Ahnung?


    Viele Grüße
    Weltreisender