mukti:
Moosgarten:
Wirklich vielen vielen Dank für diesen interessanten Einblick in deine Denkweise.
Endlich mal was Konkretes.
Gern geschehen, es scheint sich dir aber nicht ganz zu erschließen, sowie sich deine Denkweise mir nicht ganz erschließt.
Doch, deshalb frage ich sicherheitshalber nach.
mukti:
Moosgarten:
Das was ich hervorgehoben habe, hört sich ja so an, was würde sich das "Begehren" einen bestimmten und passenden Körper aussuchen (können).
Das ist aber ganz offenbar nach den Überlieferungen des Buddhas nicht der Fall (Ausnahme: "hochverwirklichte" Bodhisattvas in Tibet) - ansonsten wird dem "Begehren" gerade entgegen seines Begehrens meist ein nichtmenschlicher/nichtgöttlicher Körper zugeordnet.
So ist es nicht gemeint, Begehren nach Dasein setzt die Wanderung im Samsara fort, aber nicht unbedingt auf die Weise wie man es gerne hätte. Nach der Überlieferung des Buddha hängt die Art des nächsten Körpers nicht ausschließlich vom Begehren ab, sondern auch vom Kamma.
Also müssen danach sogar zwei Dinge den Tod überleben: Kamma und Begehren. Wow!
Moosgarten:
Ein Ausgangspunkt der heutige typisch westliche Vorstellungsweise von "Wiedergeburt" ist eher vor 150 Jahren bei den Theosophen zu finden, die sich ihrerseits bei den Tibertern bedienten.
mukti:
Im Buddhismus und Hinduismus denkt man nicht dass das menschliche Bewusstsein inkarniert:
Zitat
Der Nahrungsstoff Bewusstsein ist die Ursache für künftige Wiedergeburt und Neuerstehung wenn diese geworden sind, (entstehen) die sechs Bereiche, aus den sechs Bereichen als Ursache die Berührung. (S.12.12.)
Je nach Kamma formt sich das entsprechende Bewusstsein in verschiedenen Daseinsbereichen als Tier, Gespenst, Höllen- oder Himmelswesen, Mensch.
Diese Unterschiede werden im (natürlichen) Alltagsdenken nirgendwo substanziell gemacht - und wie gesagt, die Annahme, dass sich da was wieder im Menschenbereich formt, kommt so gut wie nicht vor.
Zitat
Die Meinung dass sich das Dasein nach dem Tod in anderer Form fortsetzt findet sich übrigens in den alten Kulturen auf der ganzen Welt.
Ja, entweder als Ahnen- oder Geisterglaube, oder gleich ganz radikal als Animismus - das war wohl die ursprünglichste Form.
mukti:
Eine Debatte (Streitgespräch) strebe ich nicht an.
Meinetwegen. Aber das wird Gegendarstellungen nicht verhindern. Du kannst dich daran beteiligen, oder du läßt es.
mukti:
Wenn du M.43 meinst, das ist nicht vom Buddha, sondern von Sariputto überliefert.
Jetzt wirds aber lustig. War Sariputta etwa kein Arahant? Vertrat Sariputta hier etwa eigene Ansichten, hat er die Lehre des Buddhas falsch erklärt.
Zitat
Wenn drei Eigenschaften, Bruder, diesen Körper verlassen haben: die Lebenskraft, die Wärme und das Bewusstsein, dann liegt dieser Körper niedergestürzt, hingefallen da, wie ein totes Stück Holz.
"Verlassen haben" ist hier keine korrekte Übersetzung "jahati" heißt hier einfach "sind verloren" (Präsenz! - "nicht mehr vorhanden") ... soweit war ja Accinca auch schon gekommen. Nur wird im nächsten Absatz erklärt, was darunter zu verstehen ist: abgeklungen, erloschen, zerbrochen ... die entsprechenden Pali-Verbformen stehen allesamt im Partizip Perfekt, sie bezeichnen damit keinen Zustand, sondern verweisen auf einen Vorgang der in der Vergangenheit mit dem Tode abgeschlossen wurde. Und auch für Dich gern noch einmal: einschließlich der körperlichen Elemente. Was da übrig bleibt, ist kein menschlicher Körper, kein "Fleischkörper".
mukti:
Vom Buddha sind sehr viele Aussagen über Wiedergeburt überliefert, unter Anderem mit dem Standardsatz: "Beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode, gelangt er in" ... ein Dasein in den jeweiligen Bereichen.
Wie das gemeint ist, ergibt sich erst widerspruchsfrei, wenn man alle anderen Aussagen zu diesem Thema geklärt hat, oder aber man nimmt diese Aussage dort und interpretiert alle anderen Aussagen zu diesem Thema unter dieser Prämisse. Was aber nicht widerspruchsfrei geht.
mukti:
Aber alles ist endlos interpretierbar, weshalb sich eine Debatte meines Erachtens erübrigt. Es lässt sich immer irgendein Argument, eine Schrifstelle, eine Tradition, eine logische Schlussfolgerung dafür oder dagegen finden.
Dann kannst ja auch du zukünftig auf jedes PK-Zitat verzichten. Da du es aber nicht tust, zeigt nur, dass nicht mal du an dieses "Argument" glaubst.
mukti:
Irgendwann hat man so ziemlich alles durch und die Sichtweise hat sich gefestigt, solange sie nicht durch einen zwingenden Gegenbeweis erschüttert wird. Den hat es aber bis jetzt hier nicht gegeben.
Wie du schon vorher gesagt hast, kann es den nicht geben, auch nicht einen dafür.
Und deshalb ist das keine ernstzunehmende Entscheidungsgrundlage, sondern ein sich Ergeben in den eigenen Ansichten.