Hallo,
Aus meinem Gefühl ist mit dem Konsumbegriff im buddhistischen Kontext etwas anderes gemeint.
Es ist die Frage welche Güter überhaupt notwendig sind.
Du schreibst du kennst viele für die Gesundheit und/oder Beziehung das wichtigste sind. Ist das wirklich so? Ich kenne natürlich dein Umfeld nicht.
Aber nehmen wir mal den Bereich Gesundheit. Wenn das das wichtigste wäre, wieviel Geld gibt man denn so für seine Gesundheit aus? Standardmäßig als Arbeitnehmer ca 10 % des Bruttoeinkommen. Dann gibt es noch ein paar Zuzahlungen, die ja auch gesetzlich gedeckelt sind. Natürlich gehören auch Ausgaben für die Ernährung in diesen Bereich. Ich schätze also mal dass man insgemamt ca 20- 25 Prozent des Einkommens für Ernährung und Gesundheit ausgibt(hab ein Bisschen recherchiert) jetzt sagst du Beziehung sei auch eine Spitzenpriorität. Braucht man für die Aufrechterhaltung einer Beziehung wirklich viel Geld? Geht es nicht eher darum, achtsam und wertschätzen d zu sein? Meine Gedanken zielen auf die Frage ab, warum die Menschen im Allgemeinen in Deutschland so viel arbeiten bzw. glauben recht viel Geld verdienen zu müssen. Gerade die medizinische Grundversorgung unabhängig des Einkommens ist in deutschland doch sehr gut. Sicher kann man einwenden dass arme Menschen auch hier eher sterben als reiche Menschen. Aber ich finde die Unterschiede sind nicht so gross, wenn der arme Mensch auch gesund lebt.
Für mein Empfinden könnten viele Leute auch halb so viel arbeiten und würden dann immernoch gesund leben können. Sicher habe ich hier den Bereich Wohnungskosten ausgeklammert. Aber auch in einer günstigeren kleineren Wohnung kann man ja gesund leben und mit mehr Freizeit/weniger Arbeitszeit könnte man seine Beziehung auch besser pflegen. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass viele Leute so leben(jetzt mal auf Gesamtdeutschland bezogen).
Es lässt sich leicht sagen, dass Gesundheit und Liebe die wichtigsten Dinge im Leben sind. Aber die Frage ist ja wie man wirklich lebt. Mein Eindruck ist, dass es vielen Menschen eher um das Halten ihres aktuellen Lebensstandards geht. Also um das Wohnen in der Schönen Wohnung/in der guten Gegend,um das regelmäßige Umgestalten ihrer Wohnung, um nicht unbedingt, die aller neueste Technik, aber doch um aktuelle Technik usw.
All das ist nicht wirklich wichtig, mit den oben genannten Wertgrundsätzen. Und dennoch frisst es einen grossen Teil des Einkommens auf.
Ich kann deiner Argumentation nicht ganz zustimmen, dass Konsumausgaben, nur dazu dienen, den alten Status quo wiederherzustellen. Wenn es nur darum ginge, warum repariert man kaputte Technik nicht anstelle sie neu zu kaufen? Weil es so schön einfach ist? Ist das eine legitme Motivation im sinne von guten Werten wie Bescheidenheit Umweltbewusstsein und dergleichen? Ich finde nicht. Es ist aus meiner sich eher Bequemlichkeit. Man müsste erst eine Werkstatt suchen, und wenn man dann 30 Prozemt des Gerätewerts für die Reparatur ausgeben müsste denken viele Leute, dass man sich dann auch etwas neues kaufen kann. Was widerum zu höheren Ausgaben führt
All diese Themen liessen sich durch Achtsamkeit relativ einfach lösen. Aber ich habe den Eindruck, dass es vielen Leuten unangenehm zum sein scheint, achtsam die eigenen Gewohnheiten zu prüfen und dann vielleicht auch grundlegendend Veränderungen vorzunehmen.
Liebe Grüsse
Tobias