Beiträge von Sudhana im Thema „Rohatsu-Sesshin: Wer hat es erfunden?“

    Sesshin sind generell Veranstaltungen, die (im heute üblichen Sinn) erst in der Tokugawa-Ära aufkamen - gezielt als Angebot für Laien. Wer's "erfunden" hat, weiss ich auch nicht. Sakuson Jodo-e (Śakyamunis Erwachen) am achten Tag (Rōhatsu) des 12. Monats war da jedenfalls schon seit langem ein fester Termin im Jahreskalender für spezielle Riten - es bot sich an, in den Tagen davor regelmäßig ein besonders intensives Sesshin anzubieten. U.a. auch, weil in dieser Zeit keine dringenden landwirtschaftlichen Arbeiten anstehen. Das lief natürlich ursprünglich nach dem (lunisolaren) chineischen Kalender; in der Meiji-Ära wurde das ohne Federlesen auf den westlichen Kalender umgestellt.


    Für Mönche (insbesondere Unsui) gibt es im Jahresablauf die zwei (idR 90 Tage andauernden) Trainingsperioden des Ango oder Kessei. Während des Ango wurde / wird in einer Woche pro Monat auf samu (körperliche Arbeit) und takuhatsu (Bettelgang) zugunsten intensiverer Zazen-Übung verzichtet. Diese 'arbeitsfreien' Wochen waren der Ursprung der Sesshin, wie sie heute üblich sind.


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