Lieber Ark,
viele spannende Themen berührst Du hier. Ich greif aus meiner Sicht mal zwei raus:
Ark:
Liebes Forum,
Auch umgekehrt muss man sich ja fragen: Wenn ich in diesem Leben spirituell große Mühen auf mich nehme und mich weiterentwickele, was bringt das,
Meine Standardantwort: Weil es auf jeden Fall und sicher ein Leben vor dem Tod gibt. Anstrengung scheint das Thema zu sein...
Ark:
Dann sind wir einer Lehre gefolgt, die im Idealfall vom Einzelnen maximale Anstrengung (da Kostbarkeit der menschlichen Existenzform) verlangt und dem analog der biblischen Höllendrohungen entsprechend Nachdruck verleiht
Das klingt für mich nach einer furchtbaren Verquickung von buddhistischen Ansichten und christlichem Bußwesen (nicht: "Deine Ansicht ist furchtbar", sondern: "furchtbar für Dich" ).
Fortschritt im Buddhismus wird IMHO nicht er-anstrengt, sondern entwickelt. Und ja, das kann auch anstrengend sein. Wenn Du es nur als anstrengend erlebst, läuft vielleicht was falsch. Hast Du einen guten Lehrer?
Ark:
Natürlich gibt es hier viel Leid. Und unter der Prämisse, dass Vergänglichkeit leidvoll ist und damit letztendlich alles eine leidvolle Natur besitzt könnte man auch argumentieren.
Ich kann nicht sehen, wo der Buddha das lehren würde. Die edlen Wahrheiten sagen: Wir haften an Unvergänglichkeit an (Ego, Körper, Beziehungen, ...), die Welt ist aber vergänglich. Anhaftung, unser Wunsch nach Unvergänglichkeit, lässt uns leiden, nicht die Vergänglichkeit.
Ark:
Ich muss vielleicht noch klarstellen:
Für mich ist der Buddhismus nach wie vor das Konstrukt, dass es am wahrscheinlichsten schafft, die Realität abzubilden.
Das ist mMn nicht der Anspruch der Buddhalehre. Sie beschreibt einen Teil der Welt, so dass man Befreiung erlangen kann. Falls Du ein paar Stunden Zeit hast :), les mal den Thread "Gehirn und Bewusstsein"...
Liebe Grüße, Aravind.