Beiträge von void im Thema „Gibt es "böse Buddhas"?“

    IkkyuSan:


    Nein ganz und gar nicht, denn der Hippie ist ja auch nur ein Gutmensch und möchte Utopien verwirklicht sehen.


    Ich dachte nicht an Blumenkinder sondern eben an Leute wie Alan Watts also jemand der Befreiung mit Spontanität, Kreativität und schöpferischer Kraft jenseits von Konventionen in Verbindung bringt. Dazu muss man ja weder Gutmenschen sein noch friedenbewegt. Vielleicht ist "Hippie" das falsche Wort.


    Wenn man die Handlungen vor den Konzepten als der Befreiung nahe sieht, gelangt man ja leicht zu Haltungen der Lebensbejahung und des Vitalismus wie bei Nietzsche. Die rohe Lebensenergie ( jenseits von gut und Böse) bevor sich Interpretationen dazwischen schieben.


    Auch in vielen Religionen gibt es eine tiefe Bejahungen des Lebens in seiner Vielfalt. Während im Buddhismus der Gedanke der Entsagung dominiert, Befreiung also nicht im Ausschöpfen der Vielfalt liegt sondern im Verlöschen.


    Du scheinst mir da sehr den lebensbejahenden Pol nahe. Liege ich damit richtig?

    Wenn ich versuche, deinen geistigen Ausgangspunkt zu finden, fällt mir einerseits natürlich dein Namensgeber Ikkyu ( und dessen Fan Guido dazu ) ein. Ikkyu machte sich ja durch sein unorthodoxes Leben über die Heuchler seiner Zeit lustig. Von da aus kommt man dann leicht zu einem Zen "jenseits von Gut und Böse".


    "Seine weltlichen Erfahrungen komplementieren" klingt mir sehr nach so einer Hippie Spiritualität, wo es darum geht die Pforten der Wahrnehmung zu öffnen und die eigenen Grenzen zu erweitern. So wird für Alan Watts in "Tao, Zen und schöpferische Kraft" Befreiung mit Kreativität und Spontanität jenseits von Konventionen und konventioneller Moral zusammen gedacht.


    Befreiung ist da nicht das Ende von "Ich und Mein" sondern etwas was durchaus mit freudvoller Selbstverwirklichung kompatibel ist. Und von daher auch mit "dem Bösen" sofern es nicht zu Böse ist sondern nur so Rockstar-Böse wie ein Doors-Song.


    Mein Verdacht ist, du bist so ein alter Hippie im Herzen. Kannst du das entkräften und er bekennst du dich schuldig?

    IkkyuSan:

    Denn wenn man mal "Void" geschmeckt hat, dann wirken solche Gelehrtheiten a la Sudhana sehr gestelzt, auch wenn sie für das Forum wertvoll sind. Die sachliche Ebene verlasse ich immer dann, wenn sie zuvor von einem Teilnehmer verlassen wurde - einfaches Spiegelprinzip.


    Für mich ist Sudhana einfach jemand, der da versucht klar zu denken. Wenn Befreiung das Gegenteil von Verblendung ist, dann macht es doch vielleicht so wenig Sinn sich einen verblendeten Befreiten vorzustellen wie trockenes Wasser.


    Mir kommt vor, für dich ist Samsara nicht sowas wie Gier und Hass unterworfen zu sein sondern sowas wie eine materielle Welt vor in die Buddha aus dem Buddhabereich absteigt. Vielleicht wie Avatrara-Ideen oder hinduistische oder trantrische Vorstellungen von Grob- und Feinstofflichkeit.

    IkkyuSan:
    Sudhana:

    Ja, du Blitzmerker. Das ist genau so ein Schwachsinn wie "böser Buddha".


    ()


    Gut, dann sind wir uns ja einig dass du auch nur Schwachsinn schreibst :D


    Bitte bleibt sachlich. Sudhana geht einfach von buddhistischen Definitionen aus, in denen ein Erwachter jemand ist der Gier,Hass und Unwissenheit endgültig überwunden hat. Während Samsara das damit inkompatible Bestehen von Gier, Hass und Unwissenheit ist.


    Während du Ikkyusan deine Begriffe nicht aus dem engen buddhistischen Kontext ziehst, sondern - wie dein Blog ( https://advaitababoji.wordpress.com/ ) zeigt aus einer sehr offenen, stark interreligiösen Sicht denkst.


    In dieser werden dann Begriff wie Buddha Gottesideen näher gebracht. Und die Nirvana/Samsara Trennung nähert sich hinduistischen Ideen von der Trennung zwischen Materiellem und Transzendenten an. Der Preis den man dafür zahlt den Sinngehalt dem undogmatisch Interreligiösen anzunähern ist, das die Aussagen streng buddhistisch gelesen absurder werden.