Beiträge von Athos im Thema „Fragen zum (japanischen) Shin-Buddhismus“

    Waldler:

    Ich glaube, das geht vielen noch so. Obwohl ich mich keiner buddh. Lehrtradition zugehörig fühle, und seit Mitte der 80er Jahre versuche, den/einen/meinen buddhistischen Weg zu gehen, habe ich diese Brille hin und wieder auch noch vor meinen Augen. Wir wurden nun einmal christlich-abendländisch sozialisiert, das lässt sich nicht so leicht abschütteln (falls es überhaupt mal völlig gelingt...).


    Alles Gute auf Deinem Weg.


    DW


    Dir auch! :like:

    Danke, das hat mir die ganze Sache doch deutlich erhellt!


    Ich habe mich mein Leben lang ausschließlich mit den monotheistischen Religionen beschäftigt und muss langsam lernen, diese "Brille" beim Betrachten des Buddhismus und seiner Vielfältigkeit abzusetzen. Ist nicht so einfach aber ich arbeite daran! :)

    Danke für Deine Antwort.
    Wenn ich das richtig verstehe, könnte man also sagen, dass der Shin-Buddhismus eher eine eigene Religion ist (da er ja auf eine ganz andere Person als Buddha Gautama Bezug nimmt)?


    Da würde sich für mich naturgemäß die Frage stellen, ob Buddha Gautama in seinen Lehrreden auf Amithaba-Buddha Bezug genommen hat, bzw. ob er von dessen Wirken Kenntnis hatte.
    Anderenfalls würde es sich ja, und ich bitte, das nicht abwertend zu verstehen, bei dem Shin-Buddhismus um eine Art Abspaltung oder Sekte handeln (wie ja auch der Protestantismus erst viel später nach dem katholisch / orthodoxen "Original" entstanden ist, um mal bei Vergleichen mit dem Christentum zu bleiben). Oder aber es wäre eine völlig eigenständige Religion, die dem (klassischen) Buddhismus nur in Vielem ähnelt.


    Ich bin (vermutlich fälschlicherweise) davon ausgegangen, dass Amithaba-Buddha zeitlich später zu verorten ist als Buddha Gautama, denn der Shin-Buddhismus wurde doch erst 1173 begründet. Das verwirrt mich jetzt etwas...

    Seid gegrüßt,
    ich beschäftige mich jetzt schon eine Weile mit dem Buddhismus und seinen unterschiedlichen Schulen. Natürlich nicht in aller Tiefe, sondern ich bin noch dabei, mir erstmal einen groben Überblick zu verschaffen (was schon schwierig genug ist).


    Wenn ich bislang richtig verstehe, so haben doch Theravada und Vajrajana ein paar Dinge gemeinsam:
    - Die Zufluchtnahme zu Buddha, Dharma, Sangha
    - Die fünf Silas
    - Die vier edlen Wahrheiten
    - Der achtfache Pfad
    - Der Zusammenhang von Karma, Wiedergeburt und angestrebter Befreiung (Nirvana)
    - Eine zum Erreichen der Befreiung nötige Praxis (Meditation, Ngöndro u.s.w.)


    Gelten diese Dinge auch für den Shin-Buddhismus? Und wenn ja, wie sieht die Praxis denn im Shin-Buddhismus aus (im Vergleich zu Theravada und Vajrajana)?


    Ich hoffe, Ihr könnt etwas Licht in mein Dunkel bringen :)